Der lebensfrohe Ansatz: Verprassen
Man lebt nur einmal. Und morgen kann die Welt schon untergehen.
Was nützt dann all das Geld auf der Bank? Also los geht`s, haben
Sie ein wenig Spaß. Feiern Sie mal so richtig und laden Sie alle
ein, die Sie kennen. Kaufen Sie sich den Sportwagen, den Sie schon
immer haben wollten. Und steigen Sie in das nächste Flugzeug, das
Sie in die Sonne bringt. Einmal nicht über Geld nachdenken, leben
wie im Rausch. Davon werden Sie noch zehren, wenn das Geld schon
längst alle ist.
Der vernünftige Ansatz: Anlegen
Klar, die Versuchung ist groß, das Geld so richtig zu
verprassen. Schließlich lebt man nur einmal. Doch auch eine Million
kann schnell weg sein. Und was dann? Der Kluge denkt weiter. Mit
ein bisschen Geschick ist man für den Rest des Lebens seine Sorgen
los - zumindest die finanziellen. Also schön das Kapital aufteilen
- nach dem bewährten Schlüssel ein Drittel Festgeld, ein Drittel
Aktien, ein Drittel Immobilien - und dann von den Zinsen leben.
Der barmherzige Ansatz: Spenden
"Etwas davon abgeben" - das kommt jedem in den Sinn, der zu Geld
kommt. Aber was heißt schon "etwas"? Sind wir mal ehrlich: Uns geht
es doch hervorragend. Wir sind gesund, haben genug zu Essen,
verheddern uns im Konsumterror und kurieren unsere
Zivilisationsneurosen in gruppendynamischen
Selbsterfahrungsgruppen. In der Welt gibt es so viele bitterarme
Menschen. Also nur Mut! Geben Sie Ihr Geld weg! Ja, alles! Denn
damit sind Sie nicht nur Ihre Reichtümer los sondern auch eine
Menge Sorgen.
Der geheime Ansatz: Gar nichts tun
Okay, Sie sind eher von der ängstlichen Sorte. Dass Sie Geld
haben, würden Sie niemandem auf die Nase binden. Man kennt das ja:
Sofort kommen die Schmarotzer, die an Ihrem Geld Teil haben wollen
und, schneller als man denkt, ist davon nichts mehr übrig. Also
machen Sie Ihren Reichtum nicht publik. Im Gegenteil, Sie leben Ihr
Leben einfach weiter wie bisher. Fahren schön Ihren alten rostigen
Golf, reisen im Urlaub an die Ostsee und essen höchstens mal beim
Griechen um die Ecke. Und nur Sie, Sie allein, wissen, dass Sie
könnten, wenn Sie nur wollten. Ja dann ...
Der geschäftstüchtige Ansatz: Investieren
Warum sich mit einer Million begnügen, wenn man zwei haben kann?
Geld kann man nie genug haben. Also investieren Sie Ihres, damit es
sich schön vermehrt. Nichts ist schöner, als morgens die
Aktienkurse zu lesen und zu wissen, dass man wieder ein Stück
reicher geworden ist. Wohin das alles führt? Nirgendwohin. Der Weg
ist das Ziel. Irgendwann Ihren Reichtum zu genießen, das ist für
Sie unvorstellbar. Also bleiben Sie dran, die Aktien steigen schon
wieder!
Der genießerische Ansatz: Ein neues Leben beginnen
Ihre Reichtümer zu verprassen liegt Ihnen fern. Aber trotzdem:
Geld ist dazu da, dass man es ausgibt. Und mit einer Million kann
man schon ganz schön weit kommen. Also kündigen Sie Ihren alten Job
und beginnen Sie ein neues Leben. Wie wäre es mit einer kleinen
Strandbar in der Karibik? Oder einfach einem kleinen Häuschen in
Thailand, wo Sie Ihre Memoiren schreiben, während Sie Kokosmilch
schlürfen? Das Leben wird um einiges leichter werden. Zumindest so
lange das Geld nicht ausgeht.