F1-Fahrernoten GP Österreich
Max Verstappen hätte für seine sensationelle Siegesfahrt in Spielberg eine doppelte 10 verdient gehabt. Der Holländer setzte die Serie seiner vielen guten Rennen in dieser Saison fort. Endlich wurde er einmal mit einem Sieg belohnt.
Über den Mann des Rennens gab es keinen Zweifel. Max Verstappen begeisterte den voll gepackten Red Bull-Ring mit einer Aufholjagd, wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Von Platz 7 nach dem Start auf Rang 1 im Ziel. Verstappen kämpfte Lando Norris, Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel, Valtteri Bottas und Charles Leclerc auf der Strecke nieder. Für Leclerc packte er die Boxhandschuhe aus. Es war harter Rennsport vom Feinsten. Zum Glück sahen es die Sportkommissare genauso.
Den Unfall im zweiten Freitagstraining sehen wir Max nach. Der Holländer muss mit diesem Red Hull-Honda zu jeder Sekunde am Limit fahren. Bis jetzt hat der nun zweifache Österreich-Sieger eine astreine Saison hingelegt. Alle Rennen im Ziel, keine Kollisionen, keine selbst verschuldeten Strafen mehr.
Verstappen ist zum Weltmeister gereift. Wegen der überlegenen Mercedes wird er darauf noch bis 2020 warten müssen. Ob er dann in einem Red Bull oder einem Mercedes sitzt, ist noch nicht ganz klar. Doch Red Bull ist dem Verbleib von Verstappen im Team einen guten Schritt näher gekommen. Ein Sieg bis zur Sommerpause war Pflicht. Und Platz 3 in der WM ist durchaus möglich. Auf dem liegt „Mad Max“ gerade.
Vettels Aufholjagd verdient Note 8
Charles Leclerc verlor wieder einen sicher geglaubten Sieg kurz vor dem Ziel. Dieses Mal im Zweikampf. Er hätte von den Sportkommissaren gerne eine andere Entscheidung bekommen, doch im Rückblick wird er irgendwann einmal zugeben müssen, dass er Verstappen zu seinem Überholmanöver quasi eingeladen hat. Die innere Spur stand sperrangelweit offen. Hätte er entschlossener eingelenkt, hätte er den Red Bull weiter nach innen drängen können. Auch auf die Gefahr eines Radkontakts, der später ohnehin stattfand. Wir geben dem Trainingsschnellsten deshalb die Note 9.
Sebastian Vettel war wie in Bahrain und Paul Ricard langsamer als sein Teamkollege. Er hätte sein Auto möglicherweise in die erste Startreihe fahren können, wäre nicht Druckluft im pneumatischen Ventilsystem entwichen. Von Startplatz 9 inszenierte Vettel die zweite große Aufholjagd des Rennens. Mit einer Reihe guter Überholmanöver verdiente er sich die Note 8. Noch besser aber war Carlos Sainz, der von ganz hinten mit alternativer Taktik auf den 8. Platz fuhr. Das wird mit der Note 9 belohnt. Die 10 war an diesem Wochenende nur für Verstappen reserviert.