Ecclestone lässt Tortenbäcker antanzen
Was sonst noch so am Rennwochenende in Mexiko passiert ist, erfahren Sie in unserer Rubrik Radio Fahrerlager. Hier haben wir die kleinen Geschichten aus der Formel 1-Gerüchteküche gesammelt. Dieses Mal mit Sergio Perez, Bernie Ecclestone, Juan-Pablo Montoya, Lewis Hamilton und vielen mehr ...
Mercedes-Mitarbeiter überfallen
Ein Mercedes-Mitarbeiter wurde auf der Fahrt vom Flughafen ins Hotel auf der Straße im Stau überfallen und unter vorgehaltener Pistole zur Herausgabe seiner Uhr, seines Laptops und seiner Brieftasche gezwungen. Offenbar wurde der Mann von dem Chauffeur in eine Falle gelockt. Mercedes verstärkte daraufhin die Sicherheitsvorschriften. Polizei-Eskorten für die Teammitglieder, Bodyguards für die Fahrer. Rund um die Rennstrecke patrouillieren 4.960 Mitarbeiter.
Erst Venus, dann Serena
Lewis Hamilton bringt abwechselnd Tennis-Stars an die Strecke. Letzte Woche in Austin Venus Williams, jetzt in Mexiko ihre Schwester Serena. Der Weltmeister hatte die Zeit zwischen den Rennen ganz brav bei Freunden in Tennessee verbracht.
Nasr bei Sauber benachteiligt?
Felipe Nasr will nicht verstehen, dass er in den letzten Rennen so weit hinter Marcus Ericsson zurückgefallen ist. In Mexiko fehlten 6 Zehntel auf Marcus Ericsson. „So viel langsamer bin ich nicht.“ Seine brasilianische Entourage vermutet, dass Sauber Nasr absichtlich schlecht aussehen lässt, damit andere Teams das Interesse an ihm verlieren. Das Team bezeichnet diese Vorwürfe als „ Blödsinn“. Nasr setze sich selbst zu stark unter Druck und überfahre das Auto. Und Ericsson gewinnt mit jedem Trainingssieg mehr Selbstvertrauen.
Ecclestone lässt Tortenbäcker antanzen
Bernie Ecclestone feierte seinen 86. Geburtstag ohne Trommelwirbel. Bei Red Bull gab es eine Torte für den Jubilar. Bernie hat sie so gut geschmeckt, dass er den Bäcker rufen ließ. Der wurde von Toro Rosso eilig herbeigebracht. Zu Ehren von Ecclestone wurde übrigens der FOM-Pavillon umgetauft. Über dem Eingang stand nicht mehr „FOM“ (Formula One Management) sondern „ Mr.E“.
Hamilton killt Vogel
Lewis Hamilton überfuhr im zweiten Training einen Vogel. Der Engländer war in der ersten Kurve von der Strecke abgekommen und durch die Wiese gerodelt. Sebastian Vettel erinnerte Hamilton an eine Szene vom GP Kanada, als er sich verbremst hatte, und einige Möwen dafür verantwortlich machte. Damals hatte er gesagt: „Ich bremse für Tiere. Bei Lewis bin ich mir nicht so sicher.“ Der Vogel wurde natürlich unabsichtlich zum Opfer. Bei seiner Irrfahrt durch die Wiese konnte Hamilton nicht mehr ausweichen.
Alonso lässt keine Hühner am Leben
Martin Brundle zog angesichts der starken letzten Runden von Fernando Alonso in Austin einen originellen Vergleich: „Alonso ist für mich wie ein Fuchs in einem Hühnerstall. Und du kannst sicher sein, dass er keines der Hühner am Leben lässt.“
Hülkenberg hofft auf Infiniti-Dienstwagen
Nico Hülkenberg hat sich noch keine Gedanken gemacht, wie sein neuer Dienstwagen aussehen wird. Als Renault-Werkspilot hat er freie Auswahl. „Ich habe mir die Palette noch gar nicht genau angesehen. Aber vielleicht bekomme ich ja einen Infiniti. Die gehören ja auch zu Renault.“
Montoya grübelt über Indy Car-Zukunft
Im Fahrerlager gesehen: Der frühere Indy Car-Star Adrian Fernandez und Juan Pablo Montoya, der im nächsten Jahr sein Penske-Cockpit in der Indy Car-Serie verlieren wird. Der Kolumbianer kämpft gerade mit sich, ob er noch eine ganze Saison dranhängen soll oder für Penske nur beim Indy 500 antritt. „Die beste Chance in Indy anzutreten wäre das Angebot von Penske anzunehmen.“ Im nächsten Jahr wird Montoya viel in Europa sein. „ Mein Sohn beginnt dort in der Junior-Kartserie.“ In Mexiko war der siebenfache GP-Sieger für den südamerikanischen TV-Kanal Fox als Experte im Einsatz.
Force India bringt Chicharito Glück
Auf dem Force India von Sergio Perez war in der Nase des Autos vor der Qualifikation ein Plüsch-Löwe aufgesteckt. Das Wappen von Bayer Leverkusen. Damit wünschte Perez dem Bayer-Star und Landsmann Chicharito viel Glück. Es half. Leverkusen gewann in Wolfsburg 2:1. Perez hatte beim Heimspiel weniger Glück. Er verlor das Duell gegen Nico Hülkenberg.
Perez erzählt vom Tod
Es war die kurioseste Frage bei einer FIA-Pressekonferenz seit langer Zeit. Der mexikanische Reporter Enrique Gutierrez wollte von Sergio Perez wissen: „Wie denkst du über den Tod?“ Perez stutzte zuerst, antwortete dann aber brav: „Nette Frage. Es ist ein Punkt in deinem Leben, an den du am liebsten nie ankommen würdest, aber leider irgendwann ankommen musst.“ Dann erklärte er dem Publikum, warum die Frage gar nicht so abwegig war. „Wir feiern hier in Mexiko am Sonntag das Fest der Toten. Da wird viel über den Tod geredet.“
Sainz mag kein Chili
Der Spitzname von Carlos Sainz ist „Chili“. Das hat aber nichts mit dem spanischen Gewürz zu tun, erklärt der Toro Rosso-Pilot. „ Ich mag Chili gar nicht. Den Namen haben mir meine Freunde verpasst. Sie haben Carlos in Charly umgetauft. Und irgendwann wurde dann Chili daraus.“
Force India-Piloten viel beschäftigt
Nico Hülkenberg und Sergio Perez flogen schon am Montag nach Mexiko-City. Wegen der vielen mexikanischen Sponsoren bei Force India hatten sie volles Programm. Hülkenberg: „Wir mussten Dienstagnachmittag, Dienstagabend, 4 Stunden am Mittwoch, Donnerstagfrüh, Freitag und Samstagabend zu PR-Terminen. Nur den Donnerstagabend hatte ich frei.“
Gutierrez vor dem Aus bei HaasF1
HaasF1 ist frei in seiner Fahrerwahl. Ferrari besteht nicht mehr darauf, dass Esteban Gutierrez das Cockpit neben Romain Grosjean besetzt. Deshalb sucht der Mexikaner verzweifelt nach Alternativen. Auf seine Pläne für 2017 angesprochen, gab der frühere Sauber-Pilot zum Besten: „Gene Haas will noch ein paar Rennen warten, bis er eine Entscheidung trifft. Zum Glück habe ich andere Optionen, die ich ernsthaft in Betracht ziehe. Ich denke, dass wir uns bald entscheiden müssen, weil wir nicht riskieren können, noch ein paar Rennen zu warten und dann zwischen die Stühle zu fallen.“ Von welchen Optionen spricht der Mexikaner? Force India? Manor? Eine Rückkehr zu Sauber?
Audi reduziert Sauber-Windkanal-Programm
Sauber nimmt den Rückzug von Audi aus der WEC gelassen hin. Audi ist bei Sauber exklusiver Kunde im Windkanal. Doch das Le Mans-Programm fällt 2017 weg. Audi wird mit der DTM und dem Formel E-Projekt weiter im Windkanal in Hinwil bleiben. Sauber darf jetzt aber auch mit anderen Kunden abschließen, um die Le Mans-Vakanz zu schließen.
Ericsson deutet Wechsel an
Marcus Ericsson redet immer noch von Alternativen für 2017: „ Alle Fahrer, die noch keinen Vertrag haben, würden gerne bei Force India fahren. Es ist das vierbeste Auto im Feld. Aber auch Sauber ist eine gute Option für mich. Mein Management prüft alle Möglichkeiten, die auf dem Tisch liegen und wird sich früher oder später entscheiden.“ Die Wahrheit. Für Ericssons Gönner sind das Projekt Ericsson und das Projekt Sauber zwei getrennte Dinge. Würde der Schwede bei Force India ein Cockpit finden, würde man ihn ziehen lassen, ohne dabei den Wiederaufbau von Sauber zu stoppen. Die Chance, dass Ericsson woanders ein Cockpit findet, sind jedoch verschwindend gering.
Hamilton in Rosberg-Box
Kuriose Boxenverteilung in Mexiko. Lewis Hamiltons Auto steht in der Garage mit der Nummer 6. Die Startnummer seines Teamkollegen Nico Rosberg. Über der Garage von Max Verstappen steht die „13“. War das der Grund für das Unglück in den Schlussrunden?
Fluggemeinschaft nach Mexiko
Vier Fahrer bildeten wieder eine Fluggemeinschaft von Texas nach Mexiko. Romain Grosjean hatte für sich, Daniel Ricciardo, Max Verstappen und Nico Rosberg einen Privatjet für die die 1.200 Kilometer lange Reise gechartert.
Ron Dennis dementiert vergeblich
Es ist ein offenes Geheimnis, dass McLaren-Chef Ron Dennis Ende des Jahres von seinen Partnern Mansour Ojjeh und der Bahrain Mumtalakat in die Wüste geschickt wird. Dennis dementiert trotzdem heftig. Ein englischen TV-Sender sagte er kürzlich: „Den Zeitpunkt meines Rücktritts bestimme ich.“ Als Nachfolger wird Zak Brown gehandelt, der auch schon mal als neuer Bernie Ecclestone die Runde machte.