Wracktauchen: Von Schatzsuchern und Unterwasserabenteurern

Wracktauchen: Unter der Meeresoberfläche muss der Nervenkitzel wohl grenzenlos sein. Dies gilt zumindest für abenteuerlustige Taucher. Die zieht es nämlich hinunter zu versunkenen Schiffen. Die einen träumen davon, verborgene Schatztruhen aufzuspüren. Andere sind ganz versessen darauf, zwischen den bewachsenen Planken nach Muränen und Rochen Ausschau zu halten. Auf zu den faszinierendsten Wracks in den Unterwassermuseen der Weltmeere.
Etwa drei Millionen Wracks liegen auf dem Meeresgrund. Von versunkenen Kriegsschiffen, Tankern und abgestürzten Flugzeugen geht ein ganz besonderer Zauber aus. Den Meer.sbewohnern dienen Wracks als natürliches Riff. Taucher begeistern sich für die mit Algen bewachsenen Schiffsfriedhöfe, weil sie so geschichtsträchtig sind. Wir stellen Ihnen die spannendsten Wrack-Tauchplätze vor. Aber Vorsicht: Wracktauchen ist nichts für blutige Anfänger, die Überbleibsel gesunkener Schiffe sind oft sehr unübersichtlich, in den Frachträumen ist es dunkel, in verborgenen Winkeln finden manchmal gefährliche Meer.sbewohner Unterschlupf.
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Frachter im Roten Meer./span>
Die SS Thistlegorm ist das beliebteste Tauchwrack im Roten Meer./span>. Das englische Frachtschiff wurde im Jahr 1941 von der deutschen Luftwaffe unter Beschuss genommen und versenkt. Das 126 Meter lange Wrack liegt in der Straße von Gubal, nicht weit von Scharm el-Scheik. Der Korallenbewuchs hat unter dem starken Tauchtourismus in der Region gelitten, aber der Tauchgang zur Thistlegorm ist spektakulär: In der Nähe des Wracks steht eine Dampflok am Meeresgrund, die während des Untergangs von Deck geschleudert wurde. Der Tauchgang zur Thistlegorm erfordert wegen starker Meer.sströmungen einige Taucherfahrung.
Hafenschlepper im Mittelmeer
Ein Tauchgang zum Wrack des Schleppers Rozi ist ein Muss für alle Urlauber, die die Unterwasserwelt von Malta oder Gozo erkunden wollen. Das 40 Meter lange Schiff war ein Hafenschlepper, der im Jahr 1991 versenkt wurde und aufrecht auf dem Meeresgrund steht. Das Wrack liegt auf einer Tiefe zwischen 30 und 36 Metern, es ist ein großartiger Platz für Tauch-Entdecker: Abgesehen von Maschinen und Schrauben, die vor dem Versenken entfernt wurden, sind alle Ausrüstungsgegenstände an Bord. Außerdem gewährt das Wrack Brassen, Mönchsfischen und Drachenköpfen Schutz vor Feinden.
Scapa Flow im Atlantik
Europas beliebtestes Wracktauchgebiet liegt nördlich von Schottland und ist nichts für Warmtaucher. Aber es lohnt sich, einen dicken Neoprenanzug überzuziehen, um in Scapa Flow, inmitten der Orkney-Inseln, zu einem der größten Schiffsfriedhöfe der Welt abzutauchen. Im Jahr 1919 versenkte die deutsche Marine in diesem geschützten Naturhafen ihre Hochseeflotte, um nicht in die Hände des Feindes zu fallen. Die Sicht ist manchmal etwas trüb, so dass Taucher die riesigen Schiffe meist nur in Teilen sehen können. Aber Scapa Flow ist einer der imposantesten Plätze für sehr erfahrene Taucher.
Das Unterwasser-Hollywood
Wegen des glasklaren Wassers mit enormen Sichtweiten, aber auch wegen der Nähe zu den USA haben die Bahamas sich zum Unterwasser-Hollywood entwickelt. Auf der Hauptinsel New Providence befindet sich die berühmte Tauchbasis Stuart Cove's, die auf Unterwasser-Stunts spezialisiert ist. Im Westen von New Providence, am Clifton Point, liegen die James Bonds Wrecks, sogar ein Flugzeugwrack wurde für Filmaufnahmen hier versenkt. Taucher können zu den Wracks schweben, die als Unterwasserkulisse für mehrere Bond-Filme dienten. Übrigens: Nicht weit von hier entstieg Daniel Craig in "Casino Royale" in blauen Badeshorts dem Meer.
Greenpeace-Schiff vor Neuseeland
Im Jahr 1985 sollte das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior von Neuseeland aus zum Mururoa-Atoll in Französisch-Polynesien aufbrechen, um gegen dort gegen französische Atomtests zu protestieren. Das Aktivisten-Schiff lag im Hafen von Auckland vor Anker und wurde vom französischen Geheimdienst versenkt. Zwei Jahre nach dem Vorfall wurde das zerstörte Schiff in eine geschützte Bucht bei den Cavalli-Inseln geschleppt und ist heute ein beliebtes Taucherziel. Die Rainbow Warrior tut ihrem Namen alle Ehre: Das auf 15 Metern Tiefe liegende Wrack ist völlig mit bunten Korallen bewachsen, die in allen Regenbogenfarben leuchten.