Frostige Schönheit: Eishotel in Québec
Urlaub a la James Bond: Tausende Menschen besuchen jährlich das einzige Eis-Hotel in Nordamerika in Québec.
Tausende Menschen besuchen jährlich das einzige Eis-Hotel in Nordamerika in Québec. Dort kann man Eisskulpturen bewundern, an der Bar aus Eisbechern trinken oder in Zimmern aus Schnee und Eis übernachten. Einige Romantiker heiraten dort sogar.
Dieses Brautpaar wollte eine unvergessliche Hochzeit. Hier in Québec haben beiden den perfekten Ort gefunden. Victoria Martin, die Braut: "Es gibt nichts Besseres als zu frieren und dann ins Warme zu kommen und sich mit jemandem aufzuwärmen, den man liebt."
Jedes Jahr geben sich etwa zwei dutzend Paare hier das Ja-Wort. Danach schmilzt das Hotel, bis es komplett verschwunden ist.
Seit der Eröffnung vor elf Jahren haben 600.000 Menschen das Eis-Hotel besucht. Nur ein Bruchteil traute sich, in der Kälte eine Nacht zu verbringen. Die meisten Besucher kommen, um die strahlenden Eis-Skulpturen zu bewundern. In dem Hotel gibt es sogar eine Rutsche aus Eis. Jacques Desbois, Gründer des Eis-Hotels: "Die Formen, die Ästhetik: Wir haben ein Hotel geschaffen, das uns entspricht. Uns, den französischen Nordamerikanern."
Abends heizt ein DJ den Gästen ein. Die Bar ist bis spät in die Nacht geöffnet. Dort wärmen sich die Besucher mit Cocktails auf. Jedes der 36 Zimmer des Hotels ist ein Unikat. In den Räumen herrschen zwischen minus vier und minus acht Grad. Die Hotelgründer lieben das Eis - haben aber auch ihre Probleme mit dem Baustoff.Serge Péloquin, künstlerischer Leiter: "Beim Bauen muss alles sehr schnell gehen. Innerhalb von sechs Wochen müssen wir eine Fläche von fast 3000 Quadratmetern bebauen. Das ist als würde man ein großes Winter-Ballett choreographieren, und immer ein Elektriker dazwischen läuft. Links ist dann das Schnee-Team und rechts das Eis-Team. Aber irgendwie schaffen wir es und das Hotel steht. Ich nenne es gerne die vergängliche Schönheit."
Tag und Nacht wird an den 15.000 Tonnen Schnee und 500 Tonnen Eis gearbeitet. Wie bei jedem Wintermärchen ist das Ende aber schon eingeplant. Mit dem Frühjahr bleibt hier nichts mehr übrig - nicht einmal die Cocktailgläser, denn die sind ebenfalls aus Eis.