Skistock, Dirndl, Kalender: Wie funktioniert das Saisongeschäft?

Kaum fallen die ersten Schneeflocken vom Himmel, drängen sich Wintersportfans auf die Pisten, bevölkern die Loipen und sorgen für ein florierendes Geschäft. Nicht auszumalen, was die Betreiber der ansässigen Lokale, der Verleih-Service für Wintersportartikel, Gastronomie und Fachgeschäfte in dieser Zeit verdienen. Doch was viele Verbraucher vernachlässigen: in der Wintersaison muss der gesamte Jahresdurchschnitt in der Kasse landen, wenn man auch im nächsten Jahr die Tür wieder aufschließen möchte. Es ist vom Saisongeschäft die Rede, das seine ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten hat.
Was ist unter Saisongeschäft zu verstehen?
Im Prinzip handelt es sich um ein Geschäft, das vorrangig durch saisonale Faktoren beeinflusst wird. Ob Feiertage oder witterungsabhängige Produkte: Wer in der Saison punkten möchte, sollte über eine ausgefeilte wirtschaftliche Taktik verfügen. Insbesondere in der Weihnachtszeit und im Winter versammeln sich die meisten Saisongeschäfte und bieten Weihnachtsdekoration, Adventskalender und Baumschmuck sowie Holzschnitzereien an, die eine ganz eigene, rustikale Gemütlichkeit in die eigenen vier Wände bringen.
Was einen Unternehmer im Saisongeschäft erfolgreich macht
Möchte ein Unternehmen zur Hauptsaison ganz oben mitspielen, gilt es, über das Jahr das Fundament dafür zu legen. Beispielsweise gibt es gerade im Erzgebirge eine ganze Region, die vorwiegend von der Holzschnitzkunst lebt. Über das Jahr hinweg wird das Sortiment angefertigt, das dann von November bis Dezember in den Läden auf seinen Kunden wartet. Um die Saison und die wirtschaftlichen Stärken auszubauen, haben verschiedene Hersteller mittlerweile auch für die Osterzeit, das Frühjahr und den Sommer spezifische Kollektionen entwickelt. Dennoch können die Einnahmen keinesfalls mit den Umsätzen vor Weihnachten mithalten.
Ebenso verhält es sich mit Wintersportartikeln, die noch dazu im mitteldeutschen Wintersportraum an die Gunst des Wettergottes gebunden sind. Folglich haben verschiedene Regionen mit dem Rückgang von Naturschnee zu kämpfen, sodass eine immer kleinere Zeitspanne bleibt, um die Einkünfte für das gesamte Jahr zu verbuchen. Am stärksten davon betroffen sind Betreiber von Skipisten, die Unmengen in die Produktion von Kunstschnee investieren, um sich auch für die nächsten Jahre eine wirtschaftliche Zukunft zu sichern.
Sommer, Sonne und Sonnenschein – ein Geschäft für leidenschaftliche Optimisten
Was eigentlich nur im Winter funktioniert, lässt sich auch beliebig auf den Sommer übertragen. So schließen die meisten Eisdielen gerade in den Wintermonaten und bereiten sich wieder auf die hart umkämpfte Hochsaison im Sommer vor, wenn hunderte Kunden die Terrassen besiedeln und sich mit einem Becher Eis verwöhnen.
Weitere Aktiv-Angebote, die vornehmlich nur im Sommer verfügbar sind, belaufen sich auf Outdoor-Sportarten, wie Zelten, Kajak, Fahrräder oder Sonnenmilchprodukte. Wobei Letztere auch Verwendung in den Wintermonaten finden, wenn Verbraucher Urlaub in Schneegebieten machen oder in der kalten Jahreszeit den Süden vorziehen.
Gerade die Betreiber von Strandbädern und Badeanstalt sprechen von der Herausforderung, sich als optimistischer Idealist jedes Jahr auf den hoffnungsvollen warmen Sommer vorzubereiten und die zum Teil sehr hohen Nebenkosten über das ganze Jahr hinweg in den Griff zu bekommen. Auch hier ist das Wetter einer der größten Risikofaktoren, der den oftmals doch recht kurzen, heißen Sommer einstampft und eine enorme Herausforderung für die unternehmerische Kasse darstellt.
Feier-Kultur: Saisongeschäfte für Regionen und Traditionen
Ein Saisongeschäft ist unwiderruflich mit Kunden und Touristen sowie Urlaubern verbunden, die speziell in dieser Jahreszeit die Services und Produkte für sich nutzen. Auch wenn das Weihnachtsgeschäft immer noch im Zusammenhang mit dem Saisongeschäft eine der Top Positionen einnimmt, können regionale einflussreiche Feste, wie zum Beispiel das Oktoberfest, zu einer enormen Einnahmequelle für Saisonprodukte werden.
Beispielsweise handelt es sich um die traditionelle Kleidung im bayerischen Raum: Dirndl aus dem limango Outlet und Lederhosen vom Fachhändler gehören für viele von September bis Oktober zur Feier-Kultur, sodass diese Kleidungsstücke in den Monaten einen enormen Absatz verbuchen. Hier rangieren insbesondere die ausgefallenen Modelle hoch in der Gunst der Kunden, die mit traditionellen Schnittmustern in Kombination mit angesagten Trends und Details, die bayerische Tradition und Kultur des Oktoberfests mit modischen Trends verbinden. Ein vergleichbares Angebot stemmen die Geschäfte und Betreiber von Kostümverleih, Schneidereien und Kostümbedarf, die sich insbesondere zur Karnevalszeit einer erhöhten Nachfrage erfreuen.
Wie man im Saisongeschäft erfolgreich durchstartet?
Bevor man sich nun in die Saison stürzt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass über ein vergleichsweise enges Zeitfenster alle Einnahmen für das folgende Jahr verbucht werden. Davon auszugehen, dass man lediglich ein paar Monate im Jahr arbeitet, um sich im Rest des Jahres auszuruhen, ist nicht nur irreführend, sondern auch der sichere Weg in die Pleite.
Unternehmer und Betreiber von Skipisten oder Weihnachtsgeschäften sowie Wintersportartikel bereiten sich über das gesamte Jahr hinweg auf den großen Ansturm vor, um folgerichtig die notwendigen Umsätze zu verbuchen. Darüber hinaus gilt es, über Investitionen mit der Zeit zu gehen und für das eigene Geschäft eine wirtschaftlich sichere Zukunft zu ebnen. Demnach verbuchen Unternehmer mit Weitsicht, Organisationstalent und einer optimalen Kalkulation die größten wirtschaftlichen Erfolge im Saisongeschäft.