Erster Eindruck: Ein ganz schöner Brummer. Eine Klasse höher
will Mercedes den GLC mit der Neuauflage positioniert haben. Das
sieht man.
Alleine der Radstand wuchs um fast 12 Zentimeter.
Hinten gibt's jetzt die von E-Klasse und dem großen Bruder GLE
bekannte, knubbelig-runde Linienführung. "SUV im Maßanzug" nennen
die Mercedes-Formgestalter den GLC-Look. Kann man ...
... so sehen, muss man aber nicht. Klar ist: Das Attribut
Premium lassen sich die Schwaben gut bezahlen. Das Basismodell GLC
220d will für 44.500 Euro beim Mercedes-Händler ausgelöst werden.
Okay, dafür gibt's einen 170-PS-Diesel. Teuer ist das trotzdem.
Ja, passt. Das Cockpit sitzt echt wie ein Maßanzug. Über der
Frisur ist noch ein gutes Stück Luft, der massive Mitteltunnel
teilt das Cockpit und formt zwei angenehme Komfortzonen für Fahrer
und Beifahrer. Die Materialien fühlen sich sehr wertig an, und mit
Lederausstattung riecht die ganze Fuhre herrlich nach großer weiter
Welt und Abenteuer.
Mh. Das Touchpad überm Dreh-Drück-Steller ist laut Mercedes eine
echte Innovation. So richtig intuitiv ist die Sache aber nicht. Und
darüber hinaus auch etwas sperrig. Einen Touchscreen gibt's
nichtmal für Geld und gute Worte. Auch die moderne
Smartphone-Integration (Apple CarPlay und Android Auto) muss noch
etwas warten.
Sagt ja keiner, dass ein Maßanzug nicht auch eng sitzen kann: So
richtig luftig ist es im GLC-Fond nicht. Die nackten Zahlen
bescheinigen dem Mercedes mehr Platz als im Vorgänger. Heißt aber
auch: Der GLK war für Hintensitzer eine echt enge Kiste.
Vier-Zonen-Klimaanlage gibt's gegen Aufpreis.
Kollege Gerd Stegmaier ist mit 1,84 Metern kein Riese, um aus
dem GLC elegant auszusteigen, muss er sich dennoch ein bisschen
verbiegen. Der Tür-Ausschnitt ist knapp.
Bis zu 580 Liter Kofferraum gibt Mercedes fürs GLC-Gepäckfach
an, 80 Liter mehr als der GLK. Das kann sich sehen lassen. Das
Größenwachstum spielt sich unserem Eindruck nach aber unterm
doppelten Ladeboden ab.
Klick und klapp: Die Rücksitzlehnen werfen sich auf Knopfdruck
mit einem lauten Rumms nach vorne. Keine Revolution, gibt aber
immer Pluspunkte in Sachen Komfort und sieht einfach immer wieder
cool aus.
Und sonst so, Gerd Stegmaier? "Der GLK polarisierte und war
dennoch erfolgreich. Sein Nachfolger ist er- und gewachsen, wirkt
jetzt viel gefälliger. Damit duckt sich Mercedes aber ein bisschen
in die breite SUV-Masse weg. Dem Absatz dürfte das gut tun. Der
Preis ist aber auf jeden Fall gesalzen.
Klar zu erkennen, die die Anleihen an den GLE. Der aufrecht
stehende, dreidimensionale Kühlergrill mit doppelter Lamelle und
zentralem Markenstern folgt der neuen Designlinie.
Zu den weiteren Fahrprogrammen zählen: "Glätte", "Offroad" (für
leichtes Gelände), "Steigung" (verbesserte Klettereigenschaften),
"Anhänger" und in Verbindung mit Air Body Control "Freischaukeln"
(für festgefahrenes Auto).