Mit 680-Hybrid-PS auf die Langstrecke
Peugeot kehrt 2022 zum Langstreckenklassiker in LeMans zurück. Jetzt geben die Franzosen erste Einblicke in den Hybridantriebstrang für ihr Comeback.
2022 will Peugeot in der Klasse Le Mans Hypercar (LMH) erneut zum Langstreckenklassiker antreten. Gefahren werden soll mit einem Hybridantriebsstrang, zu dem die Franzosen jetzt erste Details präsentieren.
Leistungslimit bei 680 PS
Herzstück des neuen Antriebs ist ein 2,6 Liter großer 90-Grad-V6, der von zwei Turboladern zwangsbeatmet wird und sein Antriebsmoment über ein automatisiertes sequenzielles Siebengang-Getriebe an die Hinterräder abgibt. Der 165 Kilogramm schwere V6 sitzt direkt hinter dem Fahrer und quasi mittig im Auto. Dort generiert er bis zu 680 PS. Der Sechszylinder wird von Peugeot Sport entwickelt. Die Ingenieure greifen dabei auf die Erfahrungen zurück, die sie bereits mit den V12- und V8-Motoren des vorherigen 908 Le Mans-Rennwagens sowie den Citroën-Vierzylindermotoren aus der Rallye-Weltmeisterschaft gemacht haben. An der Vorderachse sitzt ein Elektromotor, der auch als Generator fungiert. Die MGU getaufte Einheit steuert 200 kW (272 PS) zur Antriebspower bei, die ausschließlich auf die Vorderräder fließen. Als Pufferbatterie dient ein zwischen Fahrer und Verbrenner in einem Karbongehäuse platzierter 900-Volt-Akku mit hoher Dichte.
Komplexe Systemsteuerung
Weil das Reglement die Systemleistung auf 680 PS limitiert, kommt es auf eine intelligente Regelung beider Antriebskomponenten an. Unter einer Geschwindigkeit von 120 km/h darf kein elektrischer Antrieb erfolgen, bei Vollast darf der Verbrenner maximal 408 PS abgeben. Die MGU dient aber auch als Generator und damit auch als Bremse. Fungiert der E-Motor als Antrieb, wird aus dem Peugeot plötzlich ein Allradler. Ins Rennen gehen die Hybridautos mit vorgeladener Batterie. Während des Rennens darf der Verbrenner maximal mit zusätzlich freigegebenen 20 PS zur Ladung der Batterie beitragen. Das Geheimnis des Erfolgs auf der Langstrecke liegt damit in einem optimalen Zusammenspiel aller Abstimmungen.
Auf den Prüfständen soll das neue Antriebssystem in der ersten Jahreshälfte 2021 ausgiebig getestet werden. Auf die Rennstrecke geht es dann Ende 2021.