Hamilton ringt Red Bull nieder
Lewis Hamilton startet beim Rennen in Imola zum 99. Mal in seiner Karriere von der Pole Position. In einem spannenden Qualifying verwies der Weltmeister die Konkurrenten von Red Bull knapp auf die Plätze zwei und drei. Für das Rennen verspricht diese Konstellation jede Menge Spannung.
Nach einer starken Leistung im dritten Training war eigentlich Max Verstappen als Favorit in das Qualifying von Imola gestartet. Doch wenn es Samstags im Q3 um die besten Startplätze geht, darf man Lewis Hamilton bekanntlich nie abschreiben. Und so war es auch dieses Mal. Im ersten Versuch umrundete der Weltmeister den 4,909 Kilometer langen Traditionskurs in 1:14.411 Minuten – schneller war an diesem Tag keiner.
Max Verstappen musste sich am Ende sogar nur mit Rang drei zufrieden geben. Ausgerechnet Teamkollege Sergio Perez sicherte sich mit einem starken Final-Run den zweiten Platz in der ersten Reihe. Es ist das beste Qualifying-Ergebnis für den Mexikaner überhaupt. Am Ende fehlten nur 35 Tausendstel auf die Pole.
Einen Wehrmutstropfen gibt es aber für den Neuling bei Red Bull. Weil es Verstappen und Hamilton im Q2 schafften, mit Medium-Reifen in die Top Ten zu fahren, dürfen sie auch auf der mittelharten Mischung starten. Perez geht auf den Softs ins Rennen, die ihm zwar im Sprint auf die erste Kurve Vorteile verschaffen sollten, aber über die Distanz nicht so lange halten.
Zwei Red Bull gegen einen Mercedes
Das konnte die gute Laune von Perez aber nicht trüben: "Nach dem Tag gestern hätte ich nicht gedacht, dass heute der zweite Platz drin ist. Wir machen immer weiter Fortschritte. Das ist sehr positiv. Morgen kann alles passieren. Wir stehen am Start auf anderen Reifen. Ich bin mal gespannt, wie sich die Strategie auswirkt."
Verstappen war die Enttäuschung anzumerken: "Im Q3 hat es leider nicht so gut gepasst. Ich habe die Runde nicht zusammenbekommen. Das muss ich jetzt mal genau analysieren." Im Rennen will er Hamilton zusammen mit Perez ordentlich einheizen: "Der dritte Platz ist immer noch eine gute Position am Start. Das Rennen wird sicher interessant. Wir haben zwei Autos auf unterschiedlichen Reifen. Wir wollen Lewis das Leben auf jeden Fall schwer machen."
Hamilton weiß, dass ihm am Sonntag eine schwierige Aufgabe bevorsteht: "Ich habe vor diesem Wochenende nicht erwartet, am Start vor beiden Red Bull zu stehen. Aber das Auto hat sich schon am Freitag deutlich besser angefühlt als in Bahrain. Red Bull hat eine gute Rennpace, sie werden sicher alles versuchen. Ich liebe solche Herausforderungen."
Acht Meter schräg hinter Verstappen wird am Sonntag Charles Leclerc in der zweiten Startreihe stehen. Der Monegasse ist beim Ferrari-Heimspiel allerdings das einzige heiße Eisen im Feuer für die Tifosi. Carlos Sainz im roten Schwesterauto fiel schon im Q2 als Elfter durch den Rost.
Tsunoda-Unfall im Q1
Freud und Leid gab es auch bei Alpha Tauri. Während Pierre Gasly auf Startplatz fünf das volle Potenzial des Autos ausschöpfen konnte, war für Teamkollege Yuki Tsunoda schon im Q1 Schluss. In seinem ersten Run war der Japaner in der Variante Alta mit dem Heck voraus in die Mauer gekracht. Um das stark beschädigte Auto zu bergen musste die Session für einige Minuten unterbrochen werden.
Für McLaren war ebenfalls mehr drin. Während Daniel Ricciardo auf Platz sechs sein persönliches Limit erreichte, wäre für Lando Norris deutlich mehr drin gewesen. In den ersten beiden Quali-Runden geigte der Youngster auf dem Niveau der Spitze rum. Im entscheidenden Q3-Run verpasste er die Bestmarke von Hamilton nur um vier Tausendstel. Doch die Zeit wurde von der Rennleitung gestrichen, weil Norris in Kurve 9 zu weit neben der Strecke unterwegs war. Das warf ihn von Platz zwei auf Position sieben zurück.
Dahinter steht mit Valtteri Bottas noch ein weiterer Pilot, der ziemlich enttäuscht sein dürfte. Der Finne baute in beide Q3-Runs Fehler ein und hatte damit mit dem Kampf um Pole Position nichts zu tun. Immerhin startet der Finne wie Verstappen und Hamilton auf den Medium-Reifen, was ihm im ersten Stint einen Vorteil verschaffen dürfte.
Schumi gewinnt Haas-Duell
Die letzte Reihe in den Top Ten belegen Esteban Ocon im Alpine und Lance Stroll im Aston Martin, dem im Q3 gleich in beiden Runs die Zeiten gestrichen wurden. Immerhin konnte der Kanadier nun zum zweiten Mal in Folge das Quali-Duell gegen Sebastian Vettel gewinnen, der nur von Platz 13 startet.
Für Mick Schumacher gab es am Ende des Feldes wieder mal nur einen Gegner. Am Ende gewann der Deutsche das interne Duell mit Teamkollege Nikita Mazepin mit einer halben Sekunde Vorsprung deutlich. Nur Crash-Pilot Yuki Tsunoda wird sich am Start noch dahinter einreihen. Die Williams lagen dieses Mal für Haas außer Reichweite. Sowohl George Russell (P12) als auch Nicholas Latifi (P14) schafften es locker in die zweite K.O.-Runde.