Hamilton-Vertrag nach Quarantäne

Toto Wolff hat im Interview mit dem österreichischen TV-Sender ORF verraten, dass er kürzlich positiv auf Corona getestet wurde. Auch zur bevorstehenden Vertragsverlängerung mit Lewis Hamilton äußerte sich der Mercedes-Teamchef.
Die Formel 1 hält aktuell noch Winterruhe. Doch für Toto Wolff waren die letzten Wochen alles andere als entspannt. Der Wiener wollte eigentlich zum Start des neuen Jahres ein paar freie Tage mit der Familie in Kitzbühel verbringen. Doch aus dem geplanten Urlaub wurde nichts. Wolff steckte sich mit dem Corona-Virus an.
"Aus heiterem Himmel wurde ich positiv getestet", verriet der 49-Jährige nun im ORF-Interview bei "Sport am Sonntag". Statt Spaß in den Bergen gab es zehn Tage Isolation in der heimischen Wohnung. "Zum Glück gab es keine Symptome", berichtet Wolff. "Nun haben wir die Quarantäne hinter uns und können uns wieder ganz auf die Formel 1 konzentrieren."
Die größte Baustelle, die der Weltmeister-Teamchef noch vor der Brust hat, ist die anstehende Vertragsverlängerung mit Lewis Hamilton. Was eigentlich nur Formsache sein sollte, zieht sich nun schon deutlich länger hin als gedacht. Die Fans des kürzlich von der Queen zum Ritter geschlagenen Superstars werden bereits unruhig. Doch von einem unterschriftsreifen Vertrag sind beide Parteien noch ein gutes Stück entfernt.
Hamilton und Mercedes nähern sich an
Große Differenzen halten den Deal angeblich nicht auf, beschwichtigt der Teamchef, der seine Anteile am Team gerade erst auf 33 Prozent aufgestockt hat: "Es geht um Details. Die Anwälte sind heftig am Arbeiten. Spätestens vor Bahrain müssen wir dann einmal irgendwann etwas unterschreiben."
Mit Corona haben die Verzögerungen übrigens nichts zu tun. "Wir machen es den Anwälten nicht gerade einfach. Wir argumentieren über Zoom und werfen ihnen dann neue Bälle zu. So läuft das nun mal mit Verhandlungen. Man kommt aus verschiedenen Ecken und nähert sich einander an."
Während Hamilton keinen Plan B in der Hinterhand hat, könnte Mercedes im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen immer noch auf Junior-Pilot George Russell zurückgreifen. Dieses Szenario sei laut Wolff aber in den Vertragsgesprächen nicht thematisiert worden.
"Wir haben die Karte Russell nie ausgespielt. Bei unserer langjährigen Partnerschaft geht es nicht darum, dass man irgendwelche Drohgebärden an den Tag legt. Russell hat damals seine Arbeit hervorragend gemacht, und ich bin überzeugt davon, dass er eines Tages in einem Top-Auto sitzen wird."
Statt Druck auszuüben, versucht es Wolff in den Gesprächen lieber mit Harmonie – und mit Witzeleien: "Ich habe ihm schon damit gedroht, dass ich mich ins Auto setze." Durch die Verschiebung des Starts der Wintertestfahrten um zehn Tage nach hinten ist der Zeitdruck nun immerhin nicht mehr ganz so groß. Die Fans müssen sich aber wohl noch etwas in Geduld üben.