Dicke Luft beim Nachtrennen

Fans und Fahrer erwartet dieses Jahr in Singapur eine unangenehme Überraschung. Über der Stadt hängt eine graue Smog-Wolke. Die Luftqualität wird als ungesund eingestuft. Zahlreiche Sport-Events wurden in den vergangenen Tagen bereits abgesagt.
Im Fernsehen wird der Flutlicht-Grand Prix von Singapur aussehen wie immer. Doch die Piloten bekommen auf ihrer zweistündigen Stadtrundfahrt am Sonntagabend schnell zu spüren, dass dieses Jahr etwas anders ist. Eine Smogwolke sorgt für dicke Luft in der Metropole. Das ohnehin schon anstrengende Nachtrennen wird damit noch ein Stückchen strapaziöser.
Rauchwolken ziehen von Indonesien nach Singapur
Grund für den Smog-Alarm sind absichtlich gelegte Rodungsbrände im nahegelegenen Indonesien. Der Wind fegt den Rauch über das Meer in die Glitzermetropole. Blauer Himmel oder Sonne waren hier schon seit Tagen nicht mehr zu sehen. Experten stufen die Luftqualität als ungesund ein.
Auf der Schadstoff-Skala wurden am Montag Werte zwischen 118 und 144 gemessen. Der ungesunde Bereich geht von 101 bis 200. Ab 200 wird es "sehr ungesund". Ab 300 sind direkte Erkrankungen zu befürchten. Die schlechte Luftqualität soll die gesamte Rennwochenende über anhalten.
Formel 1 nicht von Absage bedroht
In den vergangenen Tagen wurden bereits einige lokale Sportereignisse abgesagt. Das Formel 1-Rennen soll aber wie geplant durchgezogen werden, heißt es. Nur wenn die Sicht, die Gesundheit oder die Logistik des Rennens gefährdet sei, könnte die Dunstglocke zu einem Problem werden, erklärte ein Sprecher der Veranstaltung gegenüber der BBC.
Auch in Indien oder China hat die Formel 1 immer wieder mit Smog zu kämpfen. So schlimm wie in Singapur war es aber offenbar noch nie. Viele Bürger des Stadtstaats trauen sich nur noch mit Atemschutz auf die Straße. In Taxis liegen stets feuchte Handtücher bereit. Die Fahrer sind angewiesen auch am Tag das Licht einzuschalten.