Einer der spektaulärsten Entwürfe des italienischen Designers
Giorgetto Giugiaro ist der Quaranta. Die Studie zeigt die Zukunft
des Sportwagens – mit Hybridantrieb sowie Platz für drei
Erwachsene, ein Kind und Gepäck.
Die fahrbare Studie Quaranta erinnert an Giorgetto Giugaros
Erstlingswerk, den Bizzarrini Manta, aus dem Jahr 1968. Giugaro
wurde übrigens am 7. August 1938 in Garessio, Italien, geboren und
ging bei einer weiteren Designer-Ikone, Giuseppe Bertone, in die
Lehre.
Bis Ende Juni 2015 leitete Giorgetto Filius Fabrizio Giugiaro
die Firma Italdesign. Vater und Sohn sind sich einig: Der VW Golf
ist das wichtigste Auto der Firmengeschichte.
Der VW Golf ist auch das erfolgreichste Auto des
Volkswagen-Konzerns. Das gestalterische Grundkonzept für alle
folgenden Golf-Modelle schuf Giugiaro 1974.
Ein Großkunde von Italdesign ist der Fiat-Konzern - und dabei
vor allem die sportliche Marke Alfa Rome: Giugiaro erschuf schon
1971 den Alfasud, der im gleichen Jahr auf dem Turiner Autosalon
stand und 1971 auf den Markt kam.
Eine Spezialität des Hauses Italdesign sind rassige Sportagen,
wie der Maserati Bora, den Giugiaro im Jahr 1971 präsentierte. Der
Zweisitzer mit hauseigenem V8-Zylinder-Mittelmotor war aber nicht
der erste Maserati aus der Feder Giugiaros: 1966 war das der
Ghibli.
Der Maserati Merak (1972) verdankt sein Design ebenfalls dem
italienischen Designer. Und seinen Namen einem Stern im Sternbild
des Großen Bären. Der Merak ist dabei nur eine leicht veränderte
Variante des Bora mit hubraumschwächeren Motoren.
Ein besonderer Leckerbissen beim Maserati 3200 GT von 1998 sind
die Heckscheinwerfer im Bumerang-Look. Später wurden sie durch eher
konventionelle Leuchten ersetzt, angeblich weil sie dem Geschmack
der Kunden im wichtigen US-Markt nicht gerecht wurden.
Auch für den britischen Sportwagenhersteller Lotus war Giugiaro
schon tätig: 1975 gestaltete der Italiener den Esprit. Die Briten
fertigten den Mittelmotor-Sportwagen von 1976 bis 2003.
Für die deutsche Premiummarke aus Ingolstadt gestaltete Giugiaro
im Jahr 1978 den Audi 80. Die Mittelklasse-Modellreihe war in vier
Generationen bis 1995 in Produktion.
Für die Audi-Konkurrenz aus München entwarf Giugiaro den BMW M1.
Der Supersportwagen wurde 1978 präsentiert und von bis 1981
insgesamt 460 Mal produziert.
Der Delta ist eines von vier wichtigen Lancia-Modellen, die
Giugiaro 1979 erschuf - neben dem Megagamma (1979), Prisma (1982)
und Thema (1984). Seit 2008 ist die dritte Generation des
italienischen Kompaktmodells Delta im Handel erhältlich.
Neben Alfa Romeo und Volkswagen zählt Fiat zu den Großkunden
Giugiaros. Mehr als ein Dutzend Fiats gestaltete Giugiaro von 1965
bis heute. Der wichtigste ist wahrscheinlich der Panda aus dem Jahr
1980.
Der Fiat Uno erblickte 1983 das Licht der Welt. Bis 1995 wurde
er (in der zweiten Generationen) in Italien produziert. In
Brasilien gibt es den Fiat Uno noch heute nagelneu zu kaufen -
unter dem Namen "Mille Fire Flex".
Das italienische Designstudio zeichnet buchstäblich auch für den
De Lorean DMC verantwortlich. Der Flügeltürer aus dem Jahr 1981
spielte im Hollywood-Film "Zurück in die Zukunft" die automobile
Hauptrolle.
Für Seat (also die Sociedad Española de Automóviles de Turismo)
zeichnete Giugiaro ein halbes Dutzend neuer Modelle, darunter die
erste Generation des Seat Ibiza von 1984, deren Nachfolger von
1993...
Für Lexus, den Premium-Ableger der Marke Toyota, skizzierte
Giugiaro 1993 ein Modell der oberen Mittelklasse, den Lexus GS 300.
Zu den asiatischen Kunden zählen neben Toyota selbst auch Hyundai,
Isuzu, Mazda, Subaru und Suzuki.
Nicht zu vergessen die südkoreanische Marke Daewoo, für die
Giugiaro 1998 den Matiz gestaltete. Daewoo-Produkte laufen
inzwischen in Europa unter dem Markennamen Chevrolet.
Der Fiat Grande Punto kam im Spätsommer 2005 als Dreitürer und
im Frühjahr 2006 als Fünftürer in den Handel. Die dritte
Modellgeneration ist um rund 20 Zentimeter länger und zwei
Zentimeter breiter als ihr Vorgänger.
Der futuristische Machimoto auf VW-Basis bietet Platz für sechs
mutige Reiter. Präsentiert wurde er 1986. Einen Schönheitspreis
würde er heute nicht mehr gewinnen.
Dieses blaue Wunder von 1992 heißt BIGA, kann quer parken und
hat Platz für fünf Personen. Vielleicht wird dieses Konzept bei den
aktuellen Planungen aller Automobilhersteller für das Mega-City-Car
der Zukunft nochmal Beachtung finden.
Das Konzeptfahrzeug VAD.HO mit Wasserstoffmotor und
Zweisitzer-Kabine visualisierte schon 2007 für BMW, dass ein
alternativer Antrieb nicht zwingend langweiliges Design
bedeutet.