Chevrolet Colorado ZH2 Fuel Cell
Chevrolet stellt ein Brennstoffzellenfahrzeug in Mad-Max-Optik vor. Der Grund für das Biest sind eventuell winkende Militäraufträge.
Eine Brennstoffzelle als Energiequelle für Autos ist zwar nach wie vor futuristisch, jedoch inzwischen – siehe Toyota Mirai – zumindest für Menschen mit ausreichend finanziellen Mitteln problemlos zu erwerben. Im Zivilbereich soll der Brennstoffzellenantrieb eine lokal emissionsfreie Fortbewegung ermöglichen und so eine mögliche Antwort auf Umweltprobleme und schwindende fossile Energieträger geben.
Militärische Nutzung
Bei Chevrolets neuestem Konzept, dem Colorado ZH2, geht es allerdings nicht so sehr um blühende Landschaften und saubere Luft in Innenstädten. Stattdessen ist der martialisch umgerüstete Pickup eine Studie für die US-Armee. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Vorzüge des Brennstoffzellenantriebs, die Chevrolet preist.
Das Brennstoffzellenmodul ist beim Prototyp unter der Motorhaube verstaut. Es produziert die Energie für einen statt des konventionellen Motors installierten E-Antrieb. Auf der verkleideten Ladefläche ist das Batteriemodul mit Außensteckdosen untergebracht. Über Leistungsdaten des Motors, Antriebssystem und Kapazität der Traktionsbatterie herrscht Stillschweigen.
Unter militärischen Aspekten sieht man bei den Entwicklern gegenüber Verbrenner-Fahrzeugen einiges Potential. So sei die thermische Signatur äußerst gering, weil keine heißen Motor-, Antriebs- oder Abgasaggregate vorhanden sind. Auch die niedrigen Fahrgeräusche werden unter taktischen Aspekten als Vorteil gesehen. Das hohe Drehmoment des Elektromotors mit entsprechenden Traktionsvorteilen bei langsamer Fahrt im Gelände wird ebenfalls gelobt.
Brennstoffzelle liefert Trinkwasser
GM geht sogar so weit, die „Abgase“ des Brennstoffzellenantriebs zu nutzen, das entweichende Wasser soll gesammelt und als Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden. Außerdem lässt sich die Antriebsbatterie als Stromversorgung in Camps verwenden.
Der Chevrolet Colorado ZH2 ist knapp zwei Meter hoch und steht auf 37-Zoll-Reifen. Zusätzlich ist sein Höherlegungsfahrwerk für besonders großen Federweg ausgelegt, um bei Langsamfahrt die Traktion zu verbessern. Die Entwicklung des Prototyps hat General Motors gemeinsam mit Tardec gestemmt, einer Forschungseinrichtung des US-Militärs. Zunächst soll der Chevrolet Colorado ZH2 bei General Motors getestet und optimiert werden, ab Mitte 2017 ist dann eine einjährige Felderprobung bei der US-Army geplant.