Buchfink (
Fringilla coelebs)
Texte: Gaby Schulemann
Äußerst anspruchslose Gesellen sind die Buchfinken.
Diesen 15 cm langen Tieren, die zu den zahlenmäßig häufigsten
Vögeln Europas gehören, genügen ein paar Bäume, um sich
selbst in der Stadt häuslich niederzulassen. Ihr rötliches
bis braunrosa gefärbtes Gesichts-, Brust- und Bauchgefieder
sowie ihr schiefergrauer Ober- und Hinterkopf machen die
Männchen dieser sangesfreudigen Vogelart
unverwechselbar.
Dohle (
Corvus monedula)
Mit ihrer
Körpergröße von 33 cm sind diese überwiegend schwarzen Vögel
auffällige Erscheinungen in unseren Städten. Die Augen der
Dohlen sind ebenso grau gefärbt wie ihr Nackengefieder. Ihre
Flügelspannweite beträgt 67 cm. Gern durchwühlen die
geselligen Dohlen, die man praktisch niemals einzeln
antrifft, Abfalleimer nach Fressbarem. Weitere Informationen
über Dohlen und andere Rabenvögel finden Sie
hier.
Haussperling (
Passer domesticus)
"Tschilp,
tschilp, tschilp" diese Rufe hallten noch vor nicht allzu
langer Zeit durch alle Dörfer und Städte. Heute ist es leider
vielerorts still um den einstmals sehr häufigen Haussperling
geworden, der auch Spatz genannt wird. Der Mensch hat diesen
ehemaligen Allerweltsvogel stark in Bedrängnis gebracht, zum
Beispiel dadurch, den Tieren im Rahmen von "Aufräumarbeiten"
in den Städten ihre Brutplätze zu nehmen. Haussperlinge sind
14,5 cm groß, graubraun gefärbt und dem Menschen gegenüber
meist recht zutraulich. Sie schrecken beispielsweise nicht
davor zurück, in Biergärten oder Straßencafés herabgefallene
Krümel aufzupicken oder sogar auf die Tische zu hüpfen, um
einen Leckerbissen direkt vom Teller eines Menschen zu
stibitzen. Mehr über den Haussperling finden Sie
hier.
Mauersegler (
Apus apus)
Der
Luftraum über den Städten gehört den besten Fliegern unter
den in Deutschland beheimateten Singvögeln: den Mauerseglern.
Mit ihren sichelförmigen Flügeln und der Spannweite von bis
zu 48 cm sind die rasanten Flugkünstler leicht zu erkennen.
Ihre Rufe, ein sich laufend wiederholendes "Sriiih", gehören
für viele Stadtbewohner untrennbar zum Sommer. Die etwa 15 cm
langen Vögel sind braun gefärbt und haben eine aufgehellte
bis hellgraue Kehlregion. Sie ernähren sich von Fluginsekten
und landen nur zum Brüten. Alles andere erledigen sie in der
Luft, auch die Fortpflanzung und das Schlafen (siehe
Artikel).
Stadttaube (
Columba livia)
Gegenüber
keinem anderen Vogel ist die Stimmung so schlecht wie es bei
der Stadttaube der Fall ist. Diese Tiere stammen ursprünglich
von der heute nur noch in Südeuropa heimischen Felsentaube
ab. Das graue Gefieder, welches am Hals einen rötlichen und
einen grünlichen metallischen Bereich aufweist, ist wohl
jedem Kind bekannt. Mit ihrer Körpergröße von bis zu 34 cm
sind Stadttauben auffällige Vögel, die sich in den
Innenstädten meist in großen Gruppen versammeln, was noch
mehr Aufmerksamkeit und leider auch Unmut auf sie zieht. Als
"Luftratten" verunglimpft, stellen ihnen die Menschen nach,
da sie sie für ein großes Übel halten. In Wahrheit sind
Stadttauben allerdings erheblich besser als ihr Ruf, wie man
hier nachlesen kann.
Bachstelze (
Motacilla alba)
Ein wenig
Wasser, also zum Beispiel ein Gartenteich, ein Bach oder ein
kleiner See, genügt, und schon fühlt sich die Bachstelze
heimisch. Mit ihren 18 cm Länge sind diese schwarz-weiß
gefärbten Vögel nicht zu übersehen. Man erkennt sie leicht an
ihrem ein wenig hektisch wirkenden Gang und dem für die Art
charakteristischen Schwanzwippen. Im Fluge stoßen Bachstelzen
wiederholt ihren Ruf, ein stakkatohaftes "Philipp",
aus.
Höckerschwan (
Cygnus olor)
Einst war
der um die 150 cm lange Höckerschwan vermutlich in ganz
Europa heimisch. Aufgrund starker Bejagung und massiven
Drucks auf die Population durch Eientnahmen aus den Nestern
wurde der Bestand des majestätischen, weißen Vogels vom
Menschen stark dezimiert. Auf Weihern und Seen in Parkanlagen
trifft man den Höckerschwan, der seinen Namen aufgrund eines
Auswuchses an der Schnabelwurzel trägt, vergleichsweise
zahlreich an.
Stockente (
Anas platyrhynchos)
Die
häufigste Wildente Deutschlands ist die Stockente. Der Körper
dieser vielerorts sehr zutraulichen Vögel ist etwa 58 cm
groß, und ihr quäkendes Geschnatter ist vermutlich sogar den
meisten Stadtbewohnern geläufig. Ist doch das Entenfüttern
eine beliebte Beschäftigung für den Sonntagsspaziergang mit
den Kindern oder Enkeln. An sich ist diese Fütterung jedoch
alles andere als artgerecht, da den Vögeln meist altbackenes
Brot gereicht wird, das bei ihnen auf die Dauer zu
Mangelernährung führt und zudem die Teiche, auf denen die
Enten schwimmen, umkippen lässt.
Teichhuhn (
Gallinula chloropus)
Zwar ist
das Teichhuhn erheblich scheuer als die Stockente, in deren
Nähe es sich oft und gern aufhält, aber dennoch ist es ein
regelmäßig anzutreffender Gast auf städtischen Teichen und
Seen geworden. Der Körper dieser 33 cm langen Vögel ist
überwiegend schwarz befiedert, ihr Schnabel ist leuchtend rot
gefärbt und weist eine gelbe Spitze auf. Die grünlich-gelben
Füße dieser Vogelart tragen ausgesprochen lange Zehen, dank
derer die Tiere geschickt über große Seerosenblätter laufen
können, ohne ins Wasser zu stürzen.
Amsel (
Turdus merula)
Ursprünglich waren die Amseln reine Waldbewohner,
bis der Mensch weite Teile ihres Lebensraumes durch Abholzug
zerstörte. Heute leben die bis zu 25 cm großen, dunkel
gefärbten Vögel in Parkanlagen und Gärten. Manche von ihnen
halten sich gern in Innenstädten auf, wo sie sogar zuweilen
ihre Jungen großziehen. Die Leibspeise dieser auch
Schwarzdrosseln genannten Vögel sind
Regenwürmer.
Blaumeise (
Parus caeruleus)
Ein paar
Bäume genügen den besonders gut an das urbane Leben
angepassten Vertretern der Blaumeisen bereits, um Nahrung zu
finden und sich heimisch zu fühlen. Die 11,5 cm langen Vögel
sind an ihrer blauen Stirnplatte und dem rein gelben Bauch
leicht von ihren nahen Verwandten, den Kohlmeisen, zu
unterscheiden. Am liebsten halten sich verstädterte
Blaumeisen in Gärten und Parkanlagen auf, ursprünglich waren
sie in Mischwäldern heimisch.
Elster (
Pica pica)
Leider
erfreut sich die Familie der Rabenvögel, zu der die Elstern
gehören, bei den meisten Menschen aufgrund vieler unsinniger
Vorurteile keiner großen Beliebtheit. Als Vogelmörder oder
Unglücksbringer verunglimpft, weiß kaum jemand um die
wichtige Rolle, welche Rabenvögel in einem gesunden Ökosystem
spielen. Die schwarz-weißen, 46 cm langen Elstern sind meist
wenig scheu und halten sich gern in der Nähe des Menschen
auf. Im Frühjahr ernähren sich die Vögel hauptsächlich von
Insekten, mit denen sie auch ihren Nachwuchs großziehen.
Elstern halten sich gern in Gärten und Parkanlagen auf, sind
aber hin und wieder sogar mitten in den Städten zu finden.
Weitere Informationen über Rabenvögel finden Sie
hier.
Grünfink (
Carduelis chloris)
Sein
kräftiger, kegelförmiger Körnerfresserschnabel lässt den
Grünfinken, der auch Grünling genannt wird, ein wenig plump
wirken. Dennoch sind die 14,5 cm langen Singvögel wendige,
geschickte Flieger, die im Fluge gern kurze, glucksende Laute
vortragen. Ihr grünlich schimmerndes Gefieder brachte den in
Parklandschaften und Gärten relativ häufig anzutreffenden
Vögeln ihren Namen ein.
Hausrotschwanz (
Phoenicurus ochruros)
In
Vorstädten, in deren Nähe sich Grüngürtel oder Parkanlagen
beziehungsweise weitläufige Gärten befinden, ist der
Hausrotschwanz zuhause. Dieser 14,5 cm große Vogel ist
während des Frühlings in den frühen Morgenstunden meist der
erste gefiederte Sänger, dessen Stimme zu vernehmen ist. Das
Gefieder des Männchens ist im Sommerhalbjahr überwiegend
schwarz, das sicherste Erkennungsmerkmal der Vogelart ist der
rote Schwanz. Meist sitzen die Männchen auf einer hohen
Singwarte, um ihre Strophen vorzutragen. Besonders gern
halten sich städtische Hausrotschwänze dabei auf Antennen
oder Dächern auf.
Heckenbraunelle (
Prunella modularis)
Seit der
Mensch weite Teile der ursprünglichen Landschaft gerodet und
für seine Zwecke umgestaltet hat, findet sich kaum noch
schützendes Gestrüpp für die gern im Verborgenen lebende
Heckenbraunelle. Ihr spitzer, langer Schnabel weist die 14,5
cm langen, schlicht graubraun gefärbten Vögel als geschickte
Insektenjäger aus. Allerdings stehen auch Sämereien auf
Speisezettel der in dicht bewachsenen Gärten und Parkanlagen
heimischen Singvögel, die von vielen Menschen beim flüchtigen
Hinsehen leicht mit Haussperlingen verwechselt
werden.
Rabenkrähe (
Corvus corone corone)
Mit ihrer
Körpergröße von 47 cm und der Spannweite von rund 95 cm sind
diese schwarzen Singvögel imposante Anblicke. Sie sind
Allesfresser und finden daher in menschlichen Siedlungen und
Städten einen reich gedeckten Tisch. Da Rabenkrähen sehr
sozial sind, trifft man sie meist mindestens paarweise an.
Weitere Informationen über Rabenvögel finden Sie
hier.
Kohlmeise (
Parus major)
14 cm lang
und ausgesprochen quirlig sind die Kohlmeisen. Ihr Bauch ist
leuchtend gelb gefärbt, und ein bei jedem Individuum
unterschiedlich breiter, schwarzer Streifen zieht sich vom
Kinn senkrecht abwärts über Brust und Bauch. Der Kopf ist
schwarz-weiß gefärbt, was ein unverwechselbares
Erkennungsmerkmal dieser in Deutschland häufig vorkommenden
Vogelart ist.
Rotkehlchen (
Erithacus rubecula)
Aufgrund
seiner roten Brust ist dieser 14 cm lange, zierlich wirkende
Vogel unverwechselbar. Früh am Morgen ertönt der perlende,
glockenreine Gesang der Rotkehlchen, seine Töne tragen recht
weit. Typische städtische Lebensräume, in denen diese
Vogelart zu finden ist, sind verbuschte Gärten, Parkanlagen
und Areale mit dichtem Unterholz.
Ringeltaube (
Columba palumbus)
Mancherorts gehören Ringeltauben fest zum Stadtbild.
Die bis zu 42 cm langen, stämmigen Vögel sitzen gern auf
Dächern und Antennen, von wo aus sie im Frühling zu ihren
Balzflügen starten. Ihr Gefieder ist überwiegend grau mit
einem rosa Schimmer im Bereich der Brust. Am Hals sind links
und rechts weiße Flecken zu erkennen, die diese Vogelart
unverwechselbar machen. In machen Städten fehlt diese
Taubenart ganz. Es ist bislang nicht geklärt, weshalb
Ringeltauben je nach Region höchst unterschiedliche
Lebensräume bevorzugen.
Stieglitz,
Distelfink (
Carduelis carduelis)
Der mit
dem Grünfink verwandte Stieglitz ist in unseren Städten zwar
relativ selten anzutreffen. In Parkanlagen und Gärten kommt
er hingegen gelegentlich vor. Das Gefieder der 12 cm langen
Vögel ist auffallend bunt: Ihr Gesicht ist leuchtend rot
gefärbt, Brust und Bauch weiß bis cremefarben, die Flügel
dunkel mit einer gelben Binde. Am liebsten ernähren sich
Stieglitze von Samen, sie sind unter anderem dazu in der
Lage, dank ihres großen Geschicks an die Sämereien
stacheligen Disteln zu gelangen. Aus diesem Grunde tragen die
Vögel auch den Namen Distelfinken.
Star (
Sturnus vulgaris)
Am
liebsten halten sich die 22 cm großen Stare in Parks und
Gärten sowie in Grüngürteln auf, wenn es sie in die Nähe des
Menschen zieht. Im späten Winter und Frühling ist das
schwarze Gefieder der Stare grau geperlt. Über den Sommer,
also unter anderem durch die Jungenaufzucht, verschleißen die
prächtigen grauen Federenden. Zurück bleibt ein schlichtes,
schwarzes Federkleid, das leicht grünlich
schillert.
Zaunkönig (
Troglodytes troglodytes)
Nur 9,5 cm
messen die unauffällig braun gefärbten Zaunkönige vom Kopf
bis zur Schwanzspitze. Trotz ihres zierlichen Körperbaus sind
die flinken Winzlinge oft weithin vernehmbar, wenn sie ihr
arttypisches "tek tek tek" von sich geben. Zaunkönige sind
die kleinsten Singvögel Deutschlands und leben bevorzugt in
Gärten und Parks mit viel Unterholz. Sie halten sich am
liebsten in Bodennähe auf und wurden schon von so manchem
Beobachter irrtümlicherweise für eine Maus gehalten, die
unter welkem Laub herumläuft.
Turmfalke (
Falco tinnunculus)
In Europa
ist der Turmfalke der am häufigsten vorkommende Greifvogel.
Sogar in den Städten hat er sein Auskommen gefunden, da er es
gelernt hat, Nischen in hohen Gebäuden als Nistplatz zu
nutzen. Nahrung findet sich in Städten zuhauf, die bis zu 35
cm langen Vögel ernähren sich unter anderem von
Mäusen.
Zilpzalp (
Phylloscopus collybita)
Meist ist
der nur 11 cm große Zilpzalp lediglich zu hören. Ihn im
dichten Grün der Bäume und Büsche in Gärten und Parkanlagen
auszumachen, ist ausgesprochen schwierig. Sein hellbraunes
bis cremefarbenes Federkleid ist zwar an sich im Blattwerk
relativ auffällig. Da die Vögel jedoch meist hoch oben im
Geäst auf ihrer Singwarte sitzen, sind sie gegen den hellen
Himmel nur schwer auszumachen.