Rügen, Bornholm, Gotland: die Sonnen-Inseln der Ostsee

Sie sind schön, günstig und liegen vor unserer Haustür: Die Ostsee-Inseln Rügen, Bornholm und Gotland haben mehr als Meeresrauschen und Möwengeschrei.
Zum Beispiel das gute Klima. Bornholm verzeichnet die meisten Sonnenstunden und wenigsten Regentage in Dänemark, Gotland liegt bei Sonnenscheindauer und Temperaturen auf einem Spitzenplatz in Schweden. Und Deutschlands größte Insel Rügen zählt zu den sonnigsten Ecken des Landes.
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Rügen: Kreidefelsen und Bäderarchitekur
Und welche der drei ist die schönste aller Ostsee-Inseln? Da wird jeder Inselkenner eine andere Antwort haben, fest steht, dass Rügen die abwechslungsreichste des Trios ist. Die vielfältige Landschaft macht die Insel zu einer Welt für sich: Fast endlos scheinende Felder und Wiesen bedecken das Binnenland, aufgelockert durch Wälder, Hügel und Alleen. Rügens Küstenlinie zeigt sich stark zergliedert – mit den Landzungen an den Spitzen und den Halbinseln der Boddenküste, den berühmten Kreidefelsen im Norden und langen Sandstränden gen Osten.
Einen der schönsten Rügen-Strände hat Binz. Das klassische Seebad setzt einen mondänen Kontrast zur rauen Natur der Insel. Promenade und Straßen säumen prächtige Villen und Paläste im Stil der Bäderarchitektur, die Dichte an Luxus- und First-Class-Hotels ist erheblich. Ebenso prächtig, aber etwas kleinformatiger wirkt der Nachbarort Sellin. Beide beeindrucken mit einer langen Seebrücke, wobei Sellin Rügens längste und eleganteste hat.
Die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund sind der Touristenmagnet. Im Park heißt es: Auto stehenlassen und wandern. Schon der drei Kilometer lange Weg vom Parkplatz zur Küste ist eindrucksvoll. Er führt durch einen Urwald aus Buchen, Bächen, Seen, Mooren und Feuchtwiesen. Am Hochuferweg angelangt, wartet ein fantastischer, von steilen Kreidefelsen umrahmter Blick aus über 100 Meter Höhe auf die sanften Ostseewellen tief unten.
Auch Kulturfans kommen auf Rügen (www.ruegen.de) voll auf ihre Kosten. In den Hügeln bei Binz thront das Jagdschloss Granitz mit dem markanten Aussichtsturm, den Preußen-Baumeister Karl Friedrich Schinkel schuf. Bauherr Fürst Wilhelm Malte I. setzte sich mit der klassizistischen, kreisförmig angelegten Modellstadt Putbus ein weiteres Denkmal auf Rügen. Das fürstliche Theater Putbus, erbaut 1821, wird noch heute bespielt.
Bornholm: Fachwerk und Riviera
Schon die Lage macht diese Insel außergewöhnlich: Bornholm liegt 40 Kilometer von der schwedischen Küste, aber 145 Kilometer von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen entfernt und hat sich so einige Eigenheiten bewahrt, unter anderem einen sehr speziellen dänischen Dialekt.
Das Eiland ist landschaftlich eine Art Mini-Skandinavien. Im Nordwesten und Osten beherrschen Felsen und Geröllküste das Bild, dazwischen liegen Schären und Sandstrände. Der Süden wird durch Dünen geprägt – dort liegt auch Dueodde, ein 10 Kilometer langer und bis zu 300 Meter breiter Sandstreifen, der zu den schönsten Stränden Europas zählt. Im Inselinnern dominieren Laub- und Nadelwälder, Moore, Acker- und Weideland mit einsamen Gehöften.
Typisch Bornholm: die liebevoll gepflegte Fachwerkarchitektur der Dörfer und in der Inselhauptstadt Rønne. Herausragende Baudenkmäler sind die vier Rundkirchen der Insel und die Burg Hammershus, Nordeuropas größte Burgruine, die malerisch auf einem Felsen an der Nordspitze steht.
Die Ostküste wird auch die Bornholmer Riviera genannt: Badestrände und Felsküste wechseln einander ab, in Wiesen und Wäldern versteckt liegen malerische Dörfer und am Wasser kleine Fischerorte. Wie Svaneke, das mit seinem Ensemble von Fachwerkhäusern und Kaufmannshöfen komplett unter Denkmalschutz steht.
Von Deutschland aus ist Bornholm (www.bornholm.info)
Mit der Fähre erreichbar: direkt von Mukran auf Rügen oder über Travemünde und Rostock via Trelleborg und Ystad vom schwedischen Festland aus.
Gotland: Wo Rosen und Orchideen blühen
Die Insel vor der schwedischen Südküste ist zwar das beliebteste Reiseziel der Schweden, aber hierzulande fast unbekannt. Dabei ist Gotland enorm reizvoll – und wirkt auf deutsche Besucher durchaus vertraut. Die Inselhauptstadt Visby war im Mittelalter eine bedeutende Hansestadt. Noch heute sind die engen Gassen der Altstadt von einer zwölf Meter hohen und drei Kilometer langen gotlandStadtmauer umgeben, viele der historischen Stein- und Holzhäuser sind erhalten. Visby zählt zu den UNESCO-Welterbestätten und ist dennoch nicht nur museal. Im Sommer, wenn die Stockholmer Jugend in Clubs und Bars feiert, verwandelt sich die alte Handelsstadt in eine trendige Partyzone.
Mag auch in Visby für einige Wochen im Jahr ein nennenswertes Nachtleben herrschen, den Rest der Zeit und der Insel prägt Gelassenheit, Ruhe und nahezu unberührte Natur. Spektakulär zeigt sich das an der Südspitze Gotlands, Sudret genannt, eine Felsenküste, deren Panorama von Windmühlen und alten Steinmauern unterbrochen wird. Karg und wild präsentiert sich Farö, die kleine Nachbarinsel Gotlands, per kostenloser Fähre (5 Minuten Überfahrt) angebunden. Kilometerlange Strände, bizarre, von der Natur geformte Felsskulpturen, sogenannte Rauken, prägen das sturmgepeitsche Eiland.
Gotland ist dünn besiedelt und mit 125 Kilometern Länge die größte Ostsee-Insel. Dementsprechend sind die Heideflächen, Wälder, Strände und Seen wie geschaffen für einen erholsamen Urlaub. Das milde Klima macht's noch leichter, Erholung zu finden. Im Frühsommer und Sommer verwandelt sich Gotland in einen Blütenteppich: Flieder, Mohn, Rosen und sogar Orchideen entfalten ihre Pracht. Gotland ist so sehr von Sonne verwöhnt, dass sogar Wein und Pfirsiche angebaut werden.
Zu erreichen ist Gotland (www.gotland.info) per Flugzeug von Stockholm aus. Wer sein Auto mitnehmen möchte (zu empfehlen), ist auf die Fährverbindungen angewiesen. Von Travemünde und Mukran/Rügen geht es zunächst nach Trelleborg, von Oskarshamn nach Visby.
Redaktionelle Beratung: www.ostseeappartements-ruegen.de