Nordirland: Urlaub im unbekannten Teil der grünen Insel
Das kleine Land im Nordosten der irischen Insel wird in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute noch als Unruheprovinz abgestempelt. Völlig zu Unrecht: Nordirland ist ein friedliches, offenes und wunderschönes Land, das entdeckt werden will.
Grigg, McGovern oder Cathcart - wenn die deutsche Nationalmannschaft im letzten Spiel der EM-Gruppenphase am 21. Juni den Rasen in Paris betritt, treffen Jogi Löws Jungs auf eine Elf voller Unbekannter. Damit stehen die Fußballer sinnbildlich für ihr Heimatland: Nordirland ist bis heute die große Unbekannte auf der britischen Insel. Dabei steht das Land seinem großen Bruder Irland weder landschaftlich noch kulturell in irgendeiner Form nach. Fast 600 Kilometer Küstenlinie und mehr als 1.600 Seen machen das Land vor allem für Wander- und Naturfreunde hochinteressant.
Einen Schluck Whisky in Ehren, kann keiner verwehren
Neben der geschichtsträchtigen Hauptstadt Belfast ist allein der Giant's Causeway (zu Deutsch: "Damm der Riesen") an der Nordküste des Landes eine Reise wert. Das UNESCO-Weltkulturerbe besteht aus mehr als 37.000 gleichmäßig geformten Basalt-Säulen, die wie eine Landzunge ins Meer hineinragen. Nicht nur die Eingeborenen sehen im Giant's Causeway das achte Weltwunder. Eine weitere Sehenswürdigkeit befindet sich nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Das Örtchen Bushmills, genauer gesagt, die dort ansässige Brennerei, nimmt für sich den Titel "Heimat des Whiskeys" in Anspruch. In der Old-Bushmills-Brennerei gehören Rundgänge und Vorführungen ebenso zum festen Programm wie Verkostungen.
Sicherheitsbedenken aus vergangenen Tagen kann man dabei getrost vergessen: Die Zeiten des Bürgerkriegs und der IRA sind längst vorbei. Touristen bemerken bisweilen gar nicht, dass sie die Grenze zwischen Irland und Nordirland überschritten haben. Trotzdem gilt: Die Nordiren sind ein sehr gläubiges und stolzes Volk. Von Diskussionen über Politik und Religion mit Fremden ist vor allem in den Arbeitervierteln Belfasts dringend abzuraten. Und während der EM sollte man als Deutscher vielleicht auch einen Bogen um das Thema Fußball machen...