So erkennt man, ob man zu viel Zucker zu sich nimmt

Oft bekommen wir gar nicht mit, wie viel Zucker wir zu uns nehmen. Er steckt nicht nur in offensichtlich süßen Lebensmitteln, sondern ist auch versteckter Bestandteil von vielen Produkten, in denen wir ihn gar nicht erwarten würden. Dass wir zu viel Zucker zu uns nehmen, bemerken wir aber nicht nur, indem wir Zutatenlisten studieren, sondern auch, indem wir einfach in unseren Körper hineinhören.

Viele Menschen haben die Verbindung zu ihrem Körper verloren. Sie spüren nicht mehr, was ihr Körper braucht - oder übergehen die eigenen Bedürfnisse bewusst. Wir helfen dabei, wieder ein Gefühl für die körperlichen Bedürfnisse zu entwickeln und Anzeichen zu lesen - und zwar die speziellen Anzeichen, die ein übermäßiger Zuckerkonsum nach sich bringt.

Zucker ist aber nicht nur ein Suchtmittel, sondern auch ein Krankmacher. Wird er in Übermaßen konsumiert, bringt er die Darmflora aus dem Gleichgewicht, fördert Übergewicht, Karies und langfristig schwerwiegende Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf welche Anzeichen des Körpers sollte man also hören, damit es erst gar nicht so weit kommt?

Der Energieschub, den der Zucker uns liefert, währt also nur kurz. Fällt der Insulinspiegel wieder ab, fühlen wir uns oft müde und erschöpft. Wenn man bemerkt, dass das Energielevel stark von zuckerhaltigen Snacks abhängt, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass man zu viel Zucker zu sich nimmt. Ballaststoffreiche Speisen machen länger satt und sorgen für ein konstanteres Energielevel.

Unreine Haut? Auch hierfür kann der Zuckerkonsum verantwortlich sein. Ein erhöhter Insulinspiegel regt die Talgproduktion der Haut an und kann zu verstopften Poren, Pickeln und Mitessern führen. Die Ernährung könnte also der Grund für die Hautprobleme sein und man sollte seinen Zuckerkonsum einschränken, um sein Hautbild zu verbessern.

Erfolgt eine Zunahme, obwohl keine größeren Mengen gegessen werden? Zuckerhaltige Lebensmittel sind sehr kalorienreich und tragen maßgeblich zur Fettspeicherung bei, vor allem im Bauchbereich. Deshalb sollte man einen genauen Blick auf seinen Speiseplan werfen, um herauszufinden, woran die Gewichtszunahme liegt. Genauso wichtig ist es natürlich, dass man sich viel bewegt und Sport treibt.

Häufig gereizt, schlecht gelaunt und die Stimmung schwankt stark? Auch hierfür kann ein übermäßiger Zuckerkonsum verantwortlich sein. Der schnelle Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels begünstigt Stimmungsschwankungen. Mit einer ausgewogenen Ernährung hält man nicht nur seinen Insulinspiegel stabil, sondern auch seine Laune.

Auch auf das Gleichgewicht unserer Darmflora kann Zucker sich negativ auswirken. Er begünstigt eine Vermehrung von schädlichen Bakterien im Darm und kann deshalb zu Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall führen. Man kann also auch diese Symptome mit einem zuckerreichen Speiseplan in Verbindung bringen - und etwas daran ändern!

Auch dann, wenn man schlecht schläft, ist übermäßiger Zuckerkonsum eine mögliche Ursache. Das Abfallen des Blutzuckerspiegels kann einen nachts aus dem Schlaf wecken, für ein Gefühl der Unruhe, oder gar nächtliche Heißhungerattacken sorgen. Zudem kann zu viel Zucker im Körper die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmen. Bei solchen Problemen sollte man vor allem auf süße Snacks am Abend verzichten.

Seine Konzentration sollte man lieber nicht mit Zucker steigern, der kurzfristig Energie liefert. Denn damit bewirkt man letztendlich das Gegenteil: Der schwankende Blutzuckerspiegel lenkt ab und macht müde. Häufige Konzentrationsprobleme können also ein Zeichen von zu viel Zucker in der Nahrung sein. Lieber zu Nüssen greifen! Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Cashewkerne gelten als echtes Brainfood und können die Gehirnleistung tatsächlich steigern.

Wer die Anzeichen seines Körpers über einen längeren Zeitraum nicht erkennt oder missachtet, hat möglicherweise mit schwerwiegenderen Folgen zu kämpfen. Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit können das langfristige Resultat von übermäßigem Zuckerkonsum sein. Solche Erkrankungen können auch darauf hindeuten, dass man sich zu zuckerreich ernährt.

Als Belohnung für folgsame Kinder oder versteckt im Fertiggericht - Zucker lauert überall und es ist äußerst herausfordernd, ihn zu meiden. Am besten streicht man zuerst offensichtliche Zuckerbomben wie Softdrinks und süße Snacks aus dem Speiseplan. Stattdessen sollte man Wasser trinken und zu Obst greifen, das natürlichen Fruchtzucker enthält. Selbst zu kochen schützt vor verstecktem Zucker.

Am Anfang kann es schwerfallen, die Gewohnheiten umzustellen. Mit der Zeit lässt das Verlangen nach Zucker aber nach und die positiven Effekte setzen ein. Fühlt man sich erst einmal ausgeglichener, fitter und energiegeladener, so wird es immer leichter, diszipliniert zu bleiben und den Zuckerkonsum vielleicht sogar noch mehr einzuschränken.

Um gesund zu bleiben, muss man nicht komplett auf Zucker verzichten. Stattdessen sollte man  Zucker bewusst und nicht massenhaft konsumieren. Das fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern bringt auch mehr Genuss. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte man nicht mehr als 25 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen. Anstatt sich an Zahlen zu orientieren, darf man aber auch einfach auf sein Bauchgefühl hören!