Bye bye, Happy Hour!

Kampf dem Kampftrinken: Die spanische Urlaubsregion Katalonien verbietet Alkoholwerbung in Bars und Discos komplett - wodurch auch die bei Touristen beliebten "Happy Hours" und "Flat Rate Partys" in Zukunft tabu sind.
Lloret de Mar und Calella in der spanischen Region Katalonien sind beliebte Ziele von Pauschaltouristen. Auch wenn die Küsten-Städtchen an der Costa Brava weniger mit kulturellen Highlights aufwarten können, locken sie jedes Jahr massenhaft Urlauber aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien an. Die wollen vor allem zwei Dinge: die spanische Sonne am Strand genießen und sich abends auch mal ein paar Drinks zu einladend günstigen Preisen gönnen.
Doch den billigen Happy-Hour-Angeboten wie "Cocktails zum halben Preis" und "Bier zum halben Preis" geht es jetzt an den Kragen: Die katalonische Regionalregierung beschloss gerade ein allgemeines Verbot von Alkohol-Werbung in Bars, Discos und Restaurants. Damit wird es mit Angebotstafeln, Leuchtreklame und Spezialangeboten für alkoholische Getränke in katalonischen Kneipen bald vorbei sein.
Antoni Plasencia, der katalonische Chef für öffentliche Gesundheit, erklärt das Gesetz als Reaktion auf eine "neue gesellschaftliche Realität". Die Zahl der Bars und Discotheken, die massiv mit Alkohol werben, steige immer weiter. Egal ob "Happy Hour" mit halbierten Preisen für alkoholische Getränke oder "Open Bars", bei denen die Gäste einmal Eintritt bezahlen und dann unbegrenzt Alkohol konsumieren können - derartige Angebote senden die gleiche Botschaft: "Hier kannst du billig trinken bis zum Umfallen". Genau dieser Entwicklung will Katalonien nun Einhalt gebieten.
Es ist davon auszugehen, dass der Protest der Bar- und Discobesitzer in der Region nicht lange auf sich warten lässt. Gerade in der katalonischen Hauptstadt Barcelona und in den Urlaubsorten der beliebten Costa Brava und Costa Daurada wird die Entscheidung der Regionalregierung mit Sicherheit zu Kontroversen führen.
Ob die Urlauberzahl in Katalonien durch das Verbot von Alkoholwerbung und Alkohol-Sonderangeboten zurückgehen wird, bleibt abzuwarten.