Äußeres Fasten:Die wohl offensichtlichste Unterlassung beim Fasten ist der Verzicht auf jegliche Nahrung und Getränke während des Tages. Doch auch auf das Rauchen, den Geschlechtsverkehr und Alkoholkonsum soll verzichtet werden.
Inneres Fasten:Doch das war noch nicht alles. Mehr als sonst soll man als Muslim während des Ramadan darauf achten, sich von Sünde freizuhalten. Das bedeutet, mehrere ethisch-moralische Komponenten zu beachten. Dazu gehört, nichts Verwerfliches bewusst anzuschauen, nichts Schlechtes zu reden, auf nichts Böses zu hören, nichts Verabscheuungswürdiges zu tun und üble Nachrede, Verleumdung, Lügen und Beleidigungen zu vermeiden.
Koran:Fasten heißt für die Muslime zu erkennen, dass man in Wahrheit einzig und allein von Gott abhängig ist. Deshalb gehört es auch dazu, während des Fastenmonats den ganzen Koran zu lesen, wie es auch Muhammad getan hat.
Das Fastenbrechen:Wer tagsüber gefastet hat, darf in der Nacht das Fasten brechen. Das wird gewöhnlich mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser durchgeführt, während ein von Muhammad überliefertes Bittgebet gesprochen wird. Nach dem Abendgebet werden die eigentlichen Speisen gegessen.
Die Zeit des Zusammenkommens:Das Fastenbrechen verbringt man meistens nicht alleine. Häufig wird sich gegenseitig eingeladen und einander besucht, aber auch in der Gemeinde kann das Fastenbrechen gemeinsam verbracht werden. Manchmal wird dort jeden Tag im Ramadan Essen ausgegeben. In der Corona-Krise werden die Menschen jedoch darauf verzichten müssen und das Fastenbrechen mit den Personen, die in ihrem Haushalt leben, zelebrieren.
Sahür:Die letzte Mahlzeit vor dem täglichen Fastenbeginn heißt Sahür und wird im letzten Drittel der Nacht eingenommen. Sie gilt als gute Überbrückung der bevorstehenden Fastenzeit des Tages, aber auch als Segenskraft. Dieses Mahl ist ein Unterscheidungsmerkmal zwischen islamischem Fasten und dem Fasten der Juden und Christen.(Foto: In Palästina wird mit Trommeln durch die Straßen gelaufen, um die Muslime aufzuwecken, damit sie ihr Sahür einnehmen.)
Ständiges Fasten ist verboten:Wer am liebsten durchgehend fasten würde wie beim Ramadan, hat schlechte Karten. Denn die Fastenzeit soll etwas Besonderes sein, weshalb Fasten das ganze Jahr hindurch nicht erlaubt ist. Die Maximalgrenze des freiwilligen Fastens lebte ebenfalls der Prophet Muhammad vor: Jeder Muslim, der viel fasten möchte, soll abwechselnd einen Tag fasten und einen Tag aussetzen.
Wann das Fasten beginnt:Das Fastenbrechen in der Nacht erfolgt laut dem Koran, „bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt“. Das Fasten beginnt demnach wieder in der Morgendämmerung und endet, wenn die Sonne untergegangen ist, doch darüber gibt es viele Kontroversen.
Wenn die Tage zu lang sind:Schwierig wird es für Muslime in Gebieten nördlich oder südlich des Polarkreises. Denn aufgrund der Mitternachtssonne ist es nie Nacht oder aufgrund der Polarnacht nie Tag. Diese Menschen dürfen sich nach den Zeiten der Heiligen Städte Mekka oder Median richten.
Das gilt auch in Gebieten, in denen es zwar noch dunkel wird, aber die Tage länger als 18 Stunden dauern. Doch vor allem Saudi-Arabien sieht das sehr streng: Nach ihren Ansichten muss man sich an die Zeiten halten, solange es Sonnenaufgang und -untergang gibt.