7 Tipps für die Kanadareise im Wohnmobil

Kanada hat so viel zu bieten – wieso den Urlaub an nur einem Ort verbringen? Mit einem Wohnmobil sind Sie flexibel, erleben und entdecken das Land in all seinen Facetten. Unsere sieben Tipps helfen, dass die Reise durch die nordamerikanischen Weiten zum unvergessliches Erlebnis gerät.
1. Das passende Wohnmobil mieten
Sie benötigen kein Hotel oder Ferienhaus, wenn Sie mit dem Wohnmobil durch Kanada reisen: Sie haben Bett und Küche immer dabei. Welches Motorhome für den Trip am besten geeignet ist?
Die Auswahl an Wohnmobiltypen ist groß: Soll es ein luxuriöses Wohnmobil sein oder reicht ein einfacheres Modell mit Alkoven als Schlafkabine? Auch umgebaute Kleinbusse und Pick-ups, die Camper Vans und Truck Camper, rollen in Kanada über die Straßen.
Für jeden Anspruch ist das passende Wohnmobil zum Beispiel bei CU Camper zu finden: Solche Buchungsportale vergleichen Preise und Leistungen verschiedener Anbieter. Je früher Sie buchen, desto günstiger kommen Sie in der Regel weg.
Lassen Sie sich nicht von der Größe der Wohnmobile abschrecken: Sie gewöhnen sich schnell an die Abmessungen und das Rangieren mit dem großen Gefährt. Bedenken Sie trotzdem, dass größere Wohnmobile auch mehr Sprit verbrauchen und für manche Straßen im Gebirge nicht mehr geeignet sind.
2. Die Route planen
Bei Anmietung des Wohnmobils müssen Sie sich über Abholstation und Rückgabeort Gedanken machen. Wieso nicht gleich die gesamte Route planen? Aufgrund der Größe des Landes ist ein bisschen Vorbereitung hilfreich. Machen Sie sich am besten eine Liste mit all den Dingen und Orten, die sie auf der Rundreise oder auf der Tour zwischen Start- und Zielort sehen möchten. Wo lohnt es sich, gleich ein paar Tage zu verbringen, wo reicht ein kurzer Halt? Im Internet finden Sie viele erprobte Routen.
Der Icefields Parkway in Alberta etwa führt von Calgary aus nach Lake Louise. Ihren Namen verdankt die Route dem Columbia Icefield, einer beeindruckenden Gletscherlandschaft mit Seen und Wasserfällen. Auch auf dem Cabot Trail in Nova Scotia erwarten Sie faszinierende Aussichten: Auf der Panoramastraße der Halbinsel wechseln sich während der Fahrt schroffe Felsküsten mit dichten Wäldern und weißen Sandstränden ab. Vielleicht können Sie im Atlantik sogar Wale entdecken. Wenn Sie Kanada in voller Gänze erkunden möchten, sind Sie auf dem Trans-Canada-Highway richtig. Auf der 7.000 Kilometer langen Strecke, die sich teilweise in Nord- und Süd-Routen gliedert, begegnen Ihnen zahlreiche Sehenswürdigkeiten: die Hauptstadt Ottawa, die Millionenstadt Montreal und historische Siedlungen in Quebec.
Tipp: Wenn der grobe Zeitplan steht, können Sie passende Campingplätze auf der Route heraussuchen und reservieren. Mehr dazu unter Punkt 6.
3. Reisegenehmigung beantragen
Jeder Tourist, der nach Kanada einreist, muss seit März 2016 eine Reisebewilligung beantragen. Das geschieht online über das kanadische ETA-System. Die Electronic Travel Authorization (ETA) ist kein Visum und stellt auch keine Einreisegenehmigung dar. Sie erwerben damit die Erlaubnis, in ein Flugzeug nach Kanada zu steigen. Die Einreise wird deutschen Touristen am Zielflughafen in der Regel problemlos gewährt.
Für die elektronische Reisegenehmigung benötigen Sie einen gültigen Reisepass, eine E-Mail-Adresse und eine Kreditkarte. Auch Kinder müssen sich registrieren. Für jeden Reisenden fällt eine Gebühr von sieben kanadischen Dollar an, das entspricht knapp fünf Euro. Das Antragsformular ist nur auf Englisch oder Französisch verfügbar.
4. Das Wohnmobil kennenlernen und ausstatten
Planen Sie für den Starttag keine großen Strecken ein. Eventuell leiden Sie unter Jetlag, und die Übernahme nimmt mit Papierkram, Einweisung und gegebenenfalls Wartezeit meist einige Stunden in Anspruch. Fragen Sie genau nach, wenn Sie die Bedienung und bestimmte Funktionsweisen nicht verstanden haben.
Und vergessen Sie nicht den ersten Einkauf. Vor der Tour sollten Sie sich mit den wichtigsten Lebensmitteln und Getränken eindecken – auf manchen Strecken finden Sie nur selten einen Supermarkt. Denken Sie vor allem an Haltbares wie Nudeln, Müsliriegel und Konserven sowie Gewürze, Öle, Kaffee und Tee. Aber auch Milch, Eier, Obst, Gemüse, Brot, Fleisch und Butter sollten nicht fehlen. Alkohol bekommen Sie nur in den Liquor Stores.
Prüfen Sie die Ausstattung des Wohnmobils genau und kaufen Sie falls nötig auch noch Toilettenpapier fürs Campen, Spülmittel, Schwämme, Putzhandschuhe, Feuerzeug und Müllsäcke. Meist ist bereits ein Grillrost vorhanden, den Sie über offenem Feuer benutzen können. Feuerholz oder eine Axt darf deshalb am Bord ebenfalls nicht fehlen. Andernfalls finden Sie in den meisten Supermärkten unterwegs auch noch Campinggrills und Campingmöbel.
Damit Ihnen Mücken nicht gleich den ersten Abend verderben, denken Sie auch an Insektenspray.
5. Unterwegs auf Kanada. Straßen
Um in Kanada im Urlaub ein Wohnmobil zu fahren, reicht ein deutscher Führerschein der Klasse B.
Auf den Autobahnen herrscht ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern, auf Landstraßen sind 80 Stundenkilometer erlaubt. Innerorts sind wie in Deutschland 50 Stundenkilometer einzuhalten. Die Polizei ist bei Kontrollen recht streng – genießen Sie also das gemächliche Fahren und bestaunen Sie dabei die Natur abseits der Straßen.
Ein Navigationsgerät kann in den Städten hilfreich sein, in ländlichen Gegenden genügt eine Faltkarte – es gibt einfach nicht allzu viele Straßen, auf denen Sie sich verfahren könnten.
Bei einer Panne sollten Sie sich mit der Mietstation in Verbindung setzen, idealerweise gibt es einen 24-Stunden-Notruf-Service. Haben Sie einen Unfall, erreichen Sie unter 911 Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen.
6. Besser Campground als Parkplatz
Nach langer Tour das Wohnmobil am Straßenrand parken und das Nachtlager aufschlagen? Keine gute Idee! Wildes Campen in der freien Natur ist in Kanada nicht erlaubt. Auch in städtischen Gebieten sollten Sie sich nicht einfach auf einen beliebigen Parkplatz stellen. Am besten mieten Sie (bereits im Voraus) einen Stellplatz auf einem Campground – dort finden Sie auch Wasser- und Stromanschlüsse vor. Je nach Art des Campingplatzes variiert die Ausstattung: Mal sind die sanitären Anlagen sehr einfach, mal sind Strom- und Abwasseranschlüsse inklusive, mal kostenpflichtig. In der Regel stehen Picknicktisch und Feuerstelle zur Verfügung. Den größten Komfort erleben Sie auf privaten Campingplätzen und in den sogenannten RV Parks.
Dump Stations, an denen Sie Frischwasser nachfüllen und Abwasser entsorgen können, finden Sie auf Campingplätzen, aber auch an Tankstellen und in Städten. Tipp: Füllen Sie nur Frischwasser nach, wenn Sie die Abwassertanks geleert haben – sonst können die Tanks mit dem Abwasser überlaufen. Wenn Sie das Abwasser entleeren, achten Sie auf die Unterscheidung zwischen Black Water, dem Toilettenabwasser, und Grey Water, dem Abwasser von Spülbecken und Dusche.
7. Kanada erleben und entdecken
Die zahlreichen Attraktionen Kanada. machen den Urlaub im Wohnmobil perfekt: Ob Sie Kultur oder Natur bevorzugen, lieber wandern, Wasser- oder Wintersport machen – Kanada hat für jede Urlaubslaune die passenden Angebote.
Die Metropolen Vancouver, Calgary und Toronto sind beliebte Start- und Zielpunkte für eine Wohnmobilreise durch Kanada. Hier können Sie in Malls und Outlets shoppen, Architektur bestaunen und Kultur erleben. Und selbst die Natur ist nicht weit: In Vancouver finden Sie den größten Stadtpark in Kanada, rund 140 Kilometer von Toronto entfernt liegen die berühmten Niagarafälle an der Grenze zu den USA.
Der Besuch eines Nationalparks darf bei keiner Kanada.Reise fehlen! Bevor Sie den Eingang passieren, müssen Sie einen Park-Pass kaufen. Es gibt unterschiedliche Pässe für die Durchfahrt, einen Tagesausflug oder einen Aufenthalt mit Übernachtung. Zusätzlich müssen Sie eine Backcountry oder Wilderness Permit sowie eine Fire Permit erwerben.
Zu den schönsten Nationalparks Kanada. zählt der Banff National Park. Die Bergseen Lake Louise und Lake Moraine sowie der Johnston Canyon, eine wilde Schlucht, prägen das eindrucksvolle Panorama in den Rocky Mountains. Eine Gondelfahrt auf den Suphur Mountain ist nicht nur für Kinder ein spannendes Erlebnis. In den heißen Quellen des Nationalparks können Sie ein wohltuendes Bad nehmen. Mehr Action ist im Yoho National Park möglich: Wandern, Klettern, Kanutouren, Mountainbiking – und wilde Tiere inklusive. Im Wood Buffalo National Park und im Jasper National Park können Sie mit etwas Glück sogar Polarlichter sehen. Für dieses Naturschauspiel sollten Sie Geduld und ein paar Nächte extra einplanen sowie zwischen September und Mai in Kanada Urlaub machen.