GP Australien 2016 (Qualifying)
Lewis Hamilton hat sich im ersten K.O.-Qualifying der Formel 1-Geschichte die Pole Position gesichert. Der Weltmeister schlug Teamkollege Nico Rosberg um dreieinhalb Zehntel.
Die Spannung der Fans war große vor dem ersten K.O.-Qualifying der F1-Geschichte. Am Ende sah es in der Tabelle wieder ähnlich aus wie im Vorjahr. Lewis Hamilton sicherte sich in 1:23.837 Minuten die Pole Position - Nummer 50 in der Karriere des Engländers. Nico Rosberg blieb 0,360 Sekunden dahinter nur der zweite Platz in der ersten Reihe.
"Ich muss den Hut vor dem Team ziehen. Das lief heute alles ohne Probleme. Das Auto war super. Es lief wie geplant. Alles war in einem Fluss. Das war ein unglaubliches Gefühl am Ende", strahlte Hamilton anschließend. Teamkollege Nico Rosberg war weniger begeistert: "Meine letzte Runde im Q3 war gut. Aber Lewis hat heute einfach einen besseren Job abgeliefert. Ich muss ihm gratulieren. Ich war einfach nicht schnell genug. Natürlich bin ich nicht zufrieden mit Platz 2. Aber morgen im Rennen rechne ich mir mit den neuen Funk-Regeln etwas größere Chancen gegen Lewis aus."
Wenig Action im dritten Qualifying-Abschnitt
Mercedes war das einzige Team, das ohne Probleme durch die ersten beiden Abschnitte kam und sich genügend Reifen gespart hatte, um im Q3 noch 2 schnelle Runs zu starten. Als die Uhr noch 8 Minuten zeigte, hatte die Konkurrenz ihr Pulver schon verfeuert. Als dann auch die Mercedes zum zweiten Mal über die Linie gingen, stand die Startreihenfolge fest. Die letzten 4 Minuten tickte die Uhr ohne Action auf der Strecke runter. Auf einen Last-Minute-Showdown wie früher mussten die Fans verzichten.
Ferrari konnte Mercedes auch mit dem neuen Quali-Modus nicht herausfordern. Mehr als 8 Zehntel fehlten Sebastian Vettel auf die Spitze. Der Deutsche konnte aber wie erwähnt nur einen Anlauf im Q3 starten. Der Heppenheimer besetzt die zweite Startreihe zusammen mit Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen, der mehr als eine Sekunde hinter Hamilton blieb.
"Ich bin nicht wirklich enttäuscht", analysierte Vettel anschließend nüchtern. "Ich habe schon immer gesagt, dass wir nicht als Favoriten in die Saison gehen. Ich hoffe aber, dass wir morgen etwas näher dran sind. Ich war mit meiner Runde im Q3 zufrieden. Danach haben wir uns dazu entschieden, Reifen für das Rennen zu sparen. Das Team steht in der zweiten Reihe. Das ist eine gute Leistung. Der dritte Platz war das Optimum. Es war am Ende nur etwas komisch nicht zu fahren, als die Strecke immer besser wurde. Wir haben sicher einen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn man den auf dem Zeitenmonitor noch nicht sieht."
Toro Rosso stark, Force India mit Reifen-Joker
Hinter den beiden silbernen und roten Autos startet Max Verstappen als erster Verfolger auf Rang 5. Der Niederländer teilt sich Startreihe 3 mit Felipe Massa im Williams. Dahinter kommt schon der nächste Toro Rosso von Carlos Sainz. Lokalmatador Daniel Ricciardo im Red Bull fährt von Rang 9 los.
Sergio Perez und Nico Hülkenberg scheiterten als letzte Piloten im zweiten Abschnitt und starten deshalb aus der fünften Reihe. Die Plätze 9 und 10 haben dieses Jahr aber einen großen Vorteil: Während die Top-8-Fahrer auf den gebrauchten Supersofts losfahren müssen, können die Force India Fahrer auf den deutlich länger haltbaren Softs oder Mediums starten - und zwar auf frischen Gummis.
Wehrlein als Erster raus
Pascal Wehrlein schrieb auf unfreiwillige Art Geschichte: Der Manor-Rookie war der erste Pilot, der im neuen Qualifying-Modus eliminiert wurde. Der Worndorfer hätte am Sonntag eigentlich auf dem letzten Platz losfahren müssen. Doch weil sein Teamkollege Rio Haryanto nach einer Kollision mit Romain Grosjean im dritten Training eine Startplatz-Strafe (3 Plätze) kassierte, rutscht Wehrlein noch eine Position nach vorne.
"Es ging ziemlich schnell alles. Ich wollte eigentlich 2 schnelle Runden fahren, hatte dann aber nur eine. In der zweiten bin ich bereits in der zweiten Kurve auf langsame Autos aufgelaufen, so dass ich nochmal in die Box musste", erklärte der Youngster. "Morgen will ich auf jeden Fall versuchen ein paar Plätze gut zu machen."