Ekel-Essen für Thailand-Touristen
Andere Länder, andere Küchen: In Thailand gehören Insekten auf den Speiseplan und sind eine Selbstverständlichkeit. Doch wie denken Touristen und Ernährungsprofis über diese "Schmankerl"?
Gekochte oder frittierte Insekten haben ihren festen Platz auf den traditionellen thailändischen Speisekarten. Auch beherzte Touristen entdecken die kleinen Tiere für sich. In den Augen von Ernährungswissenschaftlern eine gute Idee: Kakerlaken und Würmer enthalten viel Eiweiß und sind auch sonst äußerst nahrhaft.
AFPTV hat eine Insektenverkäuferin in Bangkok begleitet. Neues Essen testen - das gehört für viele Touristen zum Thailand-Urlaub: "Saftig!" Insekten gehören zur traditionellen Thai-Küche, besonders auf dem Land. Und viele Besucher wollen zumindest mal probieren: "Sehr lecker" "Wie Erdnüsse." "Krokant und eklig." "Ich hätte die Beine nicht essen sollen..." "Ein bisschen wie bei Muttern."
Doch hier kocht nicht Mutter, sondern Mano Pananant. Tagsüber kauft sie Insekten auf dem Markt in Bangkok und kocht sie, nachts verkauft sie sie. Mano Pananant, Insektenverkäuferin: "Manche Leute haben richtige Angst davor. Einige haben sich sogar nach dem Verzehr übergeben." Meist kommen die Insekten von Farmen im benachbarten Kambodscha. Jeden Morgen kauft Mano Pananant auf dem Markt die frischesten Tiere. Acht Kilo Insekten bringt sie jeden Tag an den Mann. Damit verdient sie umgerechnet an die 22 Euro. Am besten geht der eher harmlose Bambuswurm.
Aber selbst Profis vertragen nicht zuviel des Guten. Mano Pananant: "Früher habe ich Grillen und Grashüpfer gegessen. Aber seit ich sie verkaufe, mag ich sie nicht mehr." Es wird Nacht, Mano Pananant geht wieder mit ihren Köstlichkeiten auf die Straße. Aber, vom Ekel einmal abgesehen: Sind Grashüpfer und Kakerlaken eigentlich gesund?
Tara Conrad, Ernährungswissenschaftlerin: "Insekten können sehr nahrhaft sein, sie enthalten Kalzium und Eisen. Und Eiweiß, gutes Eiweiß, verglichen mit Fleisch. Aber man sollte sie nicht frittieren, sonst verlieren sie Nährstoffe." Ein guter Grund, "Nein, danke" zu sagen - ohne gleich als Hasenfuß zu gelten.