Sperrgebiet: So sieht es in Fukushima heute aus

Am 11. März 2011 kam es zur größten Atomkatastrophe seit Tschernobyl im Jahr 1986. Nach einem Erdbeben der Stärke 9,0 fiel im Atomkraftwerk Fukushima das Kühlsystem in vier Reaktoren aus. In drei Reaktoren kam es zum Super-GAU: zur Kernschmelze.

In den Reaktoren eins bis vier kam es zu Explosionen, welche die Reaktorhüllen stark beschädigten. Dabei wurden radioaktive Stoffe in die Luft geschleudert, weite Teile des Gebiets sind verseucht.

Doch nicht nur das: Das Erdbeben löste einen Tsunami aus. Die über zehn Meter hohe Welle erreichte die japanische Pazifikküste rund 20 Minuten nach dem Beben. Tausende Menschen verloren in den Fluten ihr Leben.

Eine Fläche von München, rund 300 Quadratkilometer um das Atomkraftwerk herum, ist bis heute Sperrgebiet. Nur Personen mit Sondergenehmigung samt Schutzanzügen dürfen hier rein.

Mehr als 160.000 Anwohner mussten 2011 aufgrund der radioaktiven Strahlung umsiedeln. Bis heute konnten rund 30.000 Menschen nicht in ihre Heimat zurückkehren. Dieses Klassenzimmer verdeutlicht den abrupten Aufbruch.

Die Menschen wurden in provisorische Wohnungscontainern untergebracht. Die Regierung hat mittlerweile einige Gebiete wieder ...

Die Menschen wurden in provisorischen Wohnungscontainern untergebracht. Die Regierung hat mittlerweile einige Gebiete wieder freigeben. Doch viele Bürger sind aufgrund der Strahlung und der unklaren Langzeitfolgen verunsichert.

Die Aufräumarbeiten sind in Fukushima noch lange nicht abgeschlossen. Doch wo soll der ganze Atommüll hin? Diese Frage ist noch nicht abschließend geklärt. Als Zwischenlager dienen momentan verschiedene Stellen auf dem Gelände.

Im Frühjahr 2019 hat man damit begonnen, Brennstäbe aus einem der Reaktoren zu bergen. Bereits 2015 wollte der Betreiber Tepco damit starten. Doch es kam immer wieder zu technischen Schwierigkeiten und Trümmerteile versperrten den Weg.

Bis heute sind nicht alle Probleme im Atomkraftwerk gelöst: So dringt beispielsweise Regen- und Grundwasser in die Anlagen ein und kontaminiertes Wasser läuft wieder hinaus.

Die Reaktoren werden auch heute noch gekühlt. Deshalb lagern bereits 1,2 Milliarden Liter belastetes Wasser in Fukushima. Da der Platz knapp wird, soll es ins Meer geleitet werden. Das Wasser wurde bis auf Spuren von Tritium gereinigt.

Wie wirkt sich die radioaktive Strahlung auf die Menschen aus? Das wird sich erst mit der Zeit zeigen. Laut einer Studie ist bei Jugendlichen aus der betroffenen Region bereits jetzt die Krebsrate höher als bei Gleichaltrigen im Rest des Landes.

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