XL-Heckflügel zerhackt die Stromlinie

Noch etwas heftiger dürfte sich der Hyundai Ioniq 6 N gegen den Fahrtwind stemmen, wenn die neuen optionalen Performance-Parts mit dem XL-Heckflügel an Bord sind.
Hyundai hat beim Goodwood Festival of Speed offiziell die N-Version des Ioniq 6 vorgestellt. In Korea gibt es bereits ein Tuning-Kit für den E-Sportler.
Betrachter sehen es ihm auf den ersten Blick an: Das Design des Hyundai Ioniq 6 folgt in erster Linie aerodynamischen Prinzipien. Kaum ein anderes Auto ist derart konsequent auf Stromlinie getrimmt wie der elektrische Mittelklässler aus Korea. Der Lohn: ein sehr starker cw-Wert von nur 0,21. Da maximale Windschlüpfigkeit bei sportlichen Autos teils kontraproduktiv sein kann, verlässt die neue Extremversion Hyundai Ioniq 6 N den Pfad der aerodynamischen Tugend jedoch ein Stück weit. Diverse Spoiler und Flügel sollen Anpressdruck und damit Fahrstabilität liefern, heben den Luftwiderstandsbeiwert allerdings auf cw=0,27.
CFK-Bodykit für Front, Seite und Heck
Mit der Stromlinienform ist es endgültig vorbei, wenn der Hyundai Ioniq 6 N mit den Performance-Parts ausgerüstet wird, die in Südkorea für das Modell bereits offiziell erhältlich sind. Dazu gehört ein Doppeldecker-Heckflügel aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK), der über zwei mächtige Stützen mit der Karosserie verbunden ist. Laut Hyundai steuert der Heckflügel effektiv den Luftstrom und maximiert dabei die Stabilität des Fahrzeugs bei hohen Geschwindigkeiten. Ein aus demselben Material gefertigter Heckdiffusor unterstützt ihn dabei.
Am vorderen Ende des Hyundai Ioniq 6 N sitzt ein ebenfalls aus CFK gefertigter Frontsplitter. Er nimmt die anströmende Luft auf und drückt einen Teil davon unter das Auto, wo sie ein Deflektor weiter kanalisiert, was dem Hersteller zufolge den Auftrieb an der Vorderachse reduzieren soll. CFK-Seitenschwellerverkleidungen runden das Aerodynamikpaket ab.
Leichtere 20-Zoll-Schmiedefelgen
Damit sind aber noch nicht alle Performance-Parts für den Hyundai Ioniq 6 N benannt, denn neues Räderwerk gehört ebenfalls dazu. Die dunklen 20-Zoll-Schmiederäder im Zwölf-Speichen-Design mit N-Performance-Prägung wiegen pro Exemplar nur 13,25 Kilogramm und damit 1,3 Kilo weniger als die serienmäßigen Rundlinge. Haftstarke Sportreifen des Typs Pirelli P Zero 5 im Format 275/35 R 20 erhöhen das Gripniveau. Wie bei der Aerodynamik tritt auch hier das Thema Reichweitenoptimierung in den Hintergrund, schließlich sind die weniger starken Ioniq-6-Varianten mit erheblich rollwiderstandsärmeren Reifen ausgerüstet.
Die Technik des Ioniq 6 N lässt Hyundai dagegen unangetastet. Der variable Allradantrieb liefert also weiterhin 448 kW (609 PS) und maximal 770 Newtonmeter, wobei die Leistung im kurzzeitig verfügbaren Boost-Modus auf 478 kW (650 PS) steigen kann. Damit beschleunigt der Ioniq 6 N in 3,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 257 km/h abgeregelt. Die digitalen Fahrspaß-Dreingaben wie das simulierte Getriebe "N e-Shift", der Fake-Motorklang "N Active Sound +" und der Fahrdynamik-Assistent "N Track Manager" bleiben natürlich ebenfalls an Bord. Preise für die Performance-Parts nennt Hyundai noch nicht.