Nach Herzinfarkt: Tipps für Angehörige

Hoher Anspruch an Angehörige von Herzpatienten
Angehörige von Herzpatientinnen und -patienten setzen sich oft unter großen Druck, indem sie keine Schwäche zeigen und immer funktionieren wollen, so die Deutsche Herzstiftung. Ein Herzinfarkt eines Familienmitglieds ist eine plötzliche Krise, die überwunden werden muss. Doch wie geht man als Angehöriger mit der Herzkrankheit und den eigenen Sorgen um?
Verbergen von Gefühlen könnte kontraproduktiv sein
Ein weit verbreitetes Verhalten unter Angehörigen ist der Versuch, die Patienten zu schonen, indem sie ihre eigenen Sorgen verstecken. Nach dem Motto: "Du sollst dich nicht zu sehr anstrengen oder aufregen, ich mach' das schon." Allerdings kann dieses Abkapseln emotionale Distanz schaffen, so die Experten Christoph Herrmann-Lingen und Jonas Nagel in der Zeitschrift "Herz heute".
Selbstreflexion als erster Schritt
Ein wichtiger Schritt für Angehörige ist es, sich ihrer eigenen Emotionen bewusst zu werden, sei es Angst, Frust oder das Gefühl der Überforderung. Diese Selbsterkenntnis ermöglicht es, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen und den Dialog mit der herzkranken Person zu eröffnen. Ein offenes Gespräch, empfohlen von den Experten, kann helfen, Missverständnisse auszuräumen und neue Lösungsansätze zu finden.
Unterstützung und Einbindung der Angehörigen
Sobald Angehörige merken, dass ihre Kräfte schwinden oder Ängste zunehmen, sollten sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um mögliche psychische Erkrankungen abzuklären. Bei einer kardiologischen Reha ist die Einbeziehung von Angehörigen vorgesehen, um den Umgang miteinander zu verbessern und wichtige Themen anzusprechen.