VW-Diesel-Rückkauf in den USA

Im Zuge des Abgasskandals wurde VW in den USA dazu verdonnert zahlreiche Diesel-Autos zurückzukaufen. Einzelne betroffene TDI-Besitzer nutzen die Rückkaufpflicht aus und verdienen sich mit ausgebauten Teilen ein paar Dollar dazu.
Eine richterliche Anordnung aus dem September 2016 verpflichtet VW in den USA rund 499.000 vom Dieselabgasskandal betroffene Modelle mit Zweiliter-TDI-Motor zurückzukaufen, wenn es der Kunde wünscht. Die Diesel-Besitzer sollen dabei so viel Geld bekommen, wie ihr Auto vor Bekanntwerden der Manipulationen wert war. Dazu gibt es eine Entschädigung die zwischen 5.100 und knapp 10.000 Dollar pro Fahrzeug liegen kann. Die Höhe ist abhängig vom Alter des Autos.
Als Gerippe zum Rückkauf
Offensichtlich ist einigen TDI-Besitzern dieses Angebot noch nicht gut genug. Auf sozialen Netzwerken verbreiten sich immer mehr Bilder und Berichte von Kunden, die ihr Auto vor der Abgabe beim Händler mehr oder weniger stark ausschlachten. Möglich macht dies offensichtlich eine Formulierung in der richterlichen Anordnung, die lediglich davon spricht, dass das Fahrzeug „fahrfähig“ sein muss. Wie weit sich „fahrfähig“ auslegen lässt, zeigen Bilder in US-Medien, die einen komplett gestrippten Golf TDI zeigen – ohne Haube, Türen, Heckklappe, Scheinwerfer, Leuchten, Sitze und Innenausstattung.
Extrem-Rechner gehen soweit, dass neuwertige Verschleißteile gegen ältere Exemplare und sogar das neuwertige Motoröl gegen älteres getauscht wird. Hauptsache der TDI bewegt sich noch aus eigener Kraft. Die ausgeschlachteten Teile werden dann als Ersatzteile gewinnbringend weiterverkauft.
Einigen US-Händlern, die die Fahrzeuge ankaufen müssen ist das offensichtlich egal, denn die Rechnung wird ja von VW bezahlt. Allerdings hat sich zwischenzeitlich US-Bundesrichter Breyer, der den Deal mit VW ausgehandelt hat, eingeschaltet und klargestellt, dass die VW-Kunden ihr Fahrzeug in dem Zustand abgeben müssen, in dem sie es auch gefahren haben.