
Bis zu fünf Millionen Euro hätte er er wert sein sollen: Einer von nur vier gebauten Renault-Alpine A442 wurde in Le Castellet versteigert.
Bis zu fünf Millionen Euro hätte er er wert sein sollen: Einer von nur vier gebauten Renault-Alpine A442 wurde in Le Castellet versteigert.
Der Le-Mans-Renner kam bei der Auktion von RM Sothebys unter den Hammer.
Um die Geschichte dieses ehemaligen Werks-Boliden mit der Chassisnummer „442 2“ rankt sich eine Legende: Es soll der Siegerwagen des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 1978 sein, Renaults einziger Gesamtsieg an der Sarthe.
Montiert ist eine unrestaurierte Langheckkarosserie mit der Startnummer 2 und den Schriftzügen der Fahrer auf den beiden Seiten unterhalb der Cockpitöffnung.
Die Karosserie zeigt außerdem mit der durchsichtigen Cockpithaube ein weiteres Detail des Siegerautos. Diese Abdeckung, die die Windschlüpfrigkeit des A442 verbesserte, nutzten im Rennen nur die Gesamtsieger Pironi/Jaussaud.
Renault hält jedoch weiterhin dagegen, dass das Schwesterauto mit der Chassisnummer „442 3“ das Siegerauto sei.
Fest steht: Der vom Auktionshaus jetzt angebotene, 490 PS starke A442 ist heute das einzige Auto der Miniserie im Privatbesitz.
Der französische Rennwagen zählt zu den erfolgreichsten Sport-Prototypen der 70er-Jahre.
Ab 1976 waren die Autos mit ihrem Turbo-V6 die stärksten Gegner von Porsche mit dem 936.
Die Saison 1977 wurde allerdings zu einem Waterloo für Renault: In Le Mans fielen alle vier Werkswagen aus.
Mit dem Gesamtsieg im Folgejahr gelang dann die erfolgreiche Revanche.
Mit dem Rennende 1978 fiel auch die Zielflagge für das Sportwagenengagement von Renault. Das Werksteam konzentrierte sich fortan auf seine Formel-1-Einsätze.
Jean Sage, bis 1985 Sportdirektor der Grand-Prix-Equipe, übernahm das jetzt angebotene Chassis „442 2“.
Didier Pironi und Jean-Pierre Jaussaud gewannen 1978 die 24 Stunden von Le Mans.
Adrien Maeght zeigte diesen Rennwagen 25 Jahre lang im Musee d’A utomobiliste in Mougins.
2014 kaufte Jean Guikas schließlich diesen Renault-Alpine und stellte ihn seither in seinem Verkaufsraum in Südfrankreich aus, nur 25 Kilometer von Le Castellet entfernt.
Den Renault-Alpine treibt ein turbogeladener V6-Mittelmotor an.
Der Turbolader beeindruckt mit seiner Größe, das Auspuffrohr mit seiner Kürze.
Ob A442 2 das Le-Mans-Siegerauto ist, bleibt umstritten.
Vor dem Renault-Alpine A442 kommt das Ersatzteilpaket zum Auto unter den Hammer. RM Sotheby's hatte den Wert der Teile, von denen einige auf dem Bild zu sehen sind, auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzt. Der Hammer fiel bei 240.000 Euro.