Ukraine-Konflikt: Die wichtigsten Entwicklungen der letzten Woche
Die Ukraine hat Gebiete zurückerobert, Annalena Baerbock hat Kiew besucht und die EU hat weitere finanzielle Unterstützung zugesagt. Alle weiteren wichtigen Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserer Bildershow.
Zwei der drei letzten deutschen Atomkraftwerke sollen über den Winter als Strom-Notreserve einsatzbereit bleiben. Dies teilte Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin mit. Wie geplant werden zunächst Ende 2022 alle drei AKWs vom Netz gehen. Zwei der Atom-Meiler sollen dann bis spätestens April 2023 nur "im Fall der Fälle" zum Einsatz kommen, wie Habeck erklärte.
Die Ukraine hat in einer Gegenoffensive rund 3.000 Quadratkilometer Land südöstlich von Charkiw zurückerobert. Wie Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete, ist die strategisch wichtige Stadt Isjum zurück in ukrainischer Hand.
Das russisch besetzte Atomkraftwerk in Saporischschja ist komplett vom Netz genommen worden, wie der Betreiber Energoatom mitteilte. Bei den anhaltenden Kämpfen wurde das Gelände des größten AKWs Europas immer wieder getroffen. Zuletzt war ein Expertinnen-Team der Internationalen Atomenergieagentur nach Saporischschja gereist. Nach seiner Rückkehr hatte der Chef der IAEA Rafael Grossi seine Sorge vor weiteren Beschädigungen durch Beschüsse geäußert.
Die EU setzt das Visa-Abkommen mit Russland aus. Dies beschlossen die EU-Außenministerinnen und -minister in Prag, wie der EU-Außenbeauftragte Borrell mitteilte. Für Russinnen und Russen werde es ab dieser Woche teurer und langwieriger, Visa für Deutschland und die anderen Staaten im Schengen-Raum zu beantragen.
Außenministerin Annalena Baerbock hat erneut die Ukraine besucht. Unter anderem besuchte sie ein Minenfeld in der Nähe von Kiew und sicherte dem Land weitere Unterstützung bei der Beseitigung von Minen zu. Zusagen zu weiteren Waffenlieferungen konnte Baerbock nicht machen.
Menschenrechtlerinnen und -rechtler haben im UN-Sicherheitsrat den Vorwurf geäußert, Russland habe Millionen Menschen aus der Ukraine gegen ihren Willen nach Russland oder in russische Gebiete deportiert. Kinder würden dort zur Adoption freigegeben. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte, die Menschen würden freiwillig fliehen.
Russland hat nach den Gebietsverlusten am Wochenende Verhandlungen mit der Ukraine in Aussicht gestellt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte im Staatsfernsehen: "Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine nicht ab, doch je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen." Seit Monaten finden keine Verhandlungen zwischen den beiden Ländern statt.
Die EU hat der Ukraine 500 Millionen Euro Unterstützung zugesagt. Das Geld soll für die Versorgung von Binnengeflüchteten und die Landwirtschaft genutzt werden. Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal unterzeichneten ein Abkommen zu den Zuschüssen.
