Manche mögen's kalt: Eisbaden in der Ostsee

Strandurlaub der anderen Art: Im polnischen Mielno stürzen sich Jahr für Jahr verkleidete Menschen freiwillig in die kalte See. Das ungewöhnliche Event lockt immer mehr Besucher aus ganz Europa an.
Mielno ist normalerweise ein verschlafenes Dorf an der polnischen Ostseeküste. An diesem Wochenende (12.-14. Februar) werden die rund 2.200 Einwohner allerdings Gastgeber eines kuriosen Event.: Das Internationale Wallrosstreffen. Die Veranstaltung ist auf den ersten Blick dem Karneval nicht unähnlich. Eine Kostümparade, die durch das Dorf zieht, reichlich Alkohol, Live-Musik und ein Ball-Abend. In einem Punkt unterscheidet sich Mielno dann aber doch von den deutschen Karnevals-Hochburgen: Die Teilnehmer der Parade stürzen sich alljährlich kostümiert in die eiskalte Ostsee.
Im Rahmen der "Konkurrenz der Walrösser" sprangen letztes Jahr rund 1.800 Besucher in das fünf Grad kalte Wasser. Was verrückt klingt, hat in Mielno Tradition. Dieses Jahr findet das Masseneisbad bereits zum 13. Mal statt. Am Sonntag (14.2.) beginnt um 11.00 Uhr die farbenprächtige Parade, die am Strand endet. Dort trennt sich dann die Spreu vom Weizen - oder besser gesagt die Landratten von den Walrössern.
Das Treffen der Eisbader ist mittlerweile weit über die Grenzen Westpommerns bekannt - nicht umsonst sprechen die Veranstalter von einem internationalen Event. Die Hotels in der Region sind an diesem Februar-Wochenende dank der zahlreichen Besucher aus ganz Europa meist ausgebucht. Bei einem spontanen Trip nach Mielno sollte man sich daher besser vorher schon um eine Unterkunft kümmern.