Mythos: Alkoholprobleme haben vor allem Menschen mit wenig Bildung
Das Gegenteil ist der Fall. Gerade in sozialen Schichten mit mehr Bildung und mehr Einkommen, das zeigen verschiedene wissenschaftliche Erhebungen, wird mehr getrunken. Und gerade Frauen mit einem höheren Sozialstatus neigen eher dazu, bedenkliche Mengen zu trinken. 

Mythos: Ein Glas Rotwein am Abend ist gesund
Angeblich soll ein Glas Rotwein täglich gut fürs Herz sein, helfe bei Bluthochdruck und senke das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Das glaubte auch die Wissenschaft lange. Aktuellere Studien zeigen inzwischen aber, dass Wein für die Gesundheit nicht förderlich ist. Auch der Inhaltsstoff Resveratrol in Rotwein, der eine positive Wirkung auf den Körper haben soll, ist in der Menge viel zu gering, um einen Effekt zu haben. Da müsste man schon sehr viel trinken. 

Mythos: Nach Alkohol schläft man besser 
Was stimmt, ist, dass Alkohol uns schneller einschlafen lässt, weil die Hirntätigkeit heruntergefahren wird. Allerdings ist dieser Schlaf dann nicht besser. Im Gegenteil: Der Alkohol verursacht Schlafstörungen, man muss nachts öfters auf Toilette, die Tiefschlafphasen sind verkürzt.  Vor allem Frauen schlafen nach ein paar Gläsern besonders unruhig und sind am nächsten Morgen entsprechend unfit. 

Mythos: Bier auf Wein, das lass‘ sein. Wein auf Bier, das rat‘ ich dir.
Angeblich macht die Trinkreihenfolge den Kater. Wer Bier auf Wein trinkt, soll leiden. Wer Wein auf Bier trinkt, soll sich nicht so leicht betrinken. Tatsächlich ist dafür aber nicht die Reihenfolge entscheidend, sondern die Menge des getrunkenen Alkohols. 

Mythos: Gegen einen Kater hilft eine Bloody Mary oder andere alkoholische Katergetränke
Mag ja sein, dass zum Beispiel der Tomatensaft und die Mineralien in der Bloody Mary suggerieren, der Drink wäre gesund. Der Alkohol darin ist es jedoch definitiv nicht. Man hat zwar zunächst weniger Kater-Symptome, doch der Kater wird durch den neuen Alkohol nur verzögert. Denn die Kopfschmerzen setzen dann ein, wenn der Alkoholspiegel sinkt und erreichen bei Null ihren Höhepunkt. 

Mythos: Alkohol wärmt den Körper
Das fühlt sich zunächst so an, weil Alkohol die Blutgefäße erweitert und so die Körperoberfläche stärker durchblutet wird. Allerdings ist der Eindruck trügerisch, denn diese Wärme an der Hautoberfläche wird dann auch an die Umgebung abgegeben. Die Folge: Die Körpertemperatur sinkt sogar und man kann gerade bei Kälte unterkühlen, ohne es zu merken.

Mythos: Alkohol kann man ausschwitzen
Wäre zwar schön, funktioniert jedoch nicht. Der größte Teil von Alkohol im Blut wird von der Leber abgebaut, der Rest entweicht über die Atemluft und die Nieren. 

Mythos: Ein Gläschen kann doch nicht schaden
Alkohol ist ein Zellgift. Egal, wie wenig man davon trinkt – es schadet auch dann. Außerdem entsteht beim Verzehr von Alkohol das giftige Zwischenprodukt Acetaldehyd, das die Schleimhautzellen schädigt und krebserregend sein kann. 

Mythos: Im Schlaf baut sich Alkohol schneller ab
Im Schlaf repariert der Körper zwar vieles. Aber Alkohol baut er dabei ebenso schnell oder langsam ab wie im Wachzustand. Nämlich etwa 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde. 

Mythos: Eine kalte Dusche macht nüchtern
Einmal mehr gilt: Der Alkoholabbau lässt sich nicht beschleunigen. Eine kalte Dusche kurbelt zwar den Kreislauf an und man fühlt sich vielleicht frischer – auf den Promillewert hat das keinen Einfluss. 

Mythos: Kaffee macht nüchtern
Kaffee kann die Wirkung von Alkohol nicht abschwächen, er sorgt nur dafür, dass wir uns wacher und vermeintlich nüchterner fühlen. In Wahrheit ist der Kopf aber weiterhin nicht klar und der Alkohol wird auch durch Koffein nicht schneller abgebaut. 

Mythos: Bier ist ja eigentlich kein richtiger Alkohol
Bier ist das beliebteste alkoholische Getränk in Deutschland. Und gerne wird es, weil es immer und überall getrunken wird, verharmlost. Tatsächlich hat es zwar mit 3,3 bis 5 Vol.% einen geringen Alkoholgehalt, aber schon ein bis zwei davon können die Fahrtüchtigkeit einschränken. Es ist auch ein Mythos, dass man mit Biertrinken alleine noch kein Alkoholproblem entwickeln kann. 
 

Mythos: Niedrigprozentiger Alkohol ist weniger schädlich
Ein verbreiteter Irrtum. Denn es geht nicht darum, wie hochprozentig das ist, was man trinkt. Sondern darum, wie viel Alkohol man trinkt. Wer viel vermeintlich „harmloses“ Bier, Wein oder Sekt trinkt, schadet sich also mehr, als jemand, der nur ein Glas eines hochprozentigen Whisky trinkt.

Mythos: Ein Schnaps nach dem Essen ist gut für die Verdauung
Zwar sorgt der Schnaps dafür, dass sich kurz die Magenmuskulatur entspannt. Das heißt aber nicht, dass die Verdauung angekurbelt wird. Tatsächlich bremst Alkohol diese sogar aus und der Weitertransport des Essens in den Dünndarm wird gestoppt, solange der Körper Alkohol abbaut.  

Mythos: Alkohol verkocht im Essen 
Das stimmt so pauschal nicht. Es kommt nämlich darauf an, wie lange das Essen gart, das Sie z.B. mit einem Schuss Wein verfeinert haben. Je stärker und länger der Alkohol erhitzt wird und je mehr Verdunstung dabei entsteht, desto weniger Alkohol bleibt am Ende übrig. Und: Wenn Sie zum Beispiel Fleisch in einem geschlossenen Bräter schmoren, kann der alkoholhaltige Dampf nicht entweichen – und der Alkoholgehalt des Essens nimmt fast gar nicht ab. 

Mythos: Alkohol tötet Gehirnzellen
Alkohol ist sicher nicht gut für den Körper, doch diese Darstellung ist so nicht richtig. Denn Alkohol tötet nicht die Gehirnzellen, sondern stört die Kommunikation der Gehirnzellen, was sich z.B. an Gleichgewichtsproblemen und Artikulationsschwierigkeiten im angetrunkenen Zustand bemerkbar macht. Das gilt allerdings im Normalfall nur für den Zeitraum, in dem wir berauscht sind.