Willkommen in der Alpenhütte der Zukunft!

Die neue "Monte Rosa Hütte" oberhalb von Zermatt (Schweiz) würde Captain Kirk bestimmt gefallen: Sie sieht aus wie ein Raumschiff - und ist ein echtes Hightech-Öko-Wunder…
Für die einen ist sie ein „kunstwerkartiger Bergkristall“, andere fühlen sich beim Anblick eher an ein gelandetes Raumschiff erinnert: Bei der neuen „Monte Rosa Hütte“, die in 2883 Metern Schweizer Alpenhöhe errichtet wurde, gehen die Meinungen ziemlich weit auseinander. In der Tat versprüht die neue (Ski-)Wanderer-Herberge oberhalb von Zermatt auf den ersten Blick alles andere als altbekannte Hüttenzauber-Romantik: achteckiger Grundriss, silberne Alu-Außenhülle, spiegelnde Solarpaneelen…
Bildershow: Die Hightech-Skihütte Monte Rosa
Panoramablick de Luxe auf die Berge
Die Romantik der Zukunft wird in der modernen Alpenhütte neu definiert: Durch Panoramafenster entlang der Kaskadentreppe haben Gäste auf allen fünf Etagen einen atemberaubenden Blick aufs Matterhorn und dem Monte-Rosa-Massiv. Auch auf heimelige Einrichtung wurde im Gebäude nicht verzichtet: Möbel, Decken, Balken – alles ist aus hellem Holz, das eine warme und gemütliche Atmosphäre verbreitet. Zwar gibt es in der supermodernen Herberge keine Einzelzimmer – dennoch schlafen hier nur 4 bis 8 Wanderer gemeinsam in einem der 18 Zimmer (plus einem Extra-Winterschlafraum). Peter Planche vom Schweizer Alpen-Club (SAC): „Jeder bekommt sein eigenes Bett mit Daunendecken und genügend Platz, um seinen Rucksack abzustellen.“ Und er verspricht: „Es ist nicht mehr so stickig und im Winter nicht mehr kalt. Alles ist gut klimatisiert.“
Bequem: Die sanitären Anlagen befinden sich im Gebäude
Vorbei sind die Zeiten, wo Wanderer die Hütte verlassen mussten, um auf die Toilette zu gehen. Das Wasser für die Spülung der vier Toilettenanlagen der neuen „Monte Rosa Hütte“ kommt aus der eigenen Aufbereitungsanlage. Damit die Gäste die ganze Saison duschen können (es gibt zwei Waschräume mit insgesamt 14 Waschbecken und vier Duschen), wird das Schmelzwasser gesammelt.
Die neue Hütte ist ein ökologisches Wunderwerk
90 Prozent ihres Energiebedarfs soll die neue „Monte Rosa Hütte“ selbst decken, so die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, die das moderne Alpenprojekt plante. Auf der abgeschrägten Südwand des Gebäudes befinden sich auf 84 Quadratmeter Photovoltaikzellen, die am Tage die Höhensonne einfangen – Energie für die Nacht und wolkenverhangene Tage wird in Batterien gesammelt. Ein ETH-Sprecher: „Erst wenn das nicht ausreicht, springt ein Blockheizkraftwerk ein, das Rapsöl verbrennt.“ Es springt im Energienotfall via Computerbefehl der ETH an. Der Hightech-Neubau kostete insgesamt rund 4,5 Mio. Euro. „Wir wollen damit zeigen, dass man auch im Hochgebirge energieautark bauen kann“, so Peter Planche.
Das sollten Alpen-Wanderer beachten
Am 10. März wird die Hightech-Hütte offiziell eröffnet. Die Preise: Für eine Übernachtung zahlen Erwachsene umgerechnet 24 Euro (Mitglieder des Alpenvereins: ca. 16 Euro). Für Halbpension zahlt man zusätzlich ca. 25 Euro. Peter Planche: „Die Hütte wird bis Mitte September geöffnet sein – bei starkem Interesse vielleicht auch länger.
Wichtig: Wer die neue Monte Rosa Hütte besuchen will, sollte ein erfahrener Wanderer sein. Nach knapp zwei Stunden Fahrt mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn und der Gornergratbahn müssen Besucher drei Stunden zur Hütte hochsteigen – und dabei zwei Gletscher überqueren. PS: Die alte Monte Rosa Hütte ist geschlossen – und wird abgerissen.
Mehr Infos: www.neuemonterosahuette.ch
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