Letzter Test in Bahrain
Eigentlich hatten sich die Teamchefs darauf verständigt, den K.O.-Modus im Qualifying abzuschaffen. Doch in Bahrain bekommt das neue Format auf Wunsch von Bernie Ecclestone eine zweite Chance.
Die Formel 1 ist immer wieder für eine Überraschung gut. Am Rennsonntag von Melbourne war das neue Quali-Format bereits beerdigt. Alle Teams hatten sich auf die Rückkehr zum alten Format verständigt. Am Mittwoch (23.3.2016) äußerten die Piloten dann in einem offenen Brief harsche Kritik an der Art, wie die Königsklasse geführt wird. Und als wollten die F1-Bosse zeigen, dass diese Kritik gerechtfertigt ist, wurde einen Tag später entschieden, dem K.O.-Qualifying noch eine zweite Chance zu geben.
Sinneswandel in 3 Tagen
In einem elektronischen Voting hatte die F1-Kommission offiziell über die Abschaffung des K.O.-Modus abgestimmt. Doch plötzlich waren nicht mehr alle Beteiligten davon überzeugt, dass die Rückkehr zum alten System der richtige Schritt sei. Bernie Ecclestone hatte schon vorher Bedenken geäußert. Er wolle das neue System gerne noch einmal in Bahrain ausprobieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Das Problem bei der Abstimmung: Als Auswahlmöglichkeiten standen nur eine Weiterführung des K.O.-Formats wie beim Saisonauftakt in Melbourne oder eine komplette Rückkehr zum alten Modus zur Wahl. Einige Parteien, wie zum Beispiel Pirelli oder auch die Mercedes-Kundenteams Force India und Williams hätten aber gerne nur das Q3 auf den alten Modus umgestellt. Diese Teil-Rückkehr stand aber aus Zeitmangel gar nicht zur Debatte. Ganz oder gar nicht lautete die Devise.
K.O.-Qualifying sorgt für Reifen-Action
Hintergrund des Streits war die Erkenntnis, dass das Qualifying selbst zwar bei den Fans schlecht ankam, die daraus resultierenden Reifen-Strategien im Rennen aber durchaus für Spannung gesorgt haben. Kritiker befürchten, dass Mercedes bei einer kompletten Rückkehr zum alten System mit härteren Reifen durch das Q2 kommen könnte und auf den haltbaren Gummis dann auch starten darf. Das wäre ein Spannungskiller.
Den normalen Fans ist dieses Hickhack natürlich nur schwer zu vermitteln. Nach außen bleibt vor allem das Bild hängen, dass die Formel 1-Verantwortlichen handlungsunfähig sind. Man kann nur hoffen, dass die Zuschauer ein weiteres zu erwartendes Qualifying-Fiasko in Bahrain tolerieren werden und danach endlich eine Entscheidung getroffen wird - in welche Richtung auch immer.