Fazit:
Ernüchterung im Lager der Hertha! Nach einer blutleeren Vorstellung verlieren die Berliner das vierte Heimspiel in Folge und lassen sich im eigenen Stadion vom Schlusslicht düpieren. Auch nach Niemeyers Anschlusstreffer ließen die Berliner das große Aufbäumen vermissen und brachten die Gäste kaum noch in Verlegenheit. Eben Niemeyer schwächte sein Team dann durch eine dämliche Gelb-Rote Karte. Die Lichter gehen dennoch nicht aus in der Hauptstadt, denn der 1. FC Köln konnte den Patzer nicht nutzen und kam gegen Stuttgart nicht über ein 1:1 hinaus. Somit beträgt Herthas Rückstand auf den Relegationsplatz "nur" zwei Punkte. Um diese aufzuholen, bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung in den letzten beiden Spielen und der Schützenhilfe der Gegner des FC.
Kaiserslautern hingegen zeigte heute eine ordentliche Leistung, war das gefährlichere Team und siegte somit hochverdient. Nur die Chancenverwertung ließ klar zu wünschen übrig. Vor allem Olcay Şahans Möglichkeit kurz vor Schluss dürfte in der Reihe der größten vergebenen Chancen der Saison auftauchen. Es ist der erste Dreier für die Lauterer seit 21 Spielen und damit auch in der Rückrunde. Eine lange Durststrecke ist vorbei, doch ebenso ist der dritte Abstieg des FCK aus der Bundesliga seit heute auch rechnerisch besiegelt, denn der 1. FC Köln ist nach seinem Punktgewinn von den Pfälzern nicht mehr einzuholen.

... schwach getreten. Lautern kann klären und kurz darauf ist Schluss!

Gelbe Karte für Oliver Kirch (1. FC Kaiserslautern)
Kirch mit dem Foul nahe des eigenen Strafraumecks. Die Hertha mit dem Freistoß und der wohl letzten Chance...

Sippel wird nach einem Eckball angegangen. Freistoß für die Gäste und das bringt noch ein wenig Zeit.

Die dreiminütige Nachspielzeit läuft und Hertha rennt noch einmal an.

Şahan versemmelt die Tausendprozentige! Junge, Junge, wenn Lautern hier noch den Ausgleich kassiert, wird man diesen Chancen mächtig nachtrauern. Şahan läuft alleine auf Kraft zu, geht an diesem vorbei und zögert dann noch, da Ottl nachgelaufen ist und der Winkel etwas spitz ist. Er will querlegen zu Wooten, der nur noch einschieben bräuchte, aber der Querpass ist ganz schwach und unerreichbar für den Stürmer.

Raffaels Schuss innerhalb des Strafraums wird gerade so abgeblockt, auf der anderen Seite schießt Fortounis vom Fünfereck knapp am kurzen Pfosten vorbei. Fabian Holland ist übrigens zurück im Spiel.

Der FCK macht den Sack einfach nicht zu. Petsos scheitert aus leicht spitzem Winkel an Kraft, nach dem folgenden Eckstoß trifft Wooten nur das Außennetz.

Während mit De Wit Lauterns Bester runtergeht, muss bei Herthas Debütant Fabian Holland ein Krampf behandelt werden.

Gut zehn Minuten noch. Lautern ist 2:1 vorne und spielt in Überzahl. Der lang ersehnte erste Sieg in der Rückrunde ist zum Greifen nahe.

Gelb-Rote Karte für Peter Niemeyer (Hertha BSC)
Die Berliner schwächen sich jetzt auch noch selbst, was höchst unnötig und dämlich ist. Nach seiner Verwarnung wegen Meckern vor erst zwei Minuten lässt Niemeyer gegen Fortounis das Bein stehen und wird vorzeitig zum Duschen geschickt.

De Wit vergeigt die nächste Chance zur Entscheidung für die Pfälzer. Auch er läuft alleine aufs gegnerische Tor, braucht dann aber zu lange und vertändelt den Ball gegen den nachgeeilten Perdedaj.

Kraft hält die Hertha im Spiel! Şahan durchquert die Berliner Defensive und läuft alleine auf den Kasten zu. Kraft behält die Oberhand im Eins gegen Eins.

Gelbe Karte für Peter Niemeyer (Hertha BSC)
wegen Meckerns

Gelbe Karte für Ariel Borysiuk (1. FC Kaiserslautern)
wegen eines taktischen Fouls

Endlich mal wieder ein Aufreger! Schöner Schlenzer von Ronny, doch Sippel fliegt und lenkt den Ball gerade so über die Latte.

Bei beiden Teams läuft momentan wenig zusammen. Das schmeckt Lautern angesichts des Spielstands natürlich mehr als der Hertha.

Gelbe Karte für Patrick Ebert (Hertha BSC)
Ebert beschwert sich wegen eines nicht gegebenen Elfmeters zu lautstark beim souveränen Schiedsrichter Stark und kassiert die erste Gelbe Karte in dieser fairen Partie.

Ronny mit dem Distanzschuss, der am Pfosten vorbeikullert.

Etwas mehr Unterstützung könnten die Berliner gebrauchen. Die Hertha-Fans sind heute über weite Strecken alles andere als lautstark.

Unterdessen ist Raffaels Bruder Ronny eingewechselt worden, der für deutlich mehr Schwung sorgen soll als der schwache Rukavytsya.

Lell befördert eine Freistoßflanke der Roten Teufel aus der Gefahrenzone.

Lautern wirkt allerdings nicht geschockt, igelt sich nicht ein und spielt weiter munter nach vorne wie bisher.

Und die Hauptstädter wollen gleich nachlegen! Nach einem schnell ausgeführten Freistoß hat Holland auf links Platz und fackelt nicht. Der Schuss streicht aber meterweit am langen Pfosten vorbei.

Tooor für Hertha BSC, 1:2 durch Peter Niemeyer
Wenn aus dem Spiel nichts geht, muss eben eine Ecke für den Anschlusstreffer herhalten. Eberts Hereingabe kommt gut an die Fünferkante, wo Niemeyer sich gegen Rodnei durchsetzt und unhaltbar links unten einnickt. Hertha ist wieder dran!

Etwas einfallslos von Lasogga, der aus spitzem Winkel den Abschluss sucht. Rodnei blockt ab.

Wo ist die Trotzreaktion von Hertha BSC? Statt den Berlinern sind es die Lauterer, die hier alles unter Kontrolle haben und immer wieder zum Abschluss kommen. Mit dem 2:0 im Rücken spielt das Schlusslicht ganz stark auf im Olympiastadion.

Das tat weh! Şahan schießt Lell aus kurzer Distanz dahin, wo es besonders wehtut. Das sah nach Absicht aus. Unschöne Aktion des Lauterers, wenn Lell auch weiterspielen kann.

Pierre De Wit macht ein ganz starkes Spiel. Nahe der Eckfahne vernascht er einen Berliner, die Flanke bringt dann aber nichts ein.

Die nächste dicke Chance für den FCK! Olcay Şahan hält aus 18 m drauf. Kraft lässt abklatschen und hält auch den Nachschuss von Wooten. Hat der Junge hier Chancen!

Es geht weiter wie im ersten Durchgang. Hertha spielt und spielt und spielt, wird aber nicht gefährlich. Die Gäste fahren mal wieder einen gefährlichen Konter. Um ein Haar verpasst der fleißige Fortounis an eine Hereingabe von Şahan, sonst wären hier für Berlin möglicherweise die Lichter ausgegangen.

Ramos setzt sich über die halblinke Seite durch. Sein Schuss wird zur Ecke abgefälscht, die zur Beute von Tobias Sippel wird.

Während Lautern unverändert weiterspielt, wechselt Otto Rehhagel zur Pause zwei Spieler aus. Für Ramos und Geburtstagskind Torun kommen Perdedaj und Ebert. Da Perdedaj nun im defensiven Mittelfeld agiert, rückt Raffael in eine weitaus offensivere Position hinter die Sturmspitze Lasogga.

Halbzeitfazit:
Kaiserslautern führt überraschend, aber völlig verdient mit 2:0 in Berlin. Von Beginn an zeigte der designierte Absteiger eine ansprechende Leistung und ist nach 45 Minuten auf dem besten Wege, nach 21 Spielen ohne Sieg mal wieder dreifach zu punkten. Die Hertha übernahm zwar spätestens nach zehn Minuten das Kommando und hatte mehr Ballbesitz, doch die meisten Angriffe verpufften. Der FCK nutzte die Räume, die die aufgerückten Berliner ihnen boten, geschickt zum Kontern und kam immer wieder zum Abschluss. Zweimal schlugen die Roten Teufel zu und kurz vor der Pause hätte Wooten sogar auf 3:0 erhöhen können, wenn nicht sogar müssen. Hertha BSC muss sich im zweiten Durchgang etwas einfallen lassen und erheblich steigern, will man sich heute nicht blamieren und wichtige Punkte im Kampf um den Relegationsplatz liegen lassen.

Riesenchance für Wooten zum 3:0! Lange Flanke von Bugera in den Sechzehner. Wooten nimmt das Ding volley und befördert es in die Spree. Die Flanke hätte er durchaus annehmen und Kraft ausgucken können.

Hertha macht das Spiel, doch Lautern fährt immer wieder gefährliche Konter. Wooten versetzt vor dem Sechzehner Niemeyer, der Schuss ist dann aber unplatziert und Thomas Kraft darf jetzt auch mal einen Ball fangen.

Die Chancen zum Anschlusstreffer für die Hertha. Ramos läuft von links auf Sippel zu und bringt die Kugel auch an diesem vorbei. Rodnei ist aber zur Stelle und jagt den Ball aus der Gefahrenzone.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:2 durch Andrew Wooten
Ja, gibt es das denn? Der FCK erhöht auf 2:0! De Wit erkämpft den Ball an der Mittellinie und bedient Fortounis. Der geht an zwei Berlinern vorbei und passt quer zum freien Wooten, der Kraft den Ball aus 12 m um die Ohren haut. Es ist das erste Bundesligator des Deutsch-Amerikaners.

Der auffällige De Wit zieht von rechts nach innen und zieht ab - knapp rechts vorbei.

Wen hat Şahan da gesehen? De Wit und Şahan überlisten mit einem einfachen Doppelpass drei Hertha-Akteure. Letzterer zieht den Ball von der Grundlinie hoch zurück an die Strafraumgrenze, wo kein Lauterer zu finden ist.

Sippel wird nach einem Berliner Freistoß angegangen und bekommt den Freistoß.

Der FCK macht geschickt die Räume eng und lässt gegen ideenlose Hauptstädter derzeit nicht allzu viel zu.

Auf der Gegenseite hat der junge Andrew Wooten nur noch einen Herthaner vor sich, will dann aber noch einmal abspielen. Der Ball landet beim Gegner. Da war mehr drin!

Niemeyer hat das 1:1 auf dem Kopf, bekommt aber keinen gescheiten Abschluss zustande.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Oliver Kirch
Das Schlusslicht geht in Front! Nach einer Hereingabe von rechts lässt Wooten am Fünfer abtropfen für Şahan. Der legt quer zu Kirch, der sich um Lell dreht und den aus dem Tor stürmenden Kraft mit einem Schuss aus der Drehung aus 11 m keine Chance lässt.

Lasogga setzt auf rechts Rukavytsya in Szene. Der Australier gibt von der Grundlinie flach in den Fünfer. Sippel taucht erfolgreich ab.

Nach geraumer Zeit tauchen die Roten Teufel mal wieder in der gegnerischen Hälfte auf. Eine Freistoßhereingabe kann zunächst geklärt werden, doch der FCK bleibt am Drücker. Wooten sucht Abel vor dem Tor, doch der Abwehrspieler verliert den Zweikampf gegen Niemeyer.

Die Rehhagel-Elf drängt jetzt vehement auf die Führung. Lasogga legt im Sechzehner quer zu seinem Sturmpartner Ramos, dessen Schuss abgeblockt wird.

Guter Angriff der Hertha! Rukavytsya schickt Lell auf rechts die Linie lang. Der Rechtsverteidiger überläuft Rodnei, verzögert etwas und sucht dann den nachgerückten Ramos im Rückraum. Bugera geht dazwischen und klärt in höchster Not.

Immerhin mal ein Abschluss. Lasoggas Flachschuss vom Strafraumeck bringt Sippel aber nicht zum Schwitzen.

Berlin nun mit viel mehr Ballbesitz und der Kontrolle im Mittelfeld, aber es fehlt klar der Zug nach vorne.

Oliver Kirch hat Raffaels Ellenbogen abbekommen, wobei das eher unglücklich und keineswegs Absicht war. Nach kurzer Behandlung geht es weiter für die Nr. 7 der Gastmannschaft.

... Niemeyer steigt am höchsten, köpft aber genau auf Sippel.

Ramos beschäftigt Rodnei in Strafraumnähe. Der Brasilianer klärt zur Ecke...

Auf der anderen Seite ist ein Berliner Standard harmlos, Sippel im Lauterer Tor kann die Hereingabe locker fangen.

Freistoß für die Pfälzer aus 25 m. Bugera zirkelt das Runde an den Elfmeterpunkt, wo Dick völlig frei auftaucht, aber die Hereingabe verpasst. Der Ball fliegt schließlich am Pfosten vorbei. Durchatmen, Hertha!

Die Zuschauer reiben sich im weiten Rund die Auge. Der FCK ist die klar tonangebende Mannschaft.

Fortounis treibt das Spielgerät durchs Mittelfeld. Eher zufällig gelangt der Ball zu De Wit, der es aus halbrechter Position und 25 m mal probiert. In hohem Bogen fliegt der Ball über die Latte.

Lautern hat zunächst leichte Vorteile und spielt forsch nach vorne. Dick chippt den Ball auf den Deutsch-Amerikaner Wooten, der diesen aber nicht kontrollieren kann und rasch wieder verliert.

Erste Ecke und die gibt es für die Gäste. Fortounis´ Hereingabe kann am langen Pfosten geklärt werden.

Der Berliner Mittelfeldakteur Tunay Torun feiert heute seinen 22. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Hertha BSC eröffnet die Partie. Im Fernduell um den Relegationsplatz geht es gegen den um einen Punkt besseren 1. FC Köln, der den VfB Stuttgart empfängt. Für Kaiserslautern geht es darum sich anständig aus der Bundesliga zu verabschieden.

Hertha spielt komplett in Weiß mit blauem Brustring, der FCK in Weinrot.

Wolfgang Stark und seine Assistenten führen die Teams aufs Feld.

Die Bedingungen sind herrlich in der deutschen Hauptstadt. Die Sonne strahlt, der Rasen befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand und 53.000 Zuschauer sind ins Olympiastadion gekommen - für ein Kellerduell eine beeindruckende Zahl.

Kaiserslautern muss heute auf Christian Tiffert (Gelb-Sperre) und Julian Derstroff (Bronchitis) verzichten. Die zuletzt verletzten Wagner und Shechter nehmen zunächst auf der Bank Platz. Im Sturm bekommt mit Andrew Wooten heute ein Angreifer aus der Reservemannschaft den Vorzug.

Beide Trainer haben einige Ausfälle zu beklagen. Bei der Hertha fallen mit Hubník, Janker und dem rotgesperrten Kobiashvili neben den Langzeitverletzten Franz und Mijatović drei weitere Defensivakteure aus. Die Not-Innenverteidigung bilden Peter Niemeyer und Felix Bastians, auf links verteidigt der junge Fabian Holland, der sein Bundesligadebüt gibt.

Auf der anderen Seite kündigte Krassimir Balakov an: „Wir werden so lange kämpfen, bis wir endlich wieder gewinnen, ich erwarte eine kämpferische Körpersprache und fordere unbedingten Willen ein!“

Otto Rehhagel deklarierte die Begegnung gegen den Verein, den er 1998 als bisher einzigen als Bundesliga-Aufsteiger zum Meistertitel führte, zum "Endspiel" und erwartet „Einsatzbereitschaft, Begeisterung und den absoluten Willen, dieses Spiel für sich zu entscheiden“ von seinen Spielern.

Ganz offensichtlich fehlte es dem FCK in dieser Saison schlichtweg an Qualität in der Mannschaft, gerade in der Offensive. Während man mit 46 Gegentreffern deutlich weniger kassiert hat als Mannschaften wie Bremen, Wolfsburg, Hamburg und der heutige Gegner aus Berlin, sind 19 eigene Tore einfach erschreckend wenig. Der Abgang von Goalgetter Srđan Lakić konnte nicht aufgefangen werden. Sandro Wagner ist nicht eingeschlagen und verletzte sich ebenso wie die Hoffnungsträger Shechter und Kouemaha. Zum Unvermögen kam so zu allem Überfluss auch noch Pech hinzu.

Gegen wen, wenn nicht das Schlusslicht, wollen die Herthaner also gewinnen? Kaiserslautern wartet nun schon seit einem halben Jahr auf einen Sieg und verlor zuletzt sechsmal in Serie. Der Trainerwechsel von Kurz zu Balakov brachte nicht die erhoffte Wende und so muss man am Saisonende den bitteren Gang in die Zweite Liga antreten.

Unter Otto Rehhagel zeigte die Hertha in den letzten Wochen teilweise ansprechende Leistungen, doch die Ergebnisse blieben größtenteils aus. Zwar sind die Unentschieden in Mönchengladbach und Leverkusen beachtlich, zumal man bei Bayer große Moral zeigte, als man ein 0:2 in Unterzahl zwischenzeitlich in ein 3:2 verwandelte. Doch die Berliner sind ungemein heimschwach. Die letzten drei Spiele im Olympiastadion gingen verloren.