Geschichte der Bundesrepublik - darum ist Bonn immer eine Reise wert
Die Welt staunte nicht schlecht, als am 29. November 1949 der kleine Ort Bonn zur Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland auserkoren wurde. In den folgenden Jahrzehnten prägte das Bundesviertel das Gesicht der Stadt. Doch Bonn bietet weit mehr, es ist eine der ältesten Städte Deutschlands.
Mit seinen rund 320.000 Einwohnern zählt Bonn heute zu den 20 größten Städten Deutschlands. Doch das war nicht immer so. Ende 1945 lebten keine 100.000 Menschen in der Stadt. Und dennoch setzte sich Bonn am 29. November 1949 in der Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland gegen das große Frankfurt am Main durch. Das war ein Paukenschlag. Quasi aus dem Nichts wurde aus dem verträumten Bonn eine der wichtigsten Städte der Welt. In den folgenden Jahrzehnten prägten große Kanzler wie Konrad Adenauer (1876 - 1967, "Erinnerungen 1955 -1959"), Willy Brandt (1913 - 1992), Helmut Schmidt (1918 - 2015) und Helmut Kohl (86, "Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung: Meine Erinnerungen") die Geschichte des Ortes. Ihre Errungenschaften und ihr Vermächtnis, aber auch das ehemalige Bundesviertel locken jedes Jahr zahlreiche Touristen aus der ganzen Welt an. Doch Bonn bietet noch viel mehr, die ehemalige Bundeshauptstadt zählt zu den ältesten Städten Deutschlands.
Der Ursprung Bonns liegt um das Geburtsjahr von Jesus Christus herum, als die Römer mit dem Bau befestigter Lager entlang des Rheins begonnen hatten. Aus einem dieser Lager entstand im Laufe der vielen Jahre die heutige Stadt Bonn. Im Hochmittelalter herrschten die Franken über Bonn. Ihnen hat die Stadt eines ihrer heutigen Wahrzeichen zu verdanken, den Bonn.r Münster. Ebenfalls ein Relikt aus dem Mittelalter ist die Godesburg. Von der Plattform auf der Spitze haben Besucher einen phantastischen Ausblick auf das Rheintal. Auf dem Gebiet der Godesburg liegt auch ein kleiner Burgfriedhof. Auf diesem unter Denkmalschutz stehenden Friedhof sind mehrere Persönlichkeiten beigesetzt, unter anderem der Schauspieler Paul Kemp (1896 - 1953, "In München steht ein Hofbräuhaus"), die Wirtin Ännchen Schumacher (1860 - 1935) und der SPD-Politiker Herbert Wehner (1906 - 1990, "Herbert Wehner: Biographie").
Der wohl größte Sohn der Stadt ist Ludwig van Beethoven (1770 - 1827). Der Komponist der Wiener Klassik liegt zwar in Wien begraben, er wurde jedoch in Bonn geboren. Die Stadt ehrt ihn unter anderem mit der Beethovenhalle, in der das "Beethoven Orchester Bonn. regelmäßig Konzerte spielt. Zudem feiert Bonn mit dem jährlich im Herbst stattfindenden Beethovenfest den Komponisten. Hierbei finden über 50 Konzerte innerhalb von vier Wochen statt.
Karnevalshochburg und Zeuge deutscher Zeitgeschichte
Wie es sich für eine Stadt am Rhein gehört, so ist auch Bonn eine Karnevalshochburg. Sie steht zwar etwas im Schatten des Kölner und Düsseldorfer Karnevals, doch auch hier feiern Zigtausende die närrische Zeit, besonders den Rosenmontagszug und die Weiberfastnacht. Das Highlight ist die große Karnevalssitzung "Pink Punk Pantheon", an der jedes Jahr mehr als 10.000 Besucher teilnehmen.
Die Geschichte hat Bonn geprägt, dementsprechend gibt es viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten in der gesamten Stadt. Das "Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" ist ein Museum mit ansprechender Führung, in dem Besucher mehr über die deutsche Zeitgeschichte seit 1945 erfahren. Es ist eines der am meisten besuchten Museen Deutschlands. Auch das Bundesviertel ist bei Touristen sehr angesagt. Hier liegen ehemalige Bundesgebäude wie das Auswärtige Amt und das Bundeskanzleramt. Ein weiteres sehenswertes Museum in Bonn ist das Beethoven-Haus. Es ist das Geburtshaus des Komponisten, welches heutzutage auch als Kulturinstitut die Werke Beethovens erforscht.
Bonn besitzt viel Geschichte, Kultur und Politik. Wer mehr über die alte Bundesrepublik, aber auch über Beethoven erfahren will, für den lohnt sich ein Kurzurlaub in der alten Hauptstadt.