5 Vor- und Nachteile des neuen VW Caddy California

Pünktlich zum Saisonstart 2021 ist der Caddy California in zwei Benziner- und fünf Dieselvarianten erhältlich. Der Hochdach-Kombi basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB). Die Camping-Version trägt den Namen Caddy California.
Der erste VW Caddy erblickte 2003 den deutschen Markt. Der vielseitige Hochdachkombi hat sich als Familienkutsche, Lieferwagen und Minivan einen Namen gemacht. Im Handumdrehen wird der Hochdach-Kombi mit modularen Campingmöbeln zum kleinen Campervan.
VW Nutzfahrzeuge präsentiert direkt eine Campervariante des Fahrzeug. mit dem vielversprechenden Namen California, der an die bekannten Transporter.Ausbauten erinnert. Doch kann der Mini-Camper auf Caddy mit den großen mithalten?
Vor- und Nachteile des neuen VW Caddy auf einen Blick
(+) Gute Nacht: Das neue, knapp zwei Meter lange Klappbett ist leicht, stabil und dank Kaltschaummatratze mit abnehmbarem Bezug und Teller-Unterfederung sogar ziemlich bequem. Die Breite ist mit 1,07 Meter zwar grenzwertig für zwei, aber zu den Schiebetüren bleibt in Schulterhöhe links und rechts ein wenig Luft, was die Bewegungsfreiheit erhöht.
(+) Einladend: Weil das neue Bett die Rücksitze nicht mehr als Stütze benötigt, können die beim Campen jetzt zuhause bleiben. Dadurch haben zwei Personen eine Menge Platz für Gepäck hinter den Vordersitzen. Der eigentliche Kofferraum wird größtenteils vom Stoffregal belegt, in dem zwei Stühle und der Campingtisch lagern.
(+) Möbliert: Ein Tisch und zwei (kompakte) Campingstühle sind immer mit an Bord. Insider kennen die Möbel aus den größeren Californias. Die Aufbewahrung im Hängeregal ist schlau, weil sie nicht zerkratzen und nicht klappern.
(+) Ausgenutzt: Die Fensternischen zwischen C- und D-Säule mit je einer Tasche zu füllen, ist und bleibt eine gute Idee. Im Caddy-Cali werden die beiden zweistöckigen Taschen sicher oben in den Widerlagern fürs Gepäcknetz eingehängt, unten von sogenannten Tenax-Knöpfen gehalten, die sich unter einer Abdeckung verbergen, damit man trotz Ladung drankommt.
(+) Belichtet und belüftet: Das faltbare Fenstergitter zum Einklemmen zwischen Scheibe und Rahmen der Fahrertür liegt jedem Caddy California bei. Das Gitter ist robust und kann so leicht nicht zerstört werden. Man kann den Wagen so auch abschließen, wenn man sich mal ein paar Meter wegbewegt. Und das neue Panoramaglasdach ist natürlich toll, wenn man im Caddy unter dem Sternenhimmel liegt. Eine Verdunklungstuch liegt bei, wenn man sich für die knapp 980 Euro teure Option entscheidet.
(-) Bei schlechten Wetter drinnen essen? Geht nicht. Jedenfalls nicht am Tisch. Denn weder sind die Vordersitze drehbar, noch lässt sich der serienmäßig beigepackte Campingtisch innen irgendwo montieren. Dafür gibt’s dann ein Heckzelt. Aber das muss natürlich erst mal aufgebaut werden.
(-) Ein Kocher macht noch keine Küche: Nein, der Caddy hat keine Wasseranlage. Die flache Edelstahlwanne neben dem Kocher hat noch nicht mal einen Abfluss, wird darum als Ablage bezeichnet. Aber die ist immerhin pflegeleicht und hygienisch. Aber: Durch den Kocher bekommt der Camping-Caddy eine Zulassung als Wohnmobil.
(-) Kaltes Bier, harte Butter? Nur, wenn man eine eigene Kühlbox mitnimmt. Denn im California gibt es keinen Kühlschrank. Nicht mal dann, wenn man das kompakte Küchenmodul kauft. Und auch nicht einzeln als Zubehör. Gut, dass man die Rücksitze daheim lassen kann, um überhaupt Platz eine Kühlbox zu haben (siehe oben).
(-) Ein Bett für alle? Leider nein. Weil VW den Caddy schon in der Fabrik mit Ankerpunkten und speziellen Innenverkleidungen samt Aussparungen auf sein Leben als Caddy California vorbereitet, kann das Klappbett nicht einfach im Standard-Caddy nachgerüstet werden.
(-) Kein Strom von außen: eine zweite Batterie gibt es für den Caddy California genauso wenig wie eine Stromeinspeisung von außen. Da es kaum elektrische Verbraucher gibt, ist das meist kein Problem. Nur wenn an Bord eine Kühlbox betrieben oder mal länger geheizt werden soll, würde man sich schon eine Stromzufuhr wünschen.
VW Caddy California 2021
Die Besonderheit des Caddy California. An den Hochdach-Kombi ist ein großes, gewinkeltes Tunnelzelt angeschlossen. Es wird an die Heckklappe angedockt – mit dieser Konstruktion vereint der Pkw die besten Eigenschaften aus Wohnmobil und Zelt: Viel Wohnraum und ein Bett, das nicht auf dem Boden liegt, sondern in einem Fahrzeug.
Neu bei der Caddy-California-Konstruktion, die sich vom bislang angebotenen VW Caddy Beach unterscheidet: Die Liegefläche entsteht nicht aus der Sitzbank. Sie wird über die Sitzbank im Fond ausgeklappt. Ein Vorteil ist eine Matratze aus drei Polstern, die fest miteinander verbunden sind und eine Liegefläche von 1,98 x 1,07 Metern bieten. Für zusätzlichen Komfort sorgen die Tellerfedern am Klappbettgestell. Ein weiterer Vorteil ist der so gewonnene Stauraum, da die zweite Sitzreihe zum Reisen komplett ausgebaut werden kann.
Campingstühle und ein Campingtisch können in zwei neu designten Taschen im Heck unterkommen. An den Seitenfenstern im Fahrzeug.eck platziert VW zwei weitere herausnehmbare Taschen mit Verstaumöglichkeit. Sie dienen gleichzeitig als Sichtschutz.
Der Caddy California zeigt sich darüber hinaus von seiner romantischen Seite: Mit einem erstmals eingebauten 1,40-Quadratmeter-großen Panorama-Glasdach über dem Fond kann man mit Blick auf den Sternenhimmel einschlafen. Tagsüber sorgt es für viel Licht im Innenraum. Das Dachfenster lässt sich wie alle anderen Fenster in dem Mikro-Campingbus verdunkeln.
Eine Küche hat dieser Minicamper auf Pkw-Basis ebenfalls an Bord – schließlich heißt er wie sein großer Transporter.Bruder nicht mehr Beach (die Version ohne Küche) sondern California. Optional kann diese Küche an der linken Laderaumwand unter dem Bett angebracht werden. Ist die Heckklappe hinten geöffnet, kann sie nach hinten ausgezogen werden.
Der Preis für das Fahrzeug startet bei 29.887 Euro. Zum Saisonstart 2021 ist der Caddy California in allen Varianten als frontgetriebener 2,0l-TDI-Diesel und 1,5l-TSI-Benziner zu haben. Wer will, ordert den Hochdachkombi zum Campen auch als Allrad-Version. Kunden können den Caddy wahlweise mit DSG-Automatik-Doppelkupplungsgetriebe oder 6-Gang-Handschaltung haben.
VW Caddy California (2021)
Länge/Höhe/Breite: 4,50/1,80/1,86 Meter Basis: VW Caddy, Vorderradantrieb, ab 55 kW/75 PS Gesamtgewicht: 2400 kg Breite der Hecköffnung: 1,23 Meter Schiebetürbreite: 70 cm Preis: ab 29.887 Euro
Die Basis: Das kann der neue VW Caddy
Zwischen 2010 und 2015 bekam der Caddy einige Facelifts. Seine technische Basis war bis dato immer noch ein Mix aus Golf V und Touran. Seine neue Version, die fünfte Generation, nutzt den modularen Querbaukasten ( MQB) wie viele Schwesternmodelle und damit die aktuelle Pkw-Plattform des Konzerns.
Zunächst gibt es eine neue Karosserie: Der neue Caddy ist mit 1,86 Metern Breite etwas mehr als einen halben Zentimeter breiter als sein Vorgänger. Außerdem ist das Fahrzeug mit 4,50 Metern fast einen Zentimeter länger als der Vorgänger. Die Haube des Caddy wird etwas flacher, genauso wie die Frontscheibe. Und mit 1,79 Metern Höhe ist er einen Hauch niedriger und knapp unter der 1,80-Meter-Grenze. Im Heck können Kunden wie gewohnt zwischen einer großen Heckklappe oder einer zweigeteilten Tür wählen. Die LED-Leuchten am Heck stehen vertikal.
Der längere Caddy Maxi wächst auf eine Fahrzeug.änge von 4,85 Meter und bringt es auf eine Laderaumlänge von 2,15 Metern. Im Gegensatz zum Standard-Caddy, der 3,3 Kubikmeter Ladevolumen mitbringt, bietet der Caddy Maxi 4,0 Kubikmeter. Insbesondere dieses Modell könnte für Camper interessant sein.
Erwachsen und modern will der neue Caddy wirken. Das neue Gesicht birgt für VW-Fans einen bereits bekannten Anblick: Da der Caddy ein Nutzfahrzeug ist, teilt er sich Scheinwerfer und Grill aus dem geplanten VW-T7-Bus.
Vielseitiger Caddy: Breite Modellpalette
Beim Alten bleibt der neue VW Caddy bei seinen Varianten, die auf verschiedene Nutzungsszenarien abgestimmt sind: "Kombi", "Caddy", "Life", "Style" und "Move". An den Flanken kann man entweder eine oder zwei Schiebetüren wählen. Spektakulär wird er mit einem Panorama-Glasdach, das laut VW das größte in diesem Segment sein soll.
Die Cargo-Version ist ein geschlossener Transporter. Der VW Caddy Cargo ist als Cargo und auch als Cargo Maxi mit langem Radstand zu haben. Als Transporter bringt es der Caddy dank neuer Verbundlenkerachse mit Tonnenfedern auf recht hohe Nutzlasten. Diese ersetzen die alte Starrachse mit Blattfedern. Auch wenn er so den Handwerkern und Lieferdiensten ein guter Freund bleiben will, bietet er sich auch immer mehr als Freizeit-, Sport- und Urlaubsbegleiter an.
Neues Bedienkonzept
Optional kann man sich den Caddy mit einem digitalen Cockpit bestellen, das zusätzlich einen 10-Zoll-großer Multimedia-Bildschirm mitbringt. Statt Tastschaltern und Drehreglern stehen künftig berührungsempfindliche Bedienelemente zur Verfügung. Diese werden mit Schiebegesten oder mit einem sanften Tipp der Fingerkuppen bedient.
Digital geht's auch beim Schaltgetriebe zu. Hier gibt's ein automatisches Direktschaltgetriebe mit einer neuen Steuerung, die für mehr Komfort sorgt und gleichzeitig vermeidet, dass sie falsch bedient wird. Legt man Fahrstufe D beim Rückwärtsrangieren ein, schaltet das Getriebe erste dann von R auf D, sobald es die Geschwindigkeit des Fahrzeug. zulässt.
Der neue Caddy ist "always on", verkündet VW. Zum mobilen Online-Dienst "We Connect" gehören das Notrufsystem eCall und ein Pannen- und Inforuf. Außerdem kann man damit Fahrzeug.tatus, Türen und Licht prüfen. Unter "We Connect Plus" ist es möglich, sich Gebiets- und Geschwindigkeitsbenachrichtigungen anzeigen zu lassen. Nützliche weitere Features sind eine Diebstahlwarnanlage, eine Online-Standheizung und ein WLAN-Hotspot. Mit dem "We Connect Fleet" können Flottenbesitzer ein digitales Fahrten- und Tankbuch führen, dank GPS-Ortung und Routenverlauf prüfen und Wartungsmanagement betreiben. Das kabellose Apple Carplay und zwei optionale USB-Anschlüsse in der USB-C-Norm sind ebenfalls an Bord.
Was bringt das MQB?
Beim Antrieb stehen dem VW Caddy 2020 durch das MQB verschiedene Motorversionen aus dem Golf-Programm zur Verfügung. Drei TDI-Motoren, ein TSI-Motor und ein TGI-Erdgasmotor stehen zur Auswahl. Die Dieselmotoren leisten zwischen 75 und 122 PS, der Benziner 116 PS. Der TGI hat 130 PS dabei. Die Dieselmotoren nutzen die Twindosing-Technik mit zweistufiger Adblue-Einspritzung. Dadurch bleibt bei den Abgaswerten der Stickoxid (NOx) weit unter der vorgeschriebenen Grenzen.
Die Vorderachse des Caddy hat eine Einzelradaufhängung, hinten bleibt die robuste Starrachse. Um die für den Transporter geforderten höheren Nutzlasten zu bewältigen, erhält der Caddy hinten eine neue Verbundlenkerachse mit Tonnenfedern, welche die alte Starrachse mit Blattfederung ablöst.
Dadurch bleibt die Hinterachse offen für weitere Antriebskonzepte, beispielsweise für einen Plug-in-Hybrid oder einen E-Motor an der Hinterachse. Im Golf-Programm beispielsweise, das ebenfalls auf dem MQB basiert, gibt es auch Hybridversionen mit 48-V-Teilbordnetz und sogar eine reine Elektroversion.
Mit dem MQB macht der Caddy auch in Sachen Assistenzsysteme einen gewaltigen Sprung nach vorn. Travel Assist ermöglicht autonomes Fahren auf Level 2. Hinzu kommen optional ein automatischer Abstandshalter (ACC) und der Anhängerrangier-Assistent, den man beispielsweise aus dem Crafter kennt, rangiert Anhänger. Ebenfalls ganz auf der Höhe der Zeit: Spurwechsel- und Auspark-Assistent, der Emergency Assist und der Notbrems-Assistent.