Neuer Elektro-Buggy mit Porsche-Evolution
Der Meyers Manx Buggy trug viel zum kalifornischen Lebensgefühl bei. Ein neues Modell soll rein elektrisch angetrieben sein.
Surfen, der VW Bulli und auch der VW Buggy genannte Dünenrenner von Bruce Meyers, der selber begeisterter Surfer war, haben viel zum Entspannt-Image von Kalifornien beigetragen. Der originale Meyers Manx Buggy basierte auf einem VW Käfer – und Bruce Meyers ging 1971 unter anderem deshalb pleite, weil zirka 70 andere Unternehmen seine tolle, aber nicht patentierte Idee kopiert hatten. Trotzdem wuchs nur der echte Meyers Manx Buggy zum Kult, weshalb Bruce Meyers im Jahr 2000 einen Neuanfang wagte. 94-jährig verkaufte Meyers seine Firma Mitte November 2020 an die Investment-Firma Trousdale Ventures – am 19. Februar 2021 ist Bruce Meyers gestorben. Das von ihm erfundene Spaß-Auto hat aber eine Zukunft: Trousdale Ventures hat jetzt eine rein elektrische Variante des Strandbuggys angekündigt.
Buggy bleibt Buggy
Leiter des neuen Buggy-Projekts bei Trousdale Ventures ist der Auto-Designer Freeman Thomas, der unter anderem in den frühen 1990er-Jahren am VW New Beetle mitgearbeitet hat. Gegenüber dem US-Automagazin Autoweek hat Thomas nicht nur die Ausrüstung mit einem Elektroantrieb betont, sondern auch darauf hingewiesen, dass der neue Buggy die gleiche Größe haben wird wie sein Vorgänger. Sein Team hat den kompletten Meyers Manx Buggy digitalisiert und leitet daraus die Form des Neuen ab. Thomas vergleicht die Design-Entwicklung des Buggys mit der des Porsche 911: "Es ist, als würde man den ursprünglichen 911 nehmen und ihn alle Evolutionsstufen von der Baureihe 901 bis zum, sagen wir mal, 964 durchlaufen lassen." Aber Thomas betont auch, dass der Neue besser und leistungsfähiger sein muss als das Verbrenner-Original.
Drei Dachvarianten
Entwicklungs-Chef Thomas verspricht auch, dass der neue Buggy dank Knautschzonen, Seitenaufprallschutz, Sicherheits-Lenksäule und einem um die Frontscheibe verlaufendem Überrollbügel sicher ist. Als Dachvarianten stehen ein Hardtop, ein Softtop und ein sogenanntes Bimini-Top zur Verfügung. Bimini-Tops sind vor allen Dingen von Booten bekannte luftige Sonnenverdecke aus Stoff.
Brandgeschützter Akku
Bei der Wahl der Akku-Technologie kommt Trousdale Ventures zugute, dass der Investor auch Anteile am kalifornischen Batterie-Entwickler Coreshell hält. Coreshell hat ein Verfahren zur Nano-Beschichtung der Innenseite von Batteriezellen entwickelt, dass den Abbau von Anode und Katode während der Ladevorgänge verlangsamen soll. Die Technik soll außerdem die Nutzung einer größeren Spannungsbreite und eine höhere nutzbare Speicherkapazität pro Zelle ermöglichen. Auch ein thermisches Durchgehen, also das Ausbreiten des Brandes einer einzelnen Zelle auf ihre Nachbarzellen, soll beim der Coreshell-Akku nicht mehr möglich sein. Und genau so einen modernen Akku soll der Meyers Manx EV bekommen.
Über 300 Kilometer Reichweite
Aktuell erprobt das Buggy-Entwicklungs-Team einen Antriebsstrang mit einem 180-kW-Motor (245 PS). Die bisher unbekannte Akkukapazität soll für 200 Meilen (322 Kilometer) Fahrt reichen. Vor allen Dingen wegen des Gewichts der Traktions-Batterie steigt jenes des Buggys um zirka 180 Kilogramm – damit wäre das Strandauto aber immer noch 747 Kilogramm leicht.
Auch noch als Verbrenner
Für Fans von klassischen Antrieben möchte der Hersteller auch eine Variante mit Verbrennungsmotor anbieten – zu diesem Antriebsstrang ist bisher allerdings noch nichts bekannt.
Marktstart 2023
Bruce Meyers selbst hatte übrigens die Zeichen der Zeit erkannt und bereits im Jahr 2014 einen rein elektrisch angetriebenen Prototyp seines Buggys entwickelt. Das Auto hat es aber nie zur Serienreife geschafft. Prototypen des neuen Meyers Manx EV sollen noch bis 2023 laufen – im besten Fall kommt in dem Jahr dann auch das neue Serienmodell auf den Markt.
Vom Meyers Manx EV gibt es noch keine Bilder – in unserer Bildergalerie zeigen wir deshalb den rein elektrisch angetriebenen VW ID. Buggy Prototyp, dessen Serienfertigung VW abgesagt hat.