Das schnellste Auto der Welt?
Christian von Koenigsegg baut Autos, um Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Genau dafür ist das aerodynamisch optimierte Modell Jesko Absolut gedacht.
Nanu, da fehlt doch was!? Ganz richtig: Koenigsegg hat dem Jesko den Heckflügel gemopst. Die beiden von F-15-Kampfflugzeugen inspirierten Flossen beruhigen ohne Hilfe den Luftstrom im Heckbereich. Beim Standard-Jesko findet sich hier noch ein mächtiger, schwungvoll gebogener und mehrteiliger Flügel.
Und nicht nur das: Jedes Oberflächenelement des neuen Jesko Absolut wurde so konstruiert, dass es den Luftwiderstand und die Turbulenzen rund um das Hypercar reduziert und gleichzeitig die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten erhöht. Die heckseitige Haube zeigt sich verlängert, die Hinterräder tragen eine Abdeckung, die Bodenfreiheit ist geringer und an der Front gibt es weniger Luftein- und -auslässe sowie -leitelemente. Ergebnis sind eine deutlich geringere Stirnfläche als beim normalen Jesko und ein Luftwiderstands-Beiwert von nur 0,278.
In Simulationen "unglaublich schnell"
All das führt natürlich in eine Richtung: Der Koenigsegg Jesko Absolut soll Geschwindigkeitsrekorde brechen. Fahrleistungswerte nennt Firmenchef und -gründer Christian von Koenigsegg zwar noch nicht. Aber er lässt sich immerhin zu der Aussage hinreißen, dass das Auto "unglaublich schnell" sein wird; Simulationen würden dies bereits zeigen. Koenigsegg geht sogar noch weiter: "Das Unternehmen wird sich niemals bemühen, ein schnelleres Serien-Straßenfahrzeug herzustellen – niemals", heißt es im Pressetext zum neuen Modell der Schweden. Heißt: Entweder es gelingt Koenigsegg mit dem Jesko Absolut, das von den Schweden schon lange angepeilte Ziel von 300 mph (482,8 km/h) zu erreichen oder gar die 500 km/h-Marke zu durchbrechen. Oder es gelingt nie.
Um das Vorhaben zum Erfolg zu führen, greift der Absolut auf die vom Jesko bekannte Technik zurück. Heißt beim Motor: Das maximal 8.500 Touren drehende Flatplane-V8-Triebwerk mit fünf Litern Hubraum und doppelter Turboaufladung leistet 1.622 PS und liefert höchstens 1.500 Newtonmeter; allerdings nur, wenn es mit E85-Bioethanol gefüttert wird. Auch das eigenwillige, mit sechs Kupplungen arbeitende Neungang-Getriebe übernimmt der Absolut vom Standardmodell.
"Fühlt sich beim Fahren sehr natürlich an"
Es gibt aber auch konstruktive Unterschiede zwischen den Modellvarianten. Die vorderen Radaufhängungen bauen kompakter, weshalb das Targadach nun unter der vorderen Haube verstaut werden kann. Zudem ist das Fahrwerk hinten weicher abgestimmt, was dem Absolut mehr Fahrkomfort verleihen soll.
Inwieweit die Technik harmoniert, soll fortan ein neues Werks-Testfahrzeug demonstrieren. Das Vorproduktions-Modell in der Farbgebung Graphitgrau mit Streifen in Orange muss nun beweisen, dass es die angepeilten Geschwindigkeiten im Kreuz hat. "Der Absolut fühlt sich beim Fahren sehr natürlich an", sagt Koenigsegg-Testfahrer Markus Lundh über den ersten gebauten Jesko in der Highspeed-Spezifikation. "Durch das nahtlose Schalten, ob hoch oder runter, geht alles viel schneller."
Die Kundschaft hat die Qual der Wahl
Die Koenigsegg-Kundinnen und -kunden können sich fortan entscheiden, ob sie ihren Jesko in der rennstreckenfokussierten Normalversion oder in der Absolut-Variante haben wollen. Preise nennen die Schweden für den Neuzugang allerdings nicht.