Mercedes mit S-Schacht

Mercedes hat am letzten Testtag von Barcelona endlich die sagenumwobene neue Nase ans Auto geschraubt. Wir haben die Bilder und verraten Ihnen, was an der Frontpartie so ungewöhnlich ist.
Lange war die neue Mercedes-Nase angekündigt worden. Teamchef Toto Wolff hatte bereits am Montag angedeutet, dass man eine "innovative" Frontpartie in der Pipeline habe und er selbst beim ersten Blick auf das neue Bauteil "überrascht" gewesen sei. Umso gespannter waren die Beobachter auf die Einführung des Technik-Updates.
Eigentlich hatte Mercedes geplant, den Silberpfeil schon am Mittwoch umzubauen. Aber dann entschieden sich die Ingenieure doch dazu, den Testplan umzuschreiben und das Debüt der neuen Technik auf das Testfinale am Donnerstag (25.2.2016) zu verschieben. Natürlich hatten sich bei der ersten Ausfahrt von Lewis Hamilton entsprechend viele Fotografen vor der Mercedes-Box positioniert. Auch auto motor und sport machte sich vor Ort selbst ein Blick von der Nase.
Mercedes S-Schacht mit ungewöhnlichem Luftschlitz
Die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Allerdings wusste zunächst keiner genau, wo man zuerst hinschauen sollte. Von vorne sah die Front fast aus wie die alte. Die neue Nase ist etwas schlanker. Die Befestigungen des Frontflügel stehen etwas enger zusammen. Der wirklich interessante Teil war aber hinter der Spitze im dunklen Teil versteckt.
Mercedes hatte unter der Nase einen großen Schlitz eingezogen, der an ein Haifischmaul erinnert. "Wir nennen sie Bruce", twitterte das Silberpfeil-Team scherzhaft - in Anlehnung an den Hai aus dem Kinofilm "Findet Nemo". "Das sieht doch geil aus, oder", kommentierte Nico Rosberg die Modifikation.
Das Technik-Update sollte aber natürlich nicht nur cool aussehen, sondern auch Performance bringen. Hinter dem ungewöhnlich breiten Schlitz verbirgt sich der Eingang zu einem sogenannten S-Schacht. Die Luft wird dabei unten eingefangen und dann durch die Nase in einem (s-förmigen) Kanal nach oben geführt. Auf der Oberseite der Frontpartie wird sie direkt hinter der Vorderachse wieder ausgeleitet. Das soll den Umströmung des Cockpits verbessern. Der Luftstrom wird künstlich beschleunigt, liegt enger an der Oberfläche an und verwirbelt nicht so schnell.
Mercedes-Technikabteilung liefert neue Ideen
Neben dem S-Schacht wurden auch die Leitbleche unter der Nase verändert. Sie weisen nun an der Unterseite ungewöhnliche Zacken auf. Dazu gab es einen neuen Frontflügel. Mercedes beweist damit wieder einmal, dass man sich nicht auf den Erfolgen ausruht, sondern weiter mit neuen Ideen kommt. Erst am Dienstag war der Silberpfeil mit radikal modifizierten Bargeboards ausgerüstet worden, die man in dieser Form auch noch nirgends gesehen hatte.
In unserer Galerie zeigen wir Ihnen die ersten Detail-Bilder der umgestalteten Mercedes-Frontpartie.