Erste Bilder vom kleinen GT-Bruder
2023 bekommt der in diesem Jahr fertigentwickelte BMW M4 GT3 einen kleinen Bruder. Die Motorsport-Abteilung der Münchener hat einen GT4-Renner auf G82-Basis angekündigt und Bilder von den ersten Testfahrten präsentiert.
Nach dem Kundenauto ist vor dem Kundenauto: Noch während BMW die ersten neuen M4 GT3 an Kunden ausliefert, hat die bayerische Marke bereits den nächsten Renner für vermögende rennsportliche Interessenten vorgestellt. Mit dem neuen GT4 will man an die Erfolge der momentan noch im Einsatz befindlichen F82-Generation anschließen, die zu einer Säule der boomenden GT4-Szene wurde. Ab 2023 können Kunden mit ihm an den Start gehen.
Thomas Felbermair, Vice President Sales and Marketing BMW M GmbH, kündigt an: "Mit dem neuen BMW M4 GT4 schreiben wir das nächste Kapitel einer großen Erfolgsgeschichte." Anfang 2021 startete die Entwicklung, ab dem Sommer wurde das erste Testfahrzeug aufgebaut. Die Karosserie inklusive Sicherheitskäfig kommt aus Dingolfing, wo auch das Serienfahrzeug vom Band läuft. Im Oktober 2021 absolvierte der BMW M4 GT4 seinen Funktionstest.
Wie in der GT4 vorgeschrieben basiert der M4 GT4 auch technisch auf dem Serienauto. Der komplette Antriebsstrang inklusive Motor, Getriebe und Elektronik entstammt dem G82-M4. Größere Abweichungen findet man hingegen bei der speziellen Rennsport-Kühlung. Komponenten wie das CFK-Dach und das Heckflügelkonzept wurden vom BMW M4 GT3 übernommen. Nachhaltige Materialien wie Naturfasern ersetzen teils Karbon- und Kunststoff-Komponenten.
Aufstiegschance und Breitensport
Die fast parallel zur GT3 geschaffene GT4-Klasse erfreute sich in den letzten fünf Jahren einer stark wachsenden Beliebtheit, weil sie – genau wie die größere GT-Division – weltweit zum Einsatz kommt, dabei aber viel günstiger ist. So liegt der Preis der auslaufenden M4-GT4-Kundensport-Version bei unter 180.000 Euro. Käufer eines GT4-Renners können im deutschsprachigen Raum unter anderem bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring, der ADAC GT4 Germany und der DTM Trophy starten. Vergleichbare Veranstaltungen und Serien überall auf dem Planeten erlauben Reisen zu legendären Rennorten wie Spa, Daytona oder Bathurst.
Besonders für junge Pilotinnen und Piloten sowie für ambitionierte Amateure gilt die GT4 damit als echte Möglichkeit, um im professionellen Automobil-Motorsport auf sich aufmerksam zu machen. Zuletzt konnte man immer häufiger Debüts von spannenden Formel-Stars in einem GT4-Auto beobachten.
Die ersten Testfahrten des neuen M4 GT4 fanden im südspanischen Almería statt, wo unter anderem Werksfahrer Jens Klingmann bei Tag und Nacht ins Lenkrad griff. "Auch wenn wir noch in einer sehr frühen Testphase sind, gibt es bereits Bereiche, in denen wir gegenüber dem aktuellen BMW M4 GT4 Fortschritte erzielt haben", erklärte der Deutsche bereits. "Das betrifft vor allem die Sitzergonomie, die einfache Bedienbarkeit und ganz viele Zusatzfunktionen, die der Vorgänger nicht hatte. Was die Fahrbarkeit angeht, vermittelt der neue BMW M4 GT4 von Beginn an ein sehr sicheres Gefühl. Er hat einen großen Grenzbereich, in dem man sich sehr einfach an das Limit herantasten kann. Wir haben noch ein ganzes Jahr Zeit, das Auto für den Einsatz privater Teams und Fahrer zu optimieren, aber es macht schon jetzt viel Spaß, es zu fahren."
Der frühe Einsatz des ersten Testträgers kann also keinesfalls schaden: Denn mit Konkurrenten wie Aston Martin, Audi, McLaren, Mercedes oder auch Porsche gilt die GT4 als eine der am härtesten umkämpften Motorsport-Szenen weltweit. In der Galerie zeigen wir Ihnen den neuen GT4 aus allen Perspektiven.