Der Ausverkauf geht weiter
Drift-Legende Ken Block verkauft einen weiteren Ford aus seiner Garage und wieder ist es ein Unikat: Der 1977er F-150 Hoonitruck mit fast 1.000 PS.
Skate- und Snowboarder, Schuh- und Klamottenfabrikant, Motorsportler, Medienunternehmer, Reifenschredderer und Vermarktungsextremist: Die Talente, die Ken Block in einer Person vereint, sind in dieser Kombination einzigartig auf der Welt. Um den 53-Jährigen aus Kalifornien entstand im Laufe der Zeit ein Hype, der groß genug ist, um mit all seinen Online-Videos Abrufzahlen im mittleren zweistelligen Millionenbereich zu generieren.
Die Ford-Kollektion muss weichen
Der Erfolg basiert auf mehreren Säulen: Extreme Fahrkünste treffen auf coole Locations und heftige Autos, und das alles wird von sehr talentierten Videokünstlern in Szene gesetzt und von einer enorm großen Marketingmaschinerie bekanntgemacht. Bei zehn offiziellen Gymkhana-Videos hielten Auto- und Ken-Block-Fans bereits den Atem an, flankiert von unzähligen Spin-Off-Filmchen, in denen mindestens ebenso viel Reifengummi verraucht wurde.
Aktuell beschäftigt sich Ken Block wieder verstärkt um seine Rallye-Karriere. Seit die Partnerschaft mit Ford vor Kurzem beendet wurde, geht er bei den Wertungsläufen der American Rally Association wieder mit einem Subaru WRX STi an den Start. Mehr noch: Seit Anfang 2021 verkauft Block nach und nach die umgebauten Ford-Modelle in seiner Garage. Genau dieses Schicksal ereilt nun auch den Hoonitruck. Ein Drift-Pickup auf Basis eines Ford F-150 von 1977 – und der hat es in sich.
3,5-Liter-Ecoboost-V6 mit 927 PS
Natürlich ist die Karosserie des betagten F-150 nur noch eine Hülle. Technisch ist alles an Bord, was die Herzen der Tuner und Drifter höherschlagen lässt. Beispiel Motor: Den Hoonitruck treibt natürlich keines der damaligen Reihensechszylinder- oder V8-Triebwerke an, sondern der 3,5-Liter-Ecoboost-V6 aus dem aktuellen Ford-Programm. Selbstverständlich bleibt der Turbobenziner nicht naturbelassen, sondern wird einer allumfassenden Fitnesskur unterzogen. Die entsprechenden Komponenten dafür stammen aus den Regalen von Ford Performance und Roush Yates. Sie pushen den Sechszylinder von 370 PS und maximal 475 Newtonmeter (die Werte des mit dem Motor ausgerüsteten Ford Explorer) auf 927 PS bei 7.400 Umdrehungen und ein Drehmoment-Limit von 952 Nm bei 6.450/min.
Den undankbaren Job der Kraftübertragung übernimmt ein Sechsganggetriebe von Sadev, die Power wird von allen vier Rädern auf den Untergrund übertragen. Das optische Erscheinungsbild haben Ken Block und seine Hoonigan-Leute selbst entworfen. Für den Rest – also Chassis-Design, Karosseriearbeiten und die sonstige Technik – zeichnet Detroit Speed Engineering verantwortlich, eine Firma, die verwirrenderweise in Mooresville, North Carolina ansässig ist. Die 20-Zoll-Felgen namens Turbomac HD stammen von Fifteen52, die Reifen von Ken Blocks Sponsor Toyo.
Nicht ganz billig
Der Meister selbst schien seinerzeit recht glücklich zu sein mit seinem neuen Dienstwagen. "Wir haben mehr als zwei Jahre an diesem Projekt gearbeitet", sagt Ken Block. "Ich bin mehr als zufrieden damit, was daraus geworden ist. Es ist einfach das krasseste Fahrzeug, das ich seit langer Zeit gesehen habe. Es ist schlicht einzigartig und sieht im Kamerabild unfassbar wild aus."
Sie sind der selben Meinung? Wunderbar, denn Sie können jetzt zuschlagen und sich dieses Unikat in die eigene Garage stellen. Dafür braucht es allerdings tiefe Taschen, in die es beherzt zu greifen gilt. 1,1 Millionen Dollar (rund 921.000 Euro) soll der spektakuläre Pick-up kosten.