Die Mogelpackung des Jahres steht fest!

Welche ist die „Mogelpackung des Jahres 2019“? Das wollte die Verbraucherzentrale Hamburg herausfinden und hat zur Abstimmung aufgerufen. Fünf Produkte standen zur Auswahl, bei denen Verbraucher hinters Licht geführt werden - weniger Inhalt zu entweder dem selben oder gar einem höheren Preis. Jetzt steht die Mogelpackung 2019 fest!
„Um bis zu 115 Prozent haben sich die Lebensmittel durch eine versteckte Preiserhöhung verteuert“, heißt es in einer Mitteilung der Verbraucherzentrale. Bis zum 20. Januar konnten Verbraucher abstimmen und somit den Negativpreis an eine der nominierten Mogelpackungen vergeben.
Mirácoli ist die Mogelpackung 2019
In dem Nudelfertiggericht Mirácoli von Mars fehlt seit dem letzten Jahr der Käse. Aber nicht nur das! Auch die Tomatensauce und die Würzmischung sind Mangelware im Fertiggericht. Trotzdem zahlt der Verbraucher den gleichen Preis.
Über ein Drittel der insgesamt 43.044 abgegebenen Stimmen haben Mirácoli zur Mogelpackung gewählt. Jetzt fordert die Verbraucherzentrale Hamburg: "Die Politik muss Verbraucher endlich besser vor den Tricksereien der Unternehmen schützen!"
Mogelpackungen: Zwischen Mengen-Reduzierung und Preisanstieg
Zur Wahl steht unter anderem die Margarine „Rama Unser Meisterstück“. Diese wird nun in einem 350-Gramm-Becher statt einem 500-Gramm-Becher verkauft, kostet aber noch genau so viel wie vorher. Somit ist sie bis zu 43 Prozent teurer als ähnliche Rama-Produkte.
Auch die Milka-Sorte „Darkmilk“ ist für den Negativpreis nominiert. Die Schokolade, die im Jahr 2019 eingeführt wurde, beinhaltet nur 85 Gramm, kostet aber genau so viel wie die sonst üblichen 100-Gramm-Tafeln. Die Verbraucher bekommen jedoch auf der Rückseite der Verpackung einen Hinweis auf die Füllmenge. Der Hersteller rechtfertigte sich gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg mit einem angeblich höheren Anteil an Kakaobutter, der aber nicht nachgewiesen werden konnte.
Beim Nudel-Klassiker „Mirácoli“ vermissen die Verbraucher das kleine Tütchen Parmesan-Käse, das seit 2019 nicht mehr in der „Mirácoli“-Packung enthalten ist. „Die Lebensmittelindustrie spart gerne an Zutaten. Mal ist es weniger Kakao, mal wird Rapsöl durch günstiges Palmfett ersetzt, oder es sind einfach weniger Eier im Salat. Bei ‚Mirácoli‘ hat das Verschwinden des Käse-Tütchens für viel Unmut gesorgt“, teilt die Verbraucherzentrale mit.
Eine Veränderung fand auch bei Kellogg‘s „Frosties“ statt. Das Unternehmen verkleinerte die Packung von 375 auf 330 Gramm, der Preis jedoch blieb gleich. Das sei laut der Verbraucherzentrale eine versteckte Preiserhöhung von bis zu 14 Prozent. „Die Endverbraucherpreise unserer Produkte liegen grundsätzlich im alleinigen Ermessen des Handels. Diese stellen sich über die letzten Jahre hinweg als durchweg stabil für den Verbraucher dar“, nimmt Hersteller Kellogg‘s Stellung.
Beim Bio Direktsaft Karotte von „Hipp“ bekommen die Verbraucher nicht mehr 500, sondern nur noch 330 Milliliter. Zusätzlich erhöhte das Unternehmen den Preis im Handel. Verbraucher hätten die Füllmenge von 500 Milliliter. für einen Baby- bzw. Kindersaft als zu groß empfunden, wie es in einer Stellungnahme von Hipp gegenüber der Verbraucherzentrale heißt.
2.500 Beschwerden von Verbrauchern
Insgesamt seien über 2.500 Beschwerden bei der Verbraucherzentrale Hamburg eingegangen, aus denen letztendlich fünf Kandidaten für den sogenannten Negativpreis aufgestellt wurden.
Im letzten Jahr wählten die Verbraucher die Chipsletten von Lorenz zur „Mogelpackung des Jahres 2018“, denn dort schrumpfte der Inhalt von 170 Gramm auf 100 Gramm. Hinzu kommt, dass die neue Chipsdose eine Plastikschale enthielt, die zusätzlich in Frischefolie verpackt war.
Von ungefähr 40.000 Stimmen galten über 50 Prozent der Chipsletten. „Es ist ein Denkzettel, den Hersteller Lorenz völlig zu Recht bekommen hat“, so die Verbraucherzentrale.
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