"Die Höhle der Löwen": Einige Deals platzten, aber...

Ein versprochenes Investment bei "Die Höhle der Löwen" bedeutet nicht immer gleich Erfolg. Angeblich platzen sogar 70 Prozent der Deals nach der Show. Doch für diese Gründer lief es rund.
Die dritte Staffel der erfolgreichen VOX-Show "Die Höhle der Löwen" ist vorbei. Wieder einmal konnten viele Start-ups einen der Löwen als Investor gewinnen. Doch wie die "Bild"-Zeitung schreibt, platzten in allen Staffeln zusammen 70 Prozent der Deals nach der Sendung. Als Beispiel nennt das Boulevardblatt unter anderem den Deal von Jurorin Judith Williams. Sie versprach Maja und ihrer Tochter Jovana Vatralj 25.000 Euro für 50 Prozent an ihrer "Lackierhilfe für Fingernägel" ("Beli Luu"). Aber der Deal platzte, obwohl sogar schon eine Shopping-Kanal-Sendung gedreht wurde. Der "Bild" sagte Maja enttäuscht: "Von Frau Williams haben wir nichts mehr gehört. Das ist nicht fair. Wir fühlten uns allein gelassen." Doch es geht auch anders, wie diese Beispiele zeigen:
1. Abfluss-Fee
Unternehmensgründer Karl-Heinz Bilz stellte in der dritten Staffel sein Produkt die "Abfluss-Fee" vor. Ein spezieller Stopfen, der Abflüsse und Waschbecken vor Verstopfungen bewahrt. Löwe Ralf Dümmel erkannte das Potential des Produkts und investierte 250.000 Euro. Dafür bekam er 35 Prozent Anteile. Ein Investment, das sich für beide Seiten gelohnt hat. Im Interview mit dem "Handelsblatt" sagt Dümmel, dass "in weniger als zwei Monaten schon eine halbe Million Stück für je 9,99 Euro verkauft" wurden.
2. Pannenfächer
Beim "Pannenfächer", einem Schilder-Fächer mit fünf verschiedenen Hinweiskarten zum Ausklappen, schlug Ralf Dümmel ebenfalls zu. Obwohl Erfinder Richard Kaulartz bis dato lediglich 200 Stück verkaufen konnte, zeigte sich der Juror interessiert. Für 75.000 Euro erhielt er 25,1 Prozent der Firmenanteile. Dümmel sorgte im Anschluss dafür, dass der "Pannenfächer" in 30 Millionen Werbeprospekten abgedruckt wurde. Im Handel landeten bisher 200.000 Exemplare.
3. Frooggies
Mit ihren gefriergetrockneten Früchten in Pulverform, die mit einem Schluck Wasser zum cremigen Smoothie werden, konnten die Liechtensteiner Philippe, Sarah und Patrick Juror Jochen Schweizer überzeugen. Er investierte 40.000 Euro für zehn Prozent der Anteile. Seitdem wird "Frooggies" in über 40 Shops von Jochen Schweizer sowie im eigenen Onlineshop angeboten. Wie die Gründer weiter berichten, kommen die Bestellungen mittlerweile im 20-Sekunden-Takt rein. Hatten sie vor der Show lediglich 10.000 Fruchtpulver-Beutel verkauft, so konnten sie innerhalb einer Woche den Verkauf auf 50.000 Stück vervielfachen.
4. Towell+
Das spezielle Sporthandtuch hatte es sowohl Ralf Dümmel als auch Jochen Schweizer angetan. Das "Towell+" kann mit Magneten an Fitnessgeräten fixiert werden. In einer kleinen Tasche können zudem Handy und Schlüssel verstaut werden. Dümmel und Schweizer investierten beide in das Produkt: 250.000 Euro für 20 Prozent des Unternehmens. Es sollte sich lohnen. Nur wenige Tage nach Ausstrahlung der Show stiegen die Verkaufszahlen laut "Wirtschaftswoche" auf 380.000 Handtücher. Nach einigen Reklamationen bei Online-Händlern sei sogar nochmal die Qualität und das Versandverfahren verbessert worden. Mittlerweile ist das "Towell+" auch bei Karstadt und Intersport im Sortiment. Der Umsatz der Gründer soll sich inzwischen auf 7,2 Millionen Euro belaufen. Das Ziel für 2017: 600.000 Handtücher sollen verkauft werden. Paul Dudda, einer der drei Gründer, beschreibt die Zusammenarbeit mit Ralf Dümmel als "sehr intensiv und konstruktiv".
5. Little Lunch
Bio-Suppen im Glas weckten 2015 das Interesse von Judith Williams, Vural Öger und Frank Thelen. Die drei Löwen investierten 100.000 Euro für 30 Prozent der Anteile. Öger stieg allerdings nach der Show aus. "In den ersten Gesprächen hat sich herausgestellt, dass eine Zusammenarbeit zwischen Vural und uns nicht passen würde", erklärte "Little Lunch"-Erfinder Denis Gibisch gegenüber "Gründerszene". Williams und Thelen blieben jedoch an Bord und stockten ihr Investment sogar auf 150.000 Euro auf. Allein in Deutschland werden die Produkte von "Little Lunch" in 5.000 Läden geführt. Der Umsatz habe sich seit "Die Höhle der Löwen" vervielfacht. Für das Jahr 2015 ist von knapp drei Millionen Euro die Rede. Und für 2016 sind bereits 20 Millionen geplant. Und ein Vergleich zeigt noch deutlicher wie sehr sich für die Gründer die Teilnahme an "DHDL" gelohnt hat: Vor der Show verkauften sie gerade Mal 5.000 Suppen im Monat. Nun würden sie etwa 600.000 verkaufen.