Auto-Ersatzteile

Autobauer müssen freien Werkstätten vorerst keinen uneingeschränkten Zugriff auf Ersatzteil-Datenbanken geben. Damit wird es vorerst auch keine günstigeren Ersatzteile geben.
Wie der Spiegel berichtet, hat sich der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Streit über mangelnden Wettbewerb bei Auto-Ersatzteilen hinter die Autohersteller gestellt. Diese müssen freien Werkstätten und Händlern keinen freien Zugang auf Ersatzteil-Datenbanken gewährleisten. Damit sind vorerst kein größerer Wettbewerb und damit verbundene sinkende Ersatzteilpreise zu erwarten.
Vorerst deshalb, weil am 1. September 2020 eine neue Richtlinie in Kraft tritt, welche den Zugang zu allen Reparatur- und Wartungsinformationen neu regelt. Diese schreibt unter anderem fest, dass die Autohersteller dann sämtliche Informationen, die für die Instandhaltung eines Fahrzeugs benötigt werden, über das Internet bereitstellen müssen.
Beim Prozess zwischen dem Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) und dem koreanischen Autohersteller Kia ging es um die Frage, ob freie Händler beim Ersatzteilgeschäft benachteiligt werden. Der Verband kritisierte, elektronische Ersatzteil-Datenbanken würden freien Werkstätten und Händlern nur unzureichend zur Verfügung gestellt. Die Luxemburger Richter entschieden nun, dass das europäische Recht bislang noch keine Pflicht vorsieht, diese Informationen elektronisch herauszugeben.