Hymer B-Klasse Masterline
Mit der B-Klasse Masterline stellt Hymer ein neues Premiummodell auf Basis des Mercedes Sprinter vor. Das vollintegrierte Reisemobil ist ab Mai mit zwei Grundrissen erhältlich.
Für Hymer ist die B-Klasse das, was der Golf für VW ist: Ein Aushängeschild und Erfolgsmodell, das der Reisemobilhersteller aus dem schwäbischen Bad Waldsee seit nunmehr fast 50 Jahren anbietet. Neu aufgelegt wurde die Baureihe zuletzt im Jahr 2016 als vollintegriertes Reisemobil. Also in der Bauform, bei der das Fahrerhaus mit eigens designter Bugmaske nahtlos in den hinteren Wohnaufbau übergeht. Nach und nach folgten weitere Varianten, darunter etwa die B-Klasse Modern Comfort T, ein teilintegriertes Wohnmobil, bei dem die Original-Fahrerkabine des Basisfahrzeugherstellers erhöten bleibt.
Heute gibt es die B-Klasse in mehreren Preisklassen: Die günstigeren Varianten basieren auf dem Fiat Ducato, für die höherpreisigen Modelle nutzt Hymer dagegen den Mercedes Sprinter als Basis. So auch beim neuen Flaggschiff: der Hymer B-Klasse Masterline, die ab Mai 2019 mit zwei wählbaren Grundrissen zu Preisen ab 104.990 Euro auf den Markt kommt.
Zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 4,5 Tonnen
Der in beiden Fällen knapp acht Meter lange Integrierte übersteigt trotz des von Hymer selbst entwickelten und leichtbauenden SLC-Chassis die zulässige Gesamtmasse von 3,5 Tonnen und darf stattdessen 4.430 kg, optional auch bis zu 4,5 Tonnen auf die Waage bringen. Ein Führerschein der Klasse B reicht fürs Fahren also nicht aus. Zudem bringt das erhöhte Gewicht weitere Nachteile, wie etwa teurere Mautgebühren im Ausland mit sich. Zu den Vorteilen zählen dafür die im Vergleich zu 3,5-Tonnen-Mobilen größeren Beladungsreserven für Reiseproviant oder Campingzubehör. Oben drauf kommt noch jede Menge Wohnkomfort und eine gehobene Ausstattung.
Allein das Basisfahrzeug bringt schon reichlich Premiumcharakter in den Masterline. Hymer kombiniert das Chassis mit einem Mercedes-Sprinter-Triebkopf, der alle verfügbaren Assistenzsysteme des Transporters in das Wohnmobil bringt. Dazu zählen unter anderem der serienmäßige Seitenwind-Assistent, der das Fahrzeug bei stärkeren Windböen über ESP-gesteuerte Bremseingriffe sicher in der Spur hält. Zudem sind auch ein aktiver Abstandsregel-Tempomat oder etwa das aus der Mercedes A-Klasse bekannte MBUX-infotainmentsystem mit intelligenter Sprachsteuerung optional verfügbar. 143-Diesel-PS sind Serie, gegen Aufpreis leistet der Selbstzünder im Bug 177 PS und kann auf Wunsch mit einer Neungang-Automatik kombiniert werden (Serie: Sechsgang-Schaltung).
Die mandelförmigen Frontscheinwerfer (daran ist jede Hymer B-Klasse leicht zu erkennen) setzt Hymer beim Masterline mit einem schwarzen Kühlergrill und einigen Chromzierstreifen gekonnt in Szene. Einen guten Blick nach vorne soll die große Panorama-Frontscheibe schaffen, die mit den, in Richtung Fahrzeugfront gebogenen Seitenscheiben zusammenläuft. So bleiben die A-Säulen vergleichsweise schmal, der seitliche Sichtbereich demnach größer. Weitere Highlight des Aufbaus sind die mit 65 Zentimetern extra breite und dank Chip-Technik schlüssellos öffnende Aufbautür sowie das robuste und witterungsbeständige Gfk-Heck mit integriertem Leuchtenträger.
Frostgeschützte Bordtechnik im Doppelboden
Innen will die Hymer B-Klasse Masterline mit reichlich Platz verwöhnen. Dafür sorgt nicht nur die reine Fahrzeuggröße, sondern auch der im SLC-Chassis integrierte Doppelboden, da hier einige Komponenten der Bordtechnik, wie etwa die Wassertanks (180 Liter Frischwasser, 150 Liter Abwasser) und die Bordbatterien platzsparend unterkommen. Für weiteres Ladegut steht hier außerdem ein großes Kellerfach zur Verfügung, das sowohl von innen als auch von außen an deinen Seiten zugänglich ist. Weitere Vorteile der Doppelbodenkonstruktion sind der stufenlose Innenraumboden und die Heizfunktion, die die Wassertanks vor frostigen Temperaturen schützt.
Bei der Grundrissgestaltung setzt Hymer auf Bewährtes. Direkt hinter den drehbaren Vordersitzen gibt es eine großzügige Sitzgruppe mit Mitteltisch und seitlichem Zusatzsitz. Vier bis fünf Personen sollten hier also bequem Platz finden. Unter das Dach baut Hymer gegen Aufpreis ein nach unten ausziehbares Hubbett als Nachtlager für zwei weitere Personen – das macht die B-Klasse familientauglich wie ein Alkovenmodell.
Es folgen eine großzügige Winkelküche mit separatem 153-Liter-Kühlschrank und ein sogenanntes Raumbad, bei dem die Nasszelle und die Duschkabine vom Mittelgang getrennt sind, mit den Türen aber zu einem Raum verbunden werden. Auf diese Weise entsteht auf Wunsch ein kleiner Umkleideraum oder eine vollständige Trennung zwischen dem vorderen Wohn- und dem hinteren Schlafbereich.
Einzelbetten oder Queensbett
Erst hier geben sich die beiden Grundrissvarianten des neuen Masterline zu erkennen. Als B 780 ML kommt der Hymer mit zwei, jeweils über zwei Meter langen und fast 90 cm breiten Einzelbetten. Beim B 790 ML baut Hymer dagegen ein elektrisch höhenverstellbares Queensbett mit einer zwei Meter langen und knapp 1,60 Meter breiten Liegefläche ein.
Auch für Staurraum ist gesorgt. Der Einzelbettengrundriss bekommt einen raumhohen Kleiderschrank neben der Nasszelle und zwei weitere Kleiderfächer unter den Fußenden der Einzelbetten. Beim Queensbettmodell stehen zwei Kleiderschränke am Kopfende seitlich der Liegefläche zur Verfügung. In beiden Modellen finden sich zudem zahlreiche Hängeschränke. Die große Heckgarage ist für eine Last von 350 kg ausgelegt und serienmäßig von beiden Fahrzeugseiten zugänglich. Beim Längsbettenmodell ist die Garage mit 123 cm Höhe und 110 cm einige Zentimeter größer als bei der Variante mit Queensbett (114 / 90 cm).
Gut 100.000 Euro Basispreis sind selbst im Segment der großen Integrierten alles andere als ein Schnäppchen. Dafür ist aber bereits einiges an Bord. Zum Serienumfang des B-Klasse ML zählen unter anderem eine Alde-Warmwasserheizung, eine elektrische Abwassertankentleerung mit Schalter am Armaturenbrett oder die Ambientebeleuchtung, die den Ausbau mit feinem Holzdekor, stoffbezogenen Formteilen und gesteppten Lederbezügen noch besser in Szene setzt. Gegen Aufpreis können Käufer ihr Fahrzeug außerdem noch mit einem 32-Zoll-Fernseher, einer SAT-Anlage, einem Backofen oder einer Keramik-Toilette aufwerten.