Ladeinfrastruktur für Elektroautos
Elektromobilität setzt sich zuerst in urbanen Ballungsräumen durch. Das zeigt sich auch am Vergleich der Ladeinfrastruktur in einzelnen Bundesländern. Der Stadtstaat Hamburg führt.
Mal eben schnell zum Einkaufen fahren und das Elektroauto oder den Plugin-Hybriden vor dem Supermarkt an der Ladesäule parken. Und am Abend findet sich eine freie Stromzapfstelle in der Straße ums Eck. Werden die Großeltern besucht oder dem Urlaub entgegengestromert, laden Schnelllader das Auto am Rasthof auf. Schöne neue Elektroautowelt, die im urbanen Raum durchaus funktionieren kann. Aber eben vor allem dort.
Im Nordosten der Republik ist man von diesem Szenario aktuell noch weit entfernt. Einem Bericht des NDR zufolge ist Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich das Schlusslicht in Sachen Ladeinfrastruktur.
Hamburg hat ein dichtes Ladenetzwerk
208 Ladepunkte sollen im Dezember 2019 dort am Netz gewesen sein. Im Verhältnis zur Gesamtfläche des Bundeslandes ergibt das neun Stromanschlüsse für Elektroautos pro 1.000 Quadratkilometer Fläche. Um diese abstrakte Zahl einzuordnen, hilft ein Blick nach Bayern: Dort sollen es 79 Ladepunkte pro 1.000 Quadratkilometer sein. Das andere Extrem ist Hamburg mit 1.417 Ladepunkten. Nicht verwunderlich, der Stadtstaat hat ein viel dichteres Verkehrsnetz an Mecklenburg-Vorpommern mit weiten Flächen, Flüssen und Seen. Mit 1,75 Millionen Menschen hat Hamburg auch mehr Einwohner als Mecklenburg-Vorpommern mit knapp über 1,6 Millionen.
Bis zum Jahr 2030 sollen 25.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Dafür müssten an vielen Stellen in Schwerin, Rostock und Co. die Tiefbauarbeiten beginnen.