Konjunkturpaket: Mehr Geld für Arbeitnehmer

Durch niedrigere Sozialabgaben und weniger Steuern können sich deutsche Arbeitnehmer jetzt freuen.
Das beschlossene Maßnahmenpaket sieht bei der Einkommensteuer rückwirkend zum 1. Januar 2009 eine Anhebung des Grundfreibetrags vor. Somit müssen in diesem Jahr erst bei einem Einkommen von über 7.834 Euro Steuern gezahlt werden. Für 2010 wird der Freibetrag nochmals erhöht auf dann 8.004 Euro. 2008 lag die Grenze noch bei 7.664 Euro.
Geringere Steuerbelastung...
Ergänzend zu den höheren Freibeträgen wurde der Eingangssteuersatz von bisher 15 Prozent auf 14 Prozent gesenkt. Zudem wird die Tarifkurve in zwei Stufen um insgesamt 730 Euro verschoben. Damit soll die so genannte "kalte Progression" gemildert werden, durch die Arbeitnehmer überproportional viel von Lohnerhöhungen ans Finanzamt zahlen müssen.
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Neben den Steuerersenkungen wird es auch bei den Sozialabgaben Erleichterungen geben. So sollen die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung zum 1. Juli 2009 um 0,6 Prozentpunkte auf 14,0 Prozent sinken - womit sie wieder das durchschnittliche Niveau vom Jahresende 2008 erreichen. Zusammen mit dem allein von den Versicherten zu tragenden Anteil beträgt der Beitragssatz dann statt 15,5 nur noch 14,9 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens.
Mit dem von der Bundesregierung ebenfalls beschlossenen Bürgerentlastungsgesetz können dann ab Januar 2010 zudem alle Aufwendungen für eine Kranken- und gesetzliche Pflegeversicherung vollständig als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Damit reagiert der Gesetzgeber auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 13. Februar 2008. Darin hatte das Gericht entschieden, dass Beiträge zu einer privaten Kranken- und Pflegeversicherung nicht im ausreichenden Umfang steuerlich berücksichtigt werden.
Entlastungsbeispiele: Wer spart wie viel?
Durch die beschlossenen Erleichterungen zahlt beispielsweise eine alleinerziehende Kassiererin mit einem Kind und einem Jahresbruttolohn von 25.000 Euro in diesem Jahr 198,27 Euro weniger Lohnsteuer, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Zusammen mit dem höheren Kindergeld und dem Kinderbonus (100 Euro pro Schuljahr) hat sie so 2009 418,27 Euro mehr zur Verfügung. Ab 2010 sind es dann jährlich 403,24 Euro mehr als 2008.
Ein verheirateter angestellter Ingenieur, Alleinverdiener, zwei Kinder, mit einem Jahresbruttolohn von 60.000 Euro zahlt in diesem Jahr 438,87 Euro weniger Steuern und Sozialabgaben. Zusammen mit dem höheren Kindergeld und dem Kinderbonus hat seine Familie 2009 878,88 Euro mehr zur Verfügung. Ab 2010 sind es dann jährlich 856,90 Euro mehr als 2008.
Ein alleinstehender Bauschlosser, ohne Kind, mit einem Jahresbruttolohn von 30.000 Euro spart in diesem Jahr 227,61 Euro für Lohnsteuer, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Ab 2010 hat er dann jährlich 327,27 Euro mehr im Portemonnaie als 2008.
Mehr Sozialgeld für bedürftige Kinder
Eltern mit geringem Einkommen (Hartz IV oder Sozialhilfe) haben ebenfalls noch einen kleinen Grund zur Freude: Für die Bezieher von Arbeitslosengeld II steigt ab Juli 2009 die Förderung für ihre sechs- bis 13jährigen Kinder von 60 auf 70 Prozent des so genannten Eckregelsatzes von 351 Euro. Das sind dann monatlich 35 Euro mehr - statt 211 also 246 Euro.