Grüner campen, ja oder nein?

Wie sehr achten Sie auf klimafreundliches Reisen? Hat der Klimawandel Einfluss auf Ihre Reiseabsichten? Wirken sich Umweltschutzaspekte auf Ihre Kaufabsichten und Ausstattung der Fahrzeuge aus? Das sind die Antworten.
Ihre Meinung hat uns interessiert: Steuern Sie etwa vermehrt nähere Ziele an, um die CO₂-Bilanz so gering wie möglich zu halten? Ist Ihnen Deutschland auch deshalb als Ziel lieber als Süditalien? Gehen Sie seltener oder weniger lang auf Tour? Oder lassen Sie sich von solchen Gedanken nicht bei der Wahl Ihre Ziele beeinflussen?
Und: Sind Sie vielleicht sogar gerade der Nachhaltigkeit wegen zum Camping gekommen?
Hier gibt es die Antworten aus der promobil-Leserschaft:
Claus Schardt, Rottal
Wir Reisemobilfahrer sollten uns Gedanken darüber machen, ob wir bei einer Tour den Standort täglich, alle zwei oder drei Tage wechseln oder doch mal länger stehen bleiben. Durch uns wird ja der CO2-Ausstoß nicht besser. Und ja, ich denke schon, dass wir uns auf klimatische Veränderungen einstellen müssen. Leider ist das so. Meine Urlaubsplanung werde ich entsprechend anpassen und länger an schönen Orten verweilen. Wir können die Welt nicht alleine retten. Aber einen kleinen Beitrag dazu können wir schon leisten. Ich hätte auch kein Problem damit, auf einen Wasserstoff- oder E-Antrieb umzusteigen. Dazu müsste aber an der Reichweite noch einiges gemacht werden.
Peter Oppel, Zirndorf
"Das Thema Nachhaltigkeit hat bei uns eine sehr hohe Priorität. Deshalb werden wir unser zehn Jahre altes Wohnmobil weiter fahren, statt ein neues zu kaufen. Wir überwintern vier Monate in Spanien, haben dadurch einen sehr geringen Bedarf an Heizenergie und wir sind der Meinung, dass das Leben im Wohnmobil auch eine Menge Wasser einspart, wenn man sich auch auf Campingplätzen an gewisse Duschregeln hält. Eine Solaranlage unterstützt unseren Stromverbrauch, und ein Solargenerator tut sein Übriges dazu."
Jan Wichtmann, Finnentrop
"Das Wetter spielt eher bei kurz entschlossenen Reisen übers Wochenende eine Rolle. Wenn es Bindfäden regnet und/oder saukalt ist, überdenken wir eine Reise. Wir waren im Juli in Kärnten und hatten nachts Temperaturen um die fünf Grad und ordentliche Regentage. Da haben wir den Klimawandel nicht wirklich bemerkt."
Ulrich Birkholz, per E-Mail
"Schon vor 15 Jahren haben wir mit schulpflichtigen Kindern – seinerzeit noch mit dem Wohnwagengespann – die Urlaube am Gardasee in Juli und August als überhitzt empfunden und unser Ziel für den Haupturlaub auf Sylt verlegt, alternativ nach Fehmarn. Die damals spürbare Temperaturdifferenz hat sich inzwischen ein gutes Stück verringert, so dass wir immer noch gerne in den deutschen Norden oder auch in das Allgäu oder bergige Ziele fahren. Da die Kinder inzwischen "aus dem Haus" sind, fahren wir Ziele wie den Gardasee nur noch im Frühjahr oder Herbst an. Eine Klimaanlage im inzwischen angeschafften Reisemobil ist für uns keine Option."
Henri Fau, Fürth
"Seit Jahren müssen wir uns anhören, wie viel Schadstoffe wir der Natur für unsere "Urlaubs-Art" aufbürden. Dabei haben wir in unserem Mobil zwar alle Annehmlichkeiten, aber auch viel Einsparungspotenzial. Beispiel: Allein unser Wasservorrat im Mobil (110 Liter) reicht locker für drei Tage – inklusive WC-Gänge, Körperhygiene und Kochen. Das ergibt bei 120 Tagen rund 4.000 Liter Wasser, also rund vier Kubikmeter in vier Monaten. Großzügig geschätzt brauchen wir in der Zeit inklusive unseres Verbrauchs außerhalb des Mobils maximal acht Kubikmeter Wasser.
Zu Hause, in unserem Zweipersonenhaushalt, fallen für den Rest des Jahres (240 Tage) 70 Kubikmeter Wasser an. Allein die Differenz, auf 120 Tage gerechnet, beträgt 27 Kubikmeter. Und wie ist es mit Strom? Dank Solar auf dem Dach und Lithium-Batterien sind wir weitestgehend autark. Also sind wir auch hier sauber."
Gerrit Elsen, Lilienthal
"Reisen bedeutet immer auch Emissionen. Neben dem "Schönreden" (Kreuzfahrt, Flieger und Pkw sind in der Ökobilanz noch schlechter) haben wir als echten Tipp das langsame Reisen (nie über 120) und noch viel mehr die Reduzierung der Reiseentfernung. Wir achten sehr auf eine gesunde Relation Anfahrtstrecke zu Reisedauer; je weniger Fahrstunden, umso besser für Nerven und Umwelt. Die Standards regional einkaufen, Mülltrennung und bewusste Klo-Entsorgung sollten selbstverständlich sein."
Klimaschutz und Wohnmobil-Reisen: Die Umfrage
Die Folgen des Klimawandels sind allenthalben zu spüren. Jeder befasst sich in der einen oder anderen Form mit dem Thema Umweltschutz; Wohnmobil- und Reisemobil-Fans, CampingurlauberInnen und insbesondere. Das Bewusstsein für den eigenen ökologischen Fußabdruck, zu dem natürlich auch Fahrzeuge und nicht zuletzt das eigene Reisemobil beitragen, wächst. Hier finden Sie mehr Infos über den ökologischen Fußabdruck von Campingreisen.
Nach einer Studie des ifeu Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg von 2020 ist das Reisen mit dem Reisemobil weniger klimaschädlich als anderen Urlaubsformen. In Summe liegen die Emissionen auf einem erheblich niedrigeren Niveau als bei Reisen mit dem Flugzeug oder gar Kreuzfahrten. Je weiter entfernt das Ziel der Reisemobiltour, desto kleiner wird naturgemäß die Differenz, doch auch Wohnmobilreisen ins weitere europäische Ausland liegen alles in allem vorn.
Wie halten Sie es mit dem Umweltschutz?
ReisemobilfahrerInnen sind also bereits vergleichsweise Ressourcen-schonend unterwegs. Aber generell bleibt die Frage: Ruhen sie sich auf ihren grünen Vorschusslorbeeren aus? Oder engagieren sie sich darüber hinaus für den Umwelt- und Klimaschutz?
Sind für Sie Stell- und Campingplätze, die für den Umweltschutz eintreten und Ressourcen-schonend betrieben werden, besonders besuchenswert? Wie finden Sie solchen Initiativen und Unternehmen generell oder halten Sie sie für überflüssig? Versuchen Sie auf Reisen prinzipiell, sich umweltfreundlich zu verhalten oder Ressourcen zu schonen? Achten Sie auch den sparsamen Umgang mit Wasser und Strom?
Ist Ihnen beim Reisemobil-Kauf und der Wahl des Basisfahrzeugs ein niedriger Kraftstoffverbrauch wichtig? Und wie halten Sie’s mit der Fahrweise: schnellstmöglich ankommen oder gemütlich dem Ziel entgegen bummeln? Spielt Umweltfreundlichkeit auch bei der Ausstattung des Reisemobils eine Rolle? Haben Sie etwa eine Solar-Anlage installiert, um günstig und CO₂-neutral die benötigte Energie für die Versorgung des zu erzeugen? Hier gib es unsere Tipps für nachhaltigeres Camping.
Preise gewinnen
Als kleines Dankeschön für Ihre Meinung verlosen wir unter allen Einsendungen eines unserer aktuellen Sonderhefte nach Wunsch und Verfügbarkeit. Wer seiner Einsendung ein Porträtfoto beifügt, erhöht seine Gewinnchancen. Wer seiner Einsendung ein Porträtfoto von sich beifügt, verdoppelt damit seine Gewinnchancen. Beim aktuellen Thema des Monats hat gewonnen: Peter Oppel aus Zirndorf.
Datenschutzhinweis: Wenn Sie uns eine Anfrage stellen oder ein Feedback geben, speichern wir Ihre Kontaktdaten und Ihren Text (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Ihre Zuschrift hilft uns, unser Informationsangebot in unseren Medien zu verbessern. Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Wir behalten uns vor, Ihre Zuschrift zusammen mit Ihrem Namen in unseren Zeitschriften promobil und CARAVANING und gegebenenfalls auch auf unserer Website www.promobil.de und www.caravaning.de zu veröffentlichen. Sie können der Speicherung Ihrer Daten jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widersprechen (datenschutz@motorpresse.de). Wir werden dann die gespeicherten Daten umgehend löschen. Im Übrigen löschen wir Ihre Daten spätestens nach Ablauf eines halben Jahres bzw. im Falle einer Veröffentlichung im Internet, wenn wir der Ansicht sind, dass die Frage nicht mehr interessant für unsere NutzerInnen ist. Mehr zum Datenschutz unter www.promobil.de/datenschutz.