Citroën Xsara Picasso 2.0 HDI, Nissan Almera Tino 2.2 DI, Opel Zafira 2.0 16 V DTI

Kinderfreundlich, nett zum Familien-Portemonnaie, aber genügend Dampf, um es auch mal richtig rund gehen zu lassen: Die Kompaktvans Citroën Xsara Picasso HDI, Nissan Almera Tino DI und Opel Zafira DTI machen sich beliebt.
Ein Van ist kein Auto. Ein Van ist ein Van. Oder so ähnlich. Die fröhlich-variablen Kisten mögen nichts mit den eleganten Limousinen und schneidigen Coupés vergangener Auto-Jahrzehnte zu tun haben, aber zu Beginn des neuen Auto-Jahrtausends sind sie eine feste Größe. Besonders die Kompaktvan-Zuwachszahlen bescheren den Strategen der Autoindustrie feuchte Hände. Wer sich seinen Teil vom Kuchen noch nicht abgeschnitten hat, gilt in der Branche schon jetzt als heimlicher Verlierer. Unter den Frühstartern rollt aber mittlerweile bereits die erste Modellpflege-Welle: Opels Joker, der siebensitzige Zafira, wird nun auch mit dem 100 PS starken Zweiliter-Diesel ausgestattet, im verschmusten Citroën Xsara Picasso kommt jetzt auch ein 90 PS leistender HDI-Diesel zum Zuge, und der eben noch atemlos unter die Kompakt-Vans gestürzte Nissan Almera Tino rollt gleich zu Beginn seiner Laufbahn mit einem stattliche 114 PS leistenden 2,2-Liter-Diesel an. Bullige Dieselmotoren also, die neben kraftvollem Antritt auch günstige Verbrauchswerte versprechen. Argumente, denen kein noch so kombifester Familienvater lange widerstehen kann. Zumal den Herstellern das entscheidende Wörtchen „kinderfreundlich“ mit marktforschungsgeschmierter Leichtigkeit über die Lippen flutscht. Die dritte Sitzreihe im Zafira, das quietschvergnügte Scheinwerferlächeln des Picasso sowie das „My-First-Sony“ -Jugendzimmer-Ambiente im Tino sollen Kinderherzen höher schlagen lassen. Entscheidender Vorteil der One-Box-Karosserien gegen-über konventionellen Kombis ist ihre viel gepriesene Variabilität: Sitze lassen sich umlegen, vorklappen und ausbauen, im Zafira kommen die beiden im Fahrzeugboden versenkten Einzelsitze der letzten Reihe hin-zu, die ihn im Bedarfsfall zu einem – wenigstens für Kinder – echten Siebensitzer machen. Den größten Maximal-Ge-päckraum bietet dabei mit über 2100 Litern der Citroën, der mit umgelegten Sitzen am wenigsten Platz bietende Opel (1700 Liter) tröstet allerdings mit einer maximalen Zuladung von 544 Kilogramm. In der Realität hinterlassen die Vans sehr unterschiedliche Eindrücke: Im Picasso herrscht ein überragendes Glaskanzel-Raumgefühl, lediglich eingeschränkt durch die unglücklich im Gesichtsfeld des Fahrers stehenden A-Säulen. Streiten lässt sich allerdings über das gewöhnungsbedürftige und ablenkende Zentralinstrument mit den emsig umspringenden digitalen Ziffern und über die hängemattenkomfortable Sitzposition. Fakt ist jedoch, dass der Citroën die größten, bequemsten und am meisten Seitenhalt bietenden Vordersitze des Testtrios besitzt. Eine Qualität, die für die Fondplätze so nicht zutrifft. Die wenig Beinauflage bietenden Einzelsitze hinten sind zu schmal, um „confort français“ zu bieten.