Wie Mercedes den AMG One möglich gemacht hat

Ein Formel-1-Motor mit Straßenzulassung – geht das überhaupt? Der Mercedes-AMG One zeigt, dass es geht. Und wie komplex dieser Schritt wirklich ist.
Der Mercedes-AMG One bringt erstmals einen echten Formel-1-Antrieb auf öffentliche Straßen. Herzstück ist ein 1,6-Liter-V6-Turbomotor mit 11.000 Umdrehungen pro Minute, unterstützt von vier Elektromotoren. Das Ergebnis: eine Systemleistung von 1.063 PS – adaptiert direkt aus dem Antriebsstrang des Mercedes-AMG F1 W06 Hybrid. Ein technisches Meisterwerk, das in jahrelanger Entwicklungsarbeit für die Straße homologiert wurde.
Die Herausforderung: Emissionen, Alltagstauglichkeit & Haltbarkeit
Die Integration eines Formel-1-Motors in ein straßenzugelassenes Fahrzeug stellte erhebliche Herausforderungen dar. Um die Euro-6d-Abgasnorm zu erfüllen, wurde ein komplexes Abgasreinigungssystem mit vier vorgeheizten Metallkatalysatoren, zwei Keramikkatalysatoren und zwei Ottopartikelfiltern entwickelt. Der Kaltstart erfordert spezielle Prozeduren, einschließlich der Vorwärmung des Motoröls, um Emissionsgrenzwerte einzuhalten.
Die Lebensdauer des Motors liegt bei rund 50.000 Kilometern. Danach wird’s teuer: Ein Komplettservice oder Austausch des gesamten Antriebsstrangs kann bis zu 850.000 Euro kosten. Der AMG One ist daher kein Daily Driver, sondern ein fahrbares Hochtechnologie-Statement.
Fahrmodi zwischen Alltag und Rennstrecke
Der AMG One bietet mehrere Fahrmodi, darunter einen reinen Elektromodus mit einer Reichweite von etwa 18 Kilometern. Im Modus "Race+" werden alle Formel-1-Funktionen aktiviert, einschließlich aktiver Aerodynamik, voller Drehzahlen und maximalem Motorsport-Feeling. Der Mercedes-AMG One ist somit ein Fahrzeug für absolute Enthusiasten.