Note 10 für die Hauptdarsteller

Lewis Hamilton und Max Verstappen sind die Hauptdarsteller dieser WM. Schnell und fehlerlos, mit hoher Rennintelligenz ausgestattet. Wochenende für Wochenende holen sie das Maximum aus ihrem Paket. Deshalb räumen die beiden WM-Kontrahenten auch wieder die Bestnote ab.
Wenn es in dieser Weltmeisterschaft je zu einem Duell kommen sollte, dann eher zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen als zwischen Hamilton und Valtteri Bottas. Der Weltmeister fährt im Moment auf einem Niveau, das für Bottas eine Stufe zu hoch ist. Da mögen auf eine Runde in der Qualifikation nur 59 Tausendstel zwischen den Mercedes-Piloten liegen, im Rennen ist es eine Welt. Natürlich hat der Spitzenreiter ein komfortableres Rennen. Bottas kann bei acht Meter Rückstand auch den Start verlieren. Er darf aber nicht hinter Max Verstappen und Lance Stroll fallen, wenn er seinen Teamkollegen herausfordern will.
Der Fehler von Bottas auf den ersten 615 Metern war für Hamilton ein Geschenk. Jetzt konnte er schalten und walten, wie er wollte. Zu keiner Sekunde war sein Sieg in Gefahr. Er merkte schnell, dass der Red Bull an diesem Tag kein Auto war, mit dem man gewinnen konnte. Hamilton war schnell, wenn er schnell sein musste und diktierte am Ende seinem Renningenieur auch noch, welchen Reifentyp er im letzten Stint fahren wollte. Es war eine perfekte Fahrt von A bis Z. So heftet sich der Titelverteidiger die nächste 10 an sein Revers.
Verstappen besser als sein Auto
Das gleiche lässt sich über Max Verstappen sagen. Der Unterschied zu Hamilton war das Auto. Verstappen holte aus dem Red Bull mehr als eigentlich rauszuholen ist. Unter normalen Umständen wird er Dritter. Doch da zeigte Mad Max wieder mal seinen Killerinstinkt. Der Start bietet ihm die Chance an Bottas vorbeizugehen, und er geht vorbei. Als Bottas endlich den Racing Point von Lance Stroll geknackt hatte, hielt Verstappen den zweiten Mercedes geschickt auf Abstand. Jeder schnellen Runde von Bottas ließ er eine eigene folgen. Das brach bei seinem Verfolger die Moral.
Sebastian Vettel hat sich wieder etwas erholt. Es war noch kein 1A-Wochenende, aber schon eine deutliche Steigerung zu Silverstone. In der Qualifikation fehlten zwei Tausendstel zum Aufstieg ins Q3. Das fällt in die Kategorie Pech. Das 0,215 Sekunden Delta zu Charles Leclerc ist noch zu viel. Vettels Rennen war zweigeteilt. Auf den Medium-Reifen kam er nicht in Schwung. Dafür war er auf den Soft-Gummis wieder ganz der alte. Mit Routine hielt er auf 36 Runden alten Reifen fünf Verfolger mit wesentlich frischeren Sohlen in Schach. Unter dem Strich ist das Note 7 für den Ex-Weltmeister.
Fahrer-Noten GP Spanien
Hier sind die Fahrer-Noten zum GP Spanien im Kurzüberblick. Die detaillierten Einzelkritiken zu allen 20 Piloten finden Sie in der Galerie.
- Lewis Hamilton: 10/10
- Max Verstappen: 10/10
- Valtteri Bottas: 6/10
- Lance Stroll: 8/10
- Sergio Perez: 9/10
- Carlos Sainz: 8/10
- Sebastian Vettel: 7/10
- Alexander Albon: 5/10
- Pierre Gasly: 7/10
- Lando Norris: 7/10
- Daniel Ricciardo: 7/10
- Daniil Kvyat: 6/10
- Esteban Ocon: 6/10
- Kimi Räikkönen: 8/10
- Kevin Magnussen: 7/10
- Antonio Giovinazzi: 6/10
- George Russell: 6/10
- Nicholas Latifi: 5/10
- Romain Grosjean: 6/10
- Charles Leclerc: 8/10